8. Kapitel
Ich sah ihn skeptisch an. Ich würde wirklich gerne mein Auto haben, doch ich traute ihm nicht. Es war seltsam. Er schien wirklich nett und ich hatte noch gar nicht darüber nachgedacht, dass er vielleicht ein Spion sein könnte, doch jetzt. Ich kannte ihn ja nicht mal. Was wenn er mich gar nicht zum Autohandel fahren würde. Durch meinen Dad war ich einfach ein sehr skeptischer Mensch und... das war irgendwo auch gut so.
„Ich weiß nicht. Ich kenn dich ja gar nicht.“, ich wollte mich schon wieder umdrehen als er mich wirklich nett angrinste.
„Wir können uns ja kennenlernen. Ich mein, du bist neu hier. Kennst du schon Leute?“, meine Skepsis ließ nicht nach und ich hielt den einen Meter Abstand zu ihm.
„Ja ich hab ein paar Leute in der Schule kennengelernt.“, erklärte ich und er nickte.
„Verstehe. Auf welche Schule gehst du denn?“, er war wirklich neugierig. War es gut so viel mit ihm zu sprechen? Vielleicht machte ich mir einfach viel zu viele Sorgen. Er war doch nur mein Nachbar der Interesse an mir hatte und nett sein wollte. Ich seufzte.
„Lincoln High.“, antwortete ich knapp und er grinste noch breiter.
„Ach wirklich? Da hab ich letztes Jahr meinen Abschluss gemacht.“, jetzt musste ich auch lächeln. Er sah zu doof aus mit diesem fetten Grinsen.
„Ich hab echt kein Problem dich zu fahren. Dann können wir noch etwas reden.“, irgendwie wusste ich, dass er es ernst meinte. Er log nicht, das konnte ich in seiner Stimme hören und vielleicht war es ja gar nicht so schlecht wenn ich neue Leute kennenlernte. Maggy hatte auch nicht gefragt wer er sei, daraus lässt sich schließen, dass er nicht neu hier ist. Wenn er wirklich hinter mir her wär, dann würde er bestimmt noch nicht so lange hier wohnen. Ich gab mir einen Ruck. Wenn ich in eine gefährliche Situation kommen würde, würde ich mir bestimmt selber behilflich sein können. Ich war doch schon lange darauf vorbereitet gewesen.
„Na gut.“, antwortete ich und wir gingen zu seinem Auto. Es war ein Truck. Ich mochte diese Autos, sie waren irgendwie gemütlich. Er meinte wir müssten nur in die Innenstadt. Als wir losfuhren inspizierte ich alles genau. Ein Bild von einem kleinen Mädchen hin am Spiegel und die Sitzpolster waren schon so alt, dass das Futter an manchen Stellen rausquoll. Es war wohl auch ein Gebrauchtwagen, vielleicht ja von einem Familienmitglied. Das Handschuhfach war prallvoll, denn es war nur noch leicht in seiner Halterung. Auf dem Deck lagen ein paar Säcke und man konnte an manchen Stellen Heu erkennen. Womöglich war der Vorbesitzer auf einer Farm tätig gewesen, denn Dereks Teilzeitjob war ganz sicher nicht Bauer. Sein Haus war viel zu groß und man sah ihm an, dass er Geld hatte. Er würde sich nicht auf einer Farm schmutzig machen. Nach einer Weile stillem Nebeneinandersitzen zeigte er plötzlich mit seiner Hand nach vorne.
„Da vorne ist es!“, ich erkannte ein großes Schild auf dem „Auto-Huber“ stand und wir fuhren direkt darauf zu. Als er gerade einparken wollte bemerkte ich, dass sie geschlossen hatten und stupste ihn an.
„Hey, die haben zu…“, enttäuscht sah er auf.
„Oh du hast Recht. In der Nachbarstadt haben wir auch einen Handel. Wir können da vorbeischauen wenn du magst.“, ich nickte. Irgendwie gefiel es mir. Derek war nett und echt süß. Bei der Hitze in seinem Truck rumfahren war wirklich witzig, da er bei jedem Riss auf der Straße fast zusammenbrach.
Nach einer Weile wurde mir mulmig zu mute. Was wenn das alles geplant war? Wir waren jetzt schon ewig unterwegs und irgendwie waren wir irgendwo im Nirgendwo. Es sollte hier doch eigentlich total viel los sein. Wir sind so nahe bei Hollywood!
„Ach schieße!“, rief er plötzlich aus und ich sah ihn verwirrt und angriffsbereit an. Ich war soweit. Falls er mir was tun wollte, hatte ich den perfekten Plan. Er hielt die Karre an und verfolgte jede seiner Bewegungen. Er fuhr sich mit der Hand über die Stirn und dann durch die Haare. Dann sah er mich beschämt und entschuldigend an. Ich war schon bereit zum ersten Schritt anzusetzen, als er seinen Mund aufmachte.
„Lou man das tut mir voll Leid… Aber ich glaube wir haben uns verfahren…“, ich starrte ihn entsetzt an. Ich dachte er kannte sich hier aus? Dann beugte er sich zu mir und ich war kurz davor ihm auf den Kopf zu schlagen, als er nur nach dem Handschuhfach griff um es zu öffnen und eine Landkarte rausholte. Ich stöhnte genervt auf. Musste das wirklich kommen? Als er das Handschuhfach wieder schloss konnte ich einen kurzen Blick erhaschen und was ich da sah erfreute mich gar nicht. Und wieder mal war ich wirklich froh, dass ich durch meinen Dad alle möglichen Pistolen unterscheiden konnte. Es war eine Glock 17.
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Na, ich weiss nicht ob mir dieses Kapitel gelungen ist... Gebt mir doch Feedback, das freut mich immer sehr
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Eden Brace
AzioneEdens Vater ist Tot und sie muss zu ihrer Tante ziehen, eine neue Identität annehmen und als normaler Teenager leben. Eden ist es nämlich nicht gewohnt normal zu leben. Ihr Vater war Agent einer Spezialeinheit des Präsidenten und sie wurde deshalb i...