19. Kapitel

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19. Kapitel

“Hey Lou. Dich hätte ich hier ja nicht erwartet.“, oh man, Jeremy wollte ich gerade echt nicht begegnen. Er war mir zu aufdringlich und nervig.

„Mhm.“, gab ich nur zurück. Anscheinend schien April die Leute zu kennen denn sie unterhielt sich freudig mit ihnen. Ich sah mich nach Nick um, konnte ihn aber nirgends entdecken. Okay, eins wusste ich sicher, solche Partys waren nichts für mi...ch. Vor allem nicht, wenn ich so gut wie niemanden kannte und meine Freundin nur mit ihrer anderen Clique rumhängt und mich vergisst. Eigentlich war ich ja eher ein Einzelgänger, trotzdem gefiel es mir nicht.

„Lou, können wir mal kurz reden?“, fragte Jeremy und ich musste mich zurück halten nicht die Augen zu verdrehen.

„Ich muss mal aufs Klo.“, sagte ich stattdessen, drehte mich weg und quetschte mich durch die Menge um nach den Toiletten Ausschau zu halten. Ich bemerkte, dass Jeremy nicht mehr bei den anderen stand. Ich musste vorsichtig sein. Er könnte gefährlich sein. Ich fand das Badezimmer und schloss die Tür hinter mir. Gerade als ich abschließen wollte, wurde sie aufgerissen und Jeremy gesellte sich zu mir.

„Also…“, fing er an, doch ich ließ ihn gar nicht zu Wort kommen.

„Wuoh! Raus hier. Schon mal was von Privatsphäre gehört. Ich muss aufs Klo!“, zischte ich schnippisch doch er dachte gar nicht daran. Er schloss ab und sah mich ernst an. Ich wusste, dass so was kommen würde und ich war vorbereitet.

„Dreh dich um!“, befahl er mir, doch ich dachte gar nicht daran. Ich ließ nochmal alles was ich gelernt hatte durch meinen Kopf gehen. Ich würde ihn locker besiegen können. Er war zwar muskulös, doch ich hatte ihn trainieren sehen. Ich war fitter.

„Kommt gar nicht in Frage.“, entgegnete ich und stellte mich in Kampfposition fertig zum Angreifen.

„Ich mein es Ernst. Dreh dich um.“, komischerweise wirkte er eher nervös als bedrohlich, doch das ließ mich nicht ablenken.

„An deiner Stelle würde ich jetzt lieber verschwinden bevor ich zuschlage.“, meine Antwort war hart und Ernst und es wunderte mich, dass er die Augen verdrehte.

„Meine Güte Eden, dreh dich verdammt nochmal um, wir werden abgehört!“, ich blieb wie angewurzelt stehen. Hatte er mich gerade Eden genannt? Und wieso meinte er dass WIR abgehört werden. Ist er jetzt gut oder böse? Was wird hier gespielt. So schnell konnte ich gar nicht handeln, da schnappte er nach meinem Arm und drehte mich grob nach hinten. Dann fummelte er an meinem Kleid rum und ließ mich wieder los. Er zeigte mir ein winzig kleines, schwarzes, Ding. Ich war immer noch wie versteinert. Eigentlich war das gar nicht gut. Ich sollte nicht so schnell aus der Fassung zu bringen sein, doch ich war einfach nur zu verwirrt. Ich wusste nicht ob Jeremy gut oder böse war und was er von mir wollte. Noch eher, woher er von mir wusste. Ich kam so langsam wieder runter, doch ich hielt Sicherheitsabstand und war zu jeder Zeit bereit anzugreifen. Ich war angespannt und ließ nichts aus den Augen. Er hielt immer noch das schwarze Ding in der Hand, das nicht größer war als eine Fliege. Dann zerdrückte er es mit seinen Fingern, warf es auf den Boden und zertrat es mit seinem Fuß. Nun lag da auf dem Boden ein kleines schwarzes Häufchen.

„Wirst du jetzt mit mir reden?“, fragte er nach einer Weile und ich nickte, ließ ihn dennoch nicht aus den Augen. Er kratzte sich mit der Hand am Hinterkopf.

„Mhm… Nun ja, ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll.“, er ging zur Tür und verschloss sie. Dann widmete er sich wieder mir zu und endlich bekam ich meinen Mund auf.

„Wie wäre es mal damit was das gerade sollte?“, fragte ich schnippisch und er sah mir in die Augen.

„Das kleine Ding da war ein Mikrofon. Jemand hat dich abgehört…“, das war alles?

„Aha. Und woher wusstest du das?“, diese Frage war ja nun wirklich berechtigt.

„Das ist dann eine andere Geschichte…“, ja wie jetzt? Das wars? Da konnte er aber mal sicher sein, dass ich da mehr erwartete.

„Und? Auf, erzähl. Woher weißt du meinen Namen und wieso sagst du ihn wenn wir ABGEHÖRT werden?“, mein Ton hatte sich immer noch nicht gebessert, aber wie gesagt ich war nicht gut auf ihn zu sprechen.

„Du wolltest dich ja nicht umdrehen, da musste ich dich ja irgendwie zur Vernunft bringen.“, nun gut. Das war immer noch keine Antwort auf die Frage woher er von mir wusste.

„Okay dann fangen wir jetzt noch mal von vorne an und du erzählst mir wieso du meinen Namen kennst.“, forderte ich. Er seufzte bevor er begann zu sprechen.

Eden BraceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt