13. Kapitel
Der Schultag zog sich mal wieder elend lang. Als ich nach der Schule auf Jim wartete, checkte ich meine Nachrichten. Derek hatte mir geschrieben. Er freute sich auf Samstag und irgendwie war mir unwohl zumute… Ich war nervös, klar, aber Derek war auch seltsam. Zuerst hatte er mich für einige Tage ignoriert weil ich ihn an seine Schwester erinnert habe und jetzt sucht er den Kontakt? W...ar er doch einer von ihnen und wollte mein Vertrauen gewinnen? Ich musste vorsichtig sein. Plötzlich hörte ich jemanden meinen Namen rufen.
„Hey Lou.“, Nick kam auf mich zu. Ich lächelte. Wir haben uns in den letzten Tagen irgendwie angefreundet. Ich war gelangweilt in Französisch und er machte die ganze Zeit nur dummes Zeug, so dass ich mir das Lachen verkneifen musste. Ich hatte schon angst dass ich zunahm, da wir seine Oreos immer zusammen aßen. Nun gut, ich machte ja Sport und vielleicht half ich ihm ja damit beim Abnehmen.
„Nick. Was gibt’s?“, jetzt war er bei mir angekommen.
„Wir haben am Samstag eine Übernachtungsparty bei mir. Ich wollte dich einladen.“, war ich darüber froh oder nicht? Ich wusste es nicht. Wie gesagt, Gefühle waren nicht meine Stärke. Sollte ich mich darüber freuen?
„Um wie viel Uhr denn?“, fragte ich nach einer Weile. Ich hatte doch meine Verabredung mit Derek.
„Die anderen kommen um 8. Du kannst auch jemanden mitbringen wenn du magst. Überlegs dir und schreib mir einfach. Ich muss dann los. Bis bald.“, ich verabschiedete mich. Nick war wirklich nett. Miss King mochte uns beide nicht so. Wir passten nicht auf und trotzdem schrieb ich in den Arbeiten und Tests immer nur Einser. Nick hingegen war schlecht und um ehrlich zu sein wartete ich nur bis ich Ärger bekam. Ich vermisste das Kämpfen. Ich hatte meine ganzen Gewehre und Pistolen oder Waffen in einem geheimen Versteck auf einer Wiese. Das hört sich komisch an, doch ich darf nicht aus der Übung kommen. Ich hab eine abgelegene Stelle in einem Wald gefunden wo die Sonne gut hin scheint und ich viel Platz hab. Dort war ein verlassener Fuchsbau und mit einem Sicherheitsschloss und einem verschlüsselten Code hab ich mir das perfekte Versteck für all mein Hab und Gut gemacht. Jeden Abend gegen 7, wenn ich zum „Hausaufgaben machen“ in mein Zimmer gehe. Schleiche ich mich raus und fahre zum Trainieren. Nach der Schule gehe ich immer ins Fitnesscenter um in Form zu bleiben. Zuerst liefere ich Jim zu Hause ab. Maggy weiß dass ich trainieren gehe… Im Fitnesscenter. Ich möchte nicht, dass sie weiß dass ich auch in anderen Gebieten kräftig bleiben möchte. Sie würde es nicht verstehen und ich brauche das Training um mich verteidigen zu können wenn es darauf ankam. Vor ein paar Tagen war ein Junge im Fitnesscenter. Er hatte blonde Haare und war sehr Muskulös. Als ich zum Gewichte stemmen ging, sah er mir nach und als ich gerade ein Gewicht an der Hantelstange befestigen wollte, kam er zu mir rüber.
„Bist du sicher, dass das nicht zu schwer ist? Ich würde sagen du beginnst mal mit dem hier.“, dann ging er davon und brachte mir 2 Hanteln von 4 Kilo. Ich schüttelte den Kopf.
„Nein ich denke das passt schon.“, er sah mich komisch an. Wahrscheinlich dachte er, dass ich nicht ganz verstand wie viel 16 Kilo waren, doch ich war das ja gewöhnt. Ich beachtete ihn nicht weiter und brachte die Gewichte an. Dann hob ich die Hantelstange an und machte meine Übungen. Nicht nur der Junge, sondern auch alle anderen im Fitnessstudio drehten sich zu mir um. Jeremy, so hieß der Junge, folgte mir nach dem Training bis zum Auto. Er gab mir seine Nummer und meinte ich sollte ihm schreiben dann könnten wir das nächste Mal zusammen trainieren. Ich nickte nur. Wenn Menschen zu aufdringlich wurden, brachte mich das aus der Fassung.
Jim riss mich aus den Gedanken.
„Wir können los.“, ich nickte und wir liefen zu meinem neuen TT. Dort angekommen kniff ich meine Augen zusammen vor Wut. Wenn das eine von den doofen Zicken war, die meinten, ich wäre ja viel zu männlich um in ihrem Tussi-club Mitglied zu werden, dann würde ich denen den Hals umdrehen. Auf dem schönen Lack stand in großen Buchstaben, fettgedruckt das Wort: FREAK!
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Eden Brace
ActionEdens Vater ist Tot und sie muss zu ihrer Tante ziehen, eine neue Identität annehmen und als normaler Teenager leben. Eden ist es nämlich nicht gewohnt normal zu leben. Ihr Vater war Agent einer Spezialeinheit des Präsidenten und sie wurde deshalb i...