Von zwei Seiten konfrontiert...

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,,Malia?''

,,Schatz bist du wach?'' ertönt vorsichtig die Stimme meines Vaters. 

Er legt mir seine Hand auf meinen Arm und lehnt sich ein Stück zu mir herüber. Er zögert kurz bevor er mir dann einen Kuss aufs Haar drückt und seine Hand kurzen Druck an der Stelle ausübt wo er sie noch liegen hat. Er entfernt sich und meine Moms Stimme ist leise zu hören. 

,,Peter, sie will ihre Ruhe. Egal was vorgefallen sein mag, war wohl zu viel für sie!'' flüstert Mom ihn zu und ihre Sorge war deutlich hinaus zu hören. 

,,Vicky, ich bin ihr Vater. Gerade in solchen Momenten sollte ich für meine Tochter da sein!'' flüstert Dad ihr etwas lauter zurück. 

,,Sie hat gerade ihre Freundin verloren, Peter. Gönn' ihr etwas Ruhe und morgen kannst du für sie wieder da sein!'' 

Stille. Ungenau was die Beiden jetzt machen, ist es auf einmal still. Dann durchdringt ein Seufzen die Stille. Sachen rascheln und die Tür wird aufgemacht. Sekunden später fällt sie dann ins Schloss und meine Mauer fällt. Fest kneife ich meine Augen zusammen, die ich die ganze Zeit geschlossen gehalten habe, und kann mir krampfhaft ein wimmern unterdrücken. Tränen fließen sofort hinaus und ich kann sie nicht mehr zurück halten. 

Kathie ist tot. Ich kann es immer noch nicht fassen! Meine beste Freundin lebt nicht mehr. Und ich werde sie nie mehr wiedersehen. Mehrere Tränen sammeln sich an und laufen meine Wangen hinab. Das Kissen wo ich mein Gesicht dran drücke nässt durch und ich drücke die Decke näher an mich, in der Hoffnung sie würde mir halt geben. Doch was mache ich mir vor? Meine Freundin ist tot! Ein furchtbarer und stechender Schmerz macht sich in mir breit. 

Das Weinen tut weh. Ich kann kaum Luft holen so schmerzhaft ist es. Immer mehr Tränen finden ihren Weg hinaus. Der Schmerz in meiner Brust betäubt meinen ganzen Körper und ich will mich gar nicht mehr beruhigen. Ich will einfach nur weinen. Solange bis der Schmerz nicht mehr weh tut. Und so liege ich hier. Im Krankenzimmer was im dunkeln ist. Bitterlich weinend liege ich im Krankenbett und wünschte nur das dieser furchtbare Schmerz aufhört der sich langsam durch meine Brust drängt.

Situationen von Kathie die wir miteinander erlebt haben schießen mir in den Kopf und ihr lächeln schleicht sich mir in den Sinn. Das ist nicht fair! Das ist wirklich nicht fair! Was hat Kathie getan dass sie das verdient hat?! Meine arme Freundin. Ich hatte sie wirklich gern gehabt und hab mich immer gefreut wenn sie vor mir stand. Ihre Art wie sie mit Menschen umging war besonders. Allgemein unsere Freundschaft war schön. Gott ich werde sie so vermissen! 

Wie soll ich das Jass und Rosie beibringen? Wie soll ich ihnen die Nachricht überbringen das unsere geliebte Freundin umgebracht wurde? Das schaffe ich nicht! Wie soll ich überhaupt anfangen? Wie werden sie reagieren? Werden sie auch so einen Schmerz spüren wie ich, der sie fast verschlingt? Ich kann es ihnen nicht sagen! Ich wüsste auch nicht mal wie ich beginnen soll.

Ich weiß nicht wie lange ich noch zusammen gekauert im Bett lag oder wie spät es war als ich erschöpft in einen trostlosen, trüben und un erholsamen Schlaf sank. Aber es war schon voller Sonnenschein als mich die Schwester zur morgendlichen Vitalzeichen Kontrolle weckte. Meine Laune und mein Körper ist im Keller. Ohne jegliche Emotion achte ich gar nicht auf meine Umgebung und lebe so zu sagen gerade in meiner eigenen Welt. 

Dies bemerkten auch meine Eltern als sie mich dann ein paar Tage später aus dem Krankenhaus abholten. Tief in Gedanken saß ich in meinen Zimmer und mein Dad musste mich erst aus meiner Welt hinaus reißen damit ich ihn mitbekam und das wir jetzt los gehen konnten. Die Autofahrt verlief still, genauso als ich auch ins Haus rein bin. Ich setzte mich auf mein Bett und starrte aus meinen Fenster. Und zwar solange bis es draußen dunkel wurde. 

Alphas Mate Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt