28. Kapitel

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28. Kapitel

Ich kugelte unwohl herum. Mir schwirrte so viel durch den Kopf und ich wusste nicht welches meiner Probleme ich zuerst lösen sollte. Obwohl ich alle hier noch nicht so lange kannte wollte ich keinen einzigen verlieren. Ich hiel...t mir eine Hand an den Kopf und schloss meine Augen. Ich musste damit fertig werden… Ich konnte damit fertig werde. Das war doch nichts, ich hatte schon viel Schlimmeres durchgemacht. Am nächsten Tag schwänzte ich Schule. Ich hatte viel zu viel worüber ich nachdenken musste und außerdem würde ich eh nichts verpassen, ich würde mich eher langweilen. Maggy erzählte ich dass ich mich nicht gut fühlte und sie brachte mir Tee und Kekse. So konnte man auch leben. Jeremy hatte mich heute schon fünf Mal versucht anzurufen und ich hatte ihn jedes Mal weggedrückt. Ich wusste einfach noch nicht was ich mit ihm reden sollte. Ich drehte mich in meinem Bett um und schaute aus dem Fenster. Ich musste weg. Ich würde nur für zu viele Probleme sorgen und wenn jemand verletzt werden würde… das könnte ich nicht ertragen. Ich stand auf und lief in meinem Zimmer auf und ab. Ich konnte mich nicht an Maggy wenden, da sie mir nicht erlauben würde zu gehen. John sowieso nicht und Jeremy wollte ich gerade nicht als Gehilfen haben. Ich musste weg. Jetzt, abhauen. Ohne mein Auto, mit Geld. Mein Auto war zu einfach auffindbar. Ich zog mir praktische Klamotten an, die nicht zu auffällig waren, worin ich mich aber gut fortbewegen konnte. Ich musste schließlich die ganze Zeit laufen. Ich steckte mir die Karte ein, die ich vor längerer Zeit von den Unterwasserkanälen gemacht hatte und sonst alles Wichtige. Eine Decke, mein Handy, mein ganzes Geld, ein paar Klamotten zum Wechseln und mein Messer. Außerdem ein paar von den Handgranaten die ich in meinem Zimmer versteckt hatte und zum Schluss nahm ich meine Pistole in die Hand. Dann ging ich zu meinem Schreibtisch und schrieb einen Brief. Sie sollte nicht nach mir suchen und sich keine Sorgen machen. Sie wusste ganz genau, dass ich alleine zurechtkam, wahrscheinlich sogar besser als in einer Familie. Ich legte ihn auf mein Bett und schlich nach unten. Ich sah Maggy im Wohnzimmer vor dem Fernseher sitzen und mir kullerte eine Träne die Wange herunter, doch ich wischte sie sofort wieder weg. Ich musste stark bleiben. Dann huschte ich in die Küche und öffnete die Schublade mit den Messern. Dort legte ich die Pistole und ein extra Set Munition herein. Würde sie überfallen werden und nach einem Messer greifen, hatte sie eine bessere Waffe. Das war das mindeste was ich tun konnte. Dann schnappte ich mir zwei Flaschen Cola, die Tüte mit Brot und etwas Butter. Vorerst würde ich nicht einkaufen können oder Zeit haben, da musste das reichen. Dann schlich ich mich nach draußen zu meinem Auto. Ich schloss auf und holte meine andere Pistole aus dem Handschuhfach. So ganz unbewaffnet sollte ich am besten auch nicht sein. Ich sah mich nochmal um und schluckte die Trauer herunter. Es tat so weh einfach so zu gehen, doch ich konnte nicht anders. Dann rannte ich los, bis um die nächste Straßenecke in eine Seitengasse. Ich war mir immer noch nicht sicher ob das die beste Idee war, doch ich hatte keine andere. Ich sah mich um und als ich mich versichert hatte, dass mich niemand beobachtete, öffnete ich mit all meiner Kraft den Kanaldeckel und schlüpfte nach unten. Hier unter Tage war es ekelig und es stank, doch es war der einfachste Weg sich fortzubewegen. Die ganze Stadt war unter tunnelt und ich bin schon mehrmals hier gewesen. Ich kannte die Wege und hatte sogar eine Karte. Ich musste nur zum Tierheim kommen und dort konnte ich nach draußen. Dann war es nur noch ein Katzensprung zu meinem Plätzchen im Wald wo ich all meine wichtigen Sachen hatte. Vorsichtig aber Zielsicher bahnte ich mir meinen Weg durch die Kanalisation. Ich hatte keinen Empfang hier unten und der Gestank verstopfte mir die Nase, doch ich wurde damit locker fertig. Überall lagen Bierdosen und Ratten kreuzten hier und da meinen Weg. Ich wusste nicht wie spät es war und ob es vielleicht sogar schon dunkel wurde, doch als ich endlich das Tageslicht neben dem Garten des Tierheims entdeckte dämmerte es nur. Ich sah mich um und rannte dann los. Ich wollte gar nicht wissen wie sehr ich jetzt stinken musste, ich war einfach nur froh, dass ich meinen Weg durch die Kanalisation ohne Probleme gemeistert hatte. Als es bereits dunkel war, kam ich an meiner Wiese an und ich ließ mich erschöpft auf den Baumstumpf fallen, in dem ich meine Sachen versteckt hatte. Ich war tot müde und roch widerwertig. Mein Magen knurrte und ich machte mir ein Butterbrot. Besser als nichts und mit ein wenig Cola doch zu ertragen. Ich holte meine Decke raus und legte mich ins Gras mit Blick auf den Sternenhimmel. Ich hatte tausende Anrufe von Maggy die wahrscheinlich halb krank vor Sorge war und auch Jeremy hatte es mehrmals versucht. Ich freute mich wirklich über die Nachricht von Derek, der sich Sorgen machte da er mich heute nicht gesehen hatte und April meinte ich wäre nicht in der Schule gewesen. Woher sich die beiden kannten wusste ich auch nicht. Derek… Ich mochte ihn doch so sehr… Wieso konnte mein Leben nicht einfach sein? Ich antwortete niemandem, legte mein Handy bei Seite und schaute in den Himmel. Jetzt war ich ganz auf mich alleine gestellt.

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OMG! Sorry, sorry, sorry... das hat ja jetzt Jahre gedauert! Es wird nicht wieder vorkommen! Das tut mir voll Leid... Ich hoffe euch gefällt das späte Kapitel und ich würde mcih über Feedback freuen.

 

Eden BraceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt