37. Kapitel
„Ist alles okay?“, fragte ich besorgt und Jeremy seufzte. Ich wusste nicht ob das etwas Gutes oder Schlechtes war. Mein Magen krampfte sich vor Sorge zusammen. Sie war mir eben doch wirklich ans Herz gewachsen. Sie war meine Fa...milie.
„Sie selbst.“, war das Einzigste, dass er erwiderte und dann war die Leitung tot. Ich stand auf und ging die Treppe nach unten. Ich hatte meine Tasche um die Schulter gehängt und mein Handy in meiner Hand. Ich fand April in der Küche wo sie gerade dabei war unsere heißen Schokoladen mit Schlagsahne zu verzieren. Als sie sich zu mir umdrehte sah sie verwundert drein.
„Jeremy hat angerufen. Maggy ist bei ihnen zu Hause und sie versuchen sie vom Gehen abzuhalten. Sie meinten ich soll so schnell wie möglich kommen. Es tut mir Leid wegen der heißen Schokolade und dem Abend. Vielleicht können wir das ja mal nachholen.“, sie sah mich nur besorgt an, sagte aber nichts. Wahrscheinlich musste sie darüber nachdenken was sie davon hielt.
Ich fuhr so schnell es ging zurück zu Jeremy. Eigentlich wollte ich Maggy nicht sehen, ich hatte Angst was sie zu sagen hatte. Doch innerlich brennte ich nur so darauf eine zweite Chance zu bekommen. Ich musste das wieder klären, auch wenn sie eigentlich recht hatte und ich eine Familie gar nicht verdient hatte. Ich machte sowieso nur alles kaputt. Ich seufzte als ich in der Einfahrt parkte und feststellte, dass Maggys Wagen noch da war. Nervös trottete ich zur Haustür und öffnete sie langsam. Die laute Unterhaltung die von drinnen gekommen war und eindeutig zwischen Maggy und John stadtfand, verstummte schlagartig.
Alle drei befanden sich im Flur und schauten nun zu mir. Niemand sagte etwas, Jeremy war der erste, der sich regte und zu mir lief um mich an den Schultern zu packen. Er starrte mir in die Augen und formte mit seinen Lippen: Alles wird gut. Ich nickte nur wie hypnotisiert. Er hatte wunderschöne Augen. Das war mir erst jetzt so richtig aufgefallen, wo wir uns so nah waren und ich ihn so intensiv anstarrte. Sie waren grün mit braunen Sprenkeln. Ich war so fasziniert, dass ich die Situation total vergaß und erst als er anfing mich zu schütteln wieder anwesend war. Ich suchte mit meinem Blick durch den Raum und fand Maggy neben der Küchentür, die total erschöpft, müde und irgendwie verrückt aussah. Ihre Haare waren zerzaust und es schien so als hätte sie diese Klamotten seit Tagen nicht mehr gewechselt.
„Du…“, fing sie zischend an und ich zuckte zusammen. Dass es möglich war in ein einziges Wort so viel Hass zu legen war mir bis jetzt noch nicht bekannt gewesen.
John legte ihr beruhigend eine Hand auf die Schulter und sie zuckte etwas zusammen.
„Ich will dich nie wieder sehen!“, fuhr sie fort und ich konnte mir vorstellen, dass es immer schlimmer werden würde. Jeremy griff nach meiner Hand und drückte sie fest.
„Hier, das sind deine ganzen Sachen und wag es ja nicht noch einmal wieder zu kommen. Du hast meine Familie zerstört, du hast mit alles genommen was ich habe, alles was ich liebe. Du hast mein Leben zerstört. Jim war mein einziger Sohn. Er war mein ein und alles und nur wegen dir…“, sie brach wieder in Tränen aus und auch ich war den Tränen nahe. Ich war schon immer hart im Nehmen gewesen, doch momentan war es echt hart. Es tat so weh und ich fühlte mich innerlich so schlecht, es ließ mich beinahe zusammenbrechen.
John erkannte, dass es jetzt zu viel war, dass Maggy jetzt am besten ging und ich klammerte mich an Jeremys Arm, um nicht in einem Tränenmeer zu versinken. Was genau wollten sie mir jetzt zeigen? Die ganzen Sachen die auf dem Boden verstreut da lagen, da Maggy mein altes Zimmer auseinander genommen hatte? Und ich hatte mir wirklich Sorgen gemacht. Wäre ich doch besser bei April geblieben. Ich konnte hier nicht mehr alleine durch. Ich brauchte jemanden, dem ich vertrauen konnte, dem ich vertraute und von dem ich getröstet werden wollte. Und ja, ich hatte mich April anvertraut, doch im Moment konnte ich an niemand anderen als Derek denken, wie gerne ich jetzt in seine Arme eingeschlossen dastehen und meinen Kopf an seine Schulter schmiegen würde. Ich war gerade dabei ohne ein Wort aus der Tür zu rennen, zu meinem Auto zu laufen und zu Derek zu fahren, nur um eine Umarmung zu bekommen und verstanden zu werden. Ich wollte ihn einweihen, ich wollte, dass er mich festhielt und sagte, dass alles wieder gut werden würde. Ich sehnte mich so nach ihm, dass ich es kaum abwarten konnte ihn gleich zu sehen, doch da hatte ich wohl falsch gedacht, denn plötzlich war Jeremy wieder an meiner Seite und er war es, der mich in eine große, kuschelige, alles-wird-gut Umarmung schloss und für den Moment war alles okay und ich dachte mir nur, dass Derek warten konnte. Vielleicht hatte ich das was ich brauchte auch direkt hier, vor mir.
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Sorry nochmal, dass es so ewig gedauert hat. Wird wieder regelmäßiger, hab fast kein jetlag mehr... Ich hoffe euch gefällt das Kapitel! Feedback?(: QOTD: Jeremy oder Derek?
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Eden Brace
حركة (أكشن)Edens Vater ist Tot und sie muss zu ihrer Tante ziehen, eine neue Identität annehmen und als normaler Teenager leben. Eden ist es nämlich nicht gewohnt normal zu leben. Ihr Vater war Agent einer Spezialeinheit des Präsidenten und sie wurde deshalb i...