33. Kapitel

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33. Kapitel

Als ich aufwachte sah, war das erste was ich erkannte Jeremy, der meine Hand hielt und sorgenvoll zu mir sah. Ich war etwas weggetreten und meine Sicht war benebelt. Ich wusste nicht mal was passiert war und wo ich mich befand.... Anscheinend lag ich in einem Bett, ich sah mich im Raum um. Ich kannte dieses Zimmer nicht, doch der Stil kam mir bekannt vor. Ich setzte mich langsam auf und sah dann zu Jeremy, der immer noch meine Hand hielt und neben dem Bett saß. Ich entzog ihm sanft die Hand, da es mir unangenehm war und rieb mir die Augen. Plötzlich bemerkte ich was für furchtbare Kopfschmerzen ich hatte und ich hielt mir meine Hand an die Stirn. Sie war sehr kalt, anscheinend hatte Jeremy nur die meine andere warm gehalten.

Plötzlich traten diese Bilder in meinen Kopf wie auf einen Schlag und ich sah Jim vor mir zu Boden gehen und das Blut an seiner Brust. Tränen traten mir erneut in die Augen und ich fuhr mir mit beiden Armen durch die Haare um mich darauf zu konzentrieren den Schmerz zu unterdrücken.

Ich spürte wie Jeremy vorsichtig meinen Unterarm berührte und zu sich zog. Dann hielt er meine Hand fest und sah mir in die Augen.

„Shh… Eden, es ist okay!“, ich sah ihn verzweifelt an. Was wollte er mir damit sagen? Was meinte er damit? Was war denn los, wo war Jim?

„Wo…?“, mehr brachte ich nicht heraus, mein Hals tat weh und meine Stimme krächzte. Er streichelte mir über die Hand und versuchte mich zu beruhigen, aber mit jeder Sekunde die verstrich wurde ich noch nervöser.

„Du bist bei mir zu Hause im Gästezimmer. Du bist in Ohnmacht gefallen. Ich habe den Krankenwagen für die beiden Männer gerufen… Und für Jim.“, sagte er langsam und erneut traten mir Tränen in die Augen. Mein Gott, ich war doch eigentlich keine Heulsuse, aber ich konnte mich an jede einzelne Minute erinnern, die verstrichen war, während ich Jim in meinen Armen hielt.

Ich konnte nichts sagen. Ich brachte kein Wort heraus. Ich sah mich um und entdeckte ein Glas Milch auf dem Nachtisch was ich nach einigem hin und her in meine Hand nahm und gierig davon trank. Ich war sehr durstig, doch hatte keinen Hunger. Mir war eher schlecht und ich fühlte mich krank. Vielleicht wurde das von dem Schmerz verursacht und vielleicht würde es besser werden doch ich konnte nicht an Essen denken. Das Einzige was mir durch den Kopf ging war Jim und ich musste wissen wo er war. Ich wollte einfach, dass es nur ein schlechter Traum war und ich mir nur grundlos Sorgen machte. Doch ich wusste, dass es kein Traum gewesen war. Und trotzdem hoffte ich, dass ich mich getäuscht hatte und der Puls da war, nur eben sehr schwach. Ich ließ mich zurück ins Bett fallen, rührte mich nicht und starrte an die Decke. Es konnte nicht wahr sein. So was passierte in schlechten Filmen oder Büchern, aber nicht mir! Nicht schon wieder! Ich konnte doch nicht so viel Pech auf einmal haben. Das Schicksal konnte es doch einfach nicht so schrecklich schlecht mit mir meinen! Es durfte nicht so sein.

„Ich bin nicht mit ins Krankenhaus, aber sie haben Maggy informiert und ihr alles erklärt. Ich habe mit den Leuten geredet und gesagt, dass es Selbstverteidigung war. Mach dir um mich keine Sorgen, mein Dad regelt das alles. Jim… Es tut mir so leid, Eden. Die Beerdigung wird in fünf Tagen sein, wenn du hin gehen möchtest.“, meine Augen weiteten sich und ich sprang auf. Maggy! Sie wird das nicht überstehen. Sie brauchte mich, auch wenn es mein Fehler war. Sie war doch ganz alleine, wir mussten uns gegenseitig trösten.

„Ich habe dein Handy aufgeladen.“, er hielt mir mein Iphone hin und etwas war anders. Es war ganz. Ich hatte es fallen lassen als ich mir ein Auto kaufen wollte und der Rücken war zersplittert gewesen. Doch er war es nicht mehr. Ich wollte gerade etwas äußern als Jeremy es mir erklärte.

„Mein Dad hat es reparieren lassen.“, ich sagte nichts, schaute es nur erstaunt an. Das war sehr nett. Ich schaltete es an und hörte meine Nachrichten ab. Derek…

„Oh Gott Lou, ich habe das mit Jim gehört… Es tut…“, ich drückte es weg. Ich wollte kein Mitleid, von niemandem! Ich war daran schuld. Tränen liefen mir die Wangen runter und ich sah auf mein Handy herab. Maggy! Ich musste jetzt wirklich zu ihr.

„Ich muss zu Maggy.“, sagte ich leise, mit schwacher Stimme. Ich stand auf und schwankte doch er half mir. Ich war froh, dass er nicht protestierte, ich wäre sowieso gegangen. Ich war dankbar für seine Hilfe.

Im Wohnzimmer erklärte er seinem Vater wo wir hingingen und ich bedankte mich knapp für mein Handy. Er hätte das wirklich nicht machen müssen. Auf der Fahrt zu meinem Haus schwiegen wir. Ich wollte und konnte nichts sagen und ich war froh, dass er das akzeptierte.

Als wir in die Einfahrt bogen, erklärte ich ihm, dass er heimfahren konnte und bedankte mich für alles. Ich musste das alleine machen. Nach einigem Hin und Her willigte er stur ein und verschwand. Das Haus zu sehen tat noch mehr weh. Es sah so trostlos und beinahe tot aus… Ich schluckte und machte mich auf den Weg zur Haustür. Ich hatte meinen Schlüssel nicht, deshalb klingelte ich. Ich nahm an, dass sie da war, ihr Auto stand in der Garage. Als sich jemand der Tür näherte begann mein Herz lauter zu schlagen. Ich war nervös und traurig sie zu sehen und der Gedanke daran wie sie reagieren würde machte mir Angst.

Eden BraceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt