38. Kapitel

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38. Kapitel

Er löste sich aus der Umarmung und hielt mich an beiden Schultern fest, so wie er es vorher schon getan hatte. Er starrte mir wieder fest in die Augen und irgendwie fühlte ich mich besonders. Er sah mich anders an, so als wäre ...ich etwas unglaublich wunderbares und hätte all das nicht verdient und es fühlte sich gut an! Zum ersten Mal fühlte es sich wirklich gut an von jemandem angestarrt zu werden und ich starrte zurück. Ich wollte meine Augen nicht mehr abwenden, doch er gab mir einen kurzen Kuss auf die Stirn und ging dann zu meinen Sachen rüber. Ich stand immer noch da und dachte darüber nach was gerade eben in mir passiert war. Ich mochte Jeremy doch gar nicht so arg, aber das hier war einfach magisch. Jeremy nahm meine Sachen und trug sie alle der Reihe nach, nach oben auf mein Zimmer. Dann griff er nach meiner Hand und zog auch mich mit sich. Ich wusste nicht was ich sagen sollte, irgendwie hatte er etwas in mir ausgelöst, etwas freigesetzt und ich kam damit noch nicht so richtig klar. Was war los mit mir? Irgendwie fing ich an über Jeremy nach zu denken und all die netten, tollen Sachen die er für mich tat kamen mir plötzlich unglaublich hilfsbereit vor. Ich dachte an Derek und bekam das Gefühl, dass zwischen ihm und Jeremy nicht mehr viel unterschied lag. Ich fing an Jeremy zu mögen und obwohl ich Derek so gerne sehen wollte, war ich einfach zufrieden und froh, dass Jeremy hier für mich da war und mich wirklich zu mögen schien. Er gab mir ein Gefühl, als wäre ich etwas ganz Besonderes und Spezielles und ich mochte das. Für einen Moment ließ es mich sogar den Stress mit Maggy vergessen.

„Brauchst du irgendwas?“, ich schüttelte den Kopf. Ich wollte jetzt nur alleine in meinem Zimmer sitzen und nachdenken. Über alles einfach. Ich wusste nicht was ich von wem halten sollte und was ich wegen Maggy anstellen konnte. Ich durfte nicht einfach nur rum sitzen und nichts tun. Ich konnte meine Familie nicht noch mehr zerstören, irgendwie hatte ich einfach schon zu viel Schlechtes angerichtet. Jeremy nickte, schmiss mir eine warme Decke aufs Bett und schloss die Tür hinter sich. Das mochte ich sehr an ihm, dass er es akzeptierte was ich wollte und nicht gekränkt war, wenn ich meine Meinung vertrat. Irgendwie verstand er mich und er tat sein Bestes um es mir komfortabel zu machen.

Doch so sehr ich mich in Jeremys netten Gesten verträumte, wollte ich schlussendlich Derek sehen und mit ihm reden. Jetzt, gleich, sofort. Ich wollte, nein, ich musste ihm alles erklären und vielleicht wollte ich ihm auch sagen wie gern ich ihn hatte, doch etwas hielt ich davon ab, etwas in mir drinnen sagte mir, dass dieser Gedanke nicht unbedingt das Richtige war. Dass es nicht unbedingt das war, was ich wollte.

Ich stand auf und nahm meine Handtasche vom Schreibtischstuhl. Dann steckte ich mein Handy ein und ging zur Haustür.

„Ich geh kurz raus – brauche etwas frische Luft.“, schrie ich nach drinnen und schloss kurz darauf die Tür hinter mir. Ich schlich zu meinem Wagen und startete den Motor. Ich musste schnell weg, bevor Jeremy auf die Idee kam mit mir mit zu kommen. Ich wollte ihm nicht erklären, dass ich zu Derek, einem anderen Jungen, der mich offensichtlich wirklich mochte, fuhr. Irgendwie wollte ich nicht, dass er es weiß und… verletzt werden könnte. Ich wollte nicht, dass er eifersüchtig wurde, denn ich wusste ja selber nicht mal was ich wollte. Und schon gar nicht wollte ich, dass er sauer und enttäuscht werden würde. Ich sollte nicht für zwei Jungs gleichzeitig solche Gefühle empfinden, doch ich konnte einfach nichts dafür. Beide waren unglaubliche Menschen und ich musste jetzt ein für alle Mal rausfinden, was ich wollte. Am besten für alle, wäre es, wenn ich einfach keinen wählen würde, sondern alleine sterben würde. Liebe ist etwas zu großes, vor allem bei meinem Job – in meinem Leben. Eine Beziehung wäre viel zu riskant, egal mit wem. Derjenige wäre doch pausenlos in Gefahr. Ich seufzte tief. Wieso hatte ich es nur so schwer?

Ich parkte vor Dereks Haus und stieg aus meinem Auto. Kurz drehte ich mich nach hinten um mich aber gleich wieder nach vorne zu wenden. Es tat zu sehr weh dieses Haus auch nur an zu sehen. Maggy war wahrscheinlich gerade am Boden zerstört im Wohnzimmer und heulte sich die Augen aus, mal wieder. Ich konnte sie doch nicht einfach so zurück lassen?

Plötzlich öffnete sich die Haustür.

„Lou?“, ich starrte zu der Person und Derek strahlte mich an. Es freute ihn offensichtlich mich hier zu sehen, und als ich ihn erblickte, konnte ich nicht anders als grinsen. Er nahm mir alle Traurigkeit. Ich glaube, Derek tat mir gut!

„Was machst du hier?“, und schon kam ich in die Wirklichkeit zurück. Jetzt musste ich ihm alles beichten, meine Geschichte erzählen, doch ich wollte es mit ihm teilen, nicht länger im Dunkeln leben.

„Ich muss mit dir reden…“, sagte ich langsam und er bat mich einzutreten.

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Okay das hat jetzt wirklich lang gedauert - tut mir auch leid - aber ich war einfach nicht motiviert. ich hoffe die Motivierung kommt irgendwann wieder... Feedback?♥

Eden BraceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt