27. Kapitel

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27. Kapitel

Und obwohl ich ihn vorerst immer nur auf Skype und den verschiedenen Netzwerken der Einheit meines Dads gesehen hatte, fiel ich ihm um die Arme. Er streichelte mir behutsam über den Rücken und ich fühlte mich einfach so geborge...n, als würde ich wieder in der Vergangenheit sein und auch wenn man sagte, dass man in die Zukunft und nicht zurück schauen sollte, wollte ich diesen Moment einfach nicht zerstören. Nach einer Weile ließ ich ihn dann aber doch los und er brachte das Essen vollends ins Zimmer. Es schmeckte sehr gut und ich amüsierte mich toll. Ich war gar nicht mehr traurig nicht bei Derek zu sein. Bei Jeremys Familie fühlte ich mich geborgen und wohl. Nach dem Essen redeten wir noch einige Zeit und John bot an die Unterlagen zu nehmen, doch ich lehnte ab. Ich war zwar minderjährig, doch dafür verantwortlich und mein Dad hatte sie mir, nicht John überlassen. Ich hatte sie ja an meinem sicheren Trainingsort versteckt. Das würde schon gut gehen. Nach einer Weile meinte John er müsse den Abwasch machen und wir könnten doch hoch in Jeremys Zimmer gehen. Ich folgte ihm die Treppe nach oben und wurde in einen Raum geführt. Er hatte ein großes Zimmer und ich war ganz schön neidisch. Einen großen Fernseher und eine PS4. Sogar eine Wii stand daneben und einen großen Computer hatte er auch. Auf dem Bett lag ein Ipad. Wow, sie hatten wirklich viel Geld, von außen merkte es man Jeremy gar nicht an. Das gefiel mir. Ich mochte Leute nicht, die ihr Geld raushängen ließen.

„Komm ich zeig dir was!“, sagte er nachdem ich sein Zimmer gemustert hatte.

„Na da bin ich mal gespannt.“, ich grinste und er grinste zurück. Dann ging er auf eine weiße Wand zu. Das Einzigste an dieser Wand war eine Lampe mit einem Strang nach unten um sie an zu knipsen. Jeremy zog daran und ich hob eine Augenbraue hoch. Wollte er mir seine neue Ikea Lampe vorstellen? Doch dann öffnete sich plötzlich ein kleines Kästchen und Jeremy tippte eine Nummer ein. Ich schaute ihn gespannt an. Die Lampe war nicht angegangen. Eine Geheimtür? Und tatsächlich, nachdem Jeremy die Nummer eingetippt hatte öffnete sich eine Tür und er zeigte mir ihm zu folgen. Wir betraten einen Raum in dem nur ein einziges Ding stand. Es war ein Aufzug. Ich stutzte. Jeremy ging drauf zu und tippte ein weiteres Mal eine Nummer ein. Dann öffneten sich die Türen und wir stiegen ein. Der Aufzug fuhr weit unter die Erde bis wir irgendwann anhielten und einen Raum betraten. Ich machte große Augen und musste fast weinen weil ich so aufgeregt war. Das was ich sah war einfach unfassbar und ich war noch viel neidischer als davor. Wir standen in einem Trainingsraum. Rechts von uns eine Wand mit ganz vielen verschiedenen Pistolen und Messern. Alle möglichen Waffen waren dort angebracht. Etwas weiter gab es einen Schießübungsplatz mit Testdummies. Man musste auf das Herz oder den Kopf treffen, dort waren Zielscheiben angebracht. Ein paar weitere Testdummies standen in der Mitte des Raumes um Messern zu üben. Im hinteren Teil gab es einen Trainingsparcour mit Hindernissen und Fallen. Es gab sogar ein Regal mit Büchern um nochmal nachzulesen wie alles richtig funktioniert. Es war einfach ein richtiger Trainingsraum und ich war total aufgeregt hier zu trainieren.

„Wenn du magst können wir uns mehrmals die Woche treffen und hier untern Trainieren. Ist alles meins.“, ich war immer noch total fasziniert und baff, deshalb konnte ich nur nicken. Er grinste. Nachdem ich etwas mit den Pistolen und Gewehren gespielt hatte und mir den Trainingsparcour eingeprägt hatte gingen wir wieder nach oben. Das war einfach der Wahnsinn und ich war wirklich froh, dass er mir das gezeigt hatte. Wir saßen nun auf seinem Bett und unterhielten uns. Es wurde schon wirklich spät und als plötzlich eine endloslange Stille entstand nahm er mich in den Arm. Das war ja noch ganz okay und normal, doch als er sich dann immer mehr meinem Gesicht näherte sprang ich einfach auf.

„Du, es ist schon voll spät, Maggy wartet bestimmt schon auf mich. Danke für alles, aber ich muss los.“, ich gab ihm eine flüchtige Umarmung und rannte dann nach unten. Ich rief John auf wiedersehn und war aus dem Haus. Ich stieg in mein Auto und fuhr los. Hatte er mich wirklich küssen wollen? Er war doch wie ein Bruder, wie ein bester Freund für mich und ich mochte Jeremy sehr, doch das war einfach zu viel... Was sollte ich jetzt machen? Ich bog in unsere Einfahrt und parkte das Auto. Dann rannte ich ins Haus und auf mein Zimmer. Dort ließ ich mich aufs Bett fallen. Was ging hier nur vor sich? Warum ich?

Eden BraceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt