16. Kapitel

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16. Kapitel

Wir verabschiedeten uns und ich fuhr nach Hause, dort zog ich mir mein Kleid an und machte mir eine schöne Frisur. Als mich Maggy sah staunte sie nicht schlecht.

„Ich habe Jenna in der Stadt getroffen. Ich musste so tun als ob ich sie nicht kenne, weil April dabei war. Das war so schade ich hätte mich gerne mit ihr unterhalten.“, Maggy machte ein besorgtes Gesicht.

„Ich habe schon la...nge nichts mehr von ihr gehört. Mach dir keine Sorgen, du bist Lou!“, sie lächelte mich aufmunternd an und ich versuchte ihre Zuversicht zu teilen. Dann klingelte es plötzlich an der Tür und Derek grinste mich an.

„Fertig?“, ich nickte. Er hielt mir die Autotür auf so dass ich auf den Beifahrersitz huschen konnte. Dann fuhren wir in die Stadt. Er meinte Jules wäre ein wirklich gutes Café und dass er dort sehr gerne hinging. Es war sehr schönes Wetter deshalb suchten wir uns einen Zweiertisch draußen und genossen die Sonne. Als die Kassiererin kam bestellte ich einen Milchkaffe und er einen doppelten Espresso. Anfangs war ich wirklich aufgeregt gewesen, aber mit der Zeit fühlte ich mich immer wohler und es war wirklich witzig. Derek war tolle Gesellschaft und ich vergaß fast vorsichtig zu sein. Ich mochte ihn. Vielleicht sogar sehr gerne, doch ich wusste eigentlich gar nicht wirklich wie das ist einen Jungen zu mögen.

„Wir sind ziemlich gleich. Wir passen gut zusammen.“, meinte er nach einer Weile und ich schaute auf. Wie meinte er denn das? Also ich nahm an dass ich ziemlich anders war. Aber ja, Lou war vielleicht anders. Ja, Lou war sehr anders als Eden also hatte er womöglich recht.

„Wie genau meinst du das?“, fragte ich trotzdem um die Konversation am Laufen zu halten.

„Wir haben beide jemanden geliebtes verloren und wir lachen über dieselben Sachen und mit dir kann man einfach sehr gut reden.“, ich lächelte beschämt. Das war ja süß von ihm. Eigentlich konnte man mit mir nicht gut reden. Ich war es gar nicht gewohnt zu reden und generell war ich schlechte Gesellschaft, doch mir gefiel, dass es ihm nicht auffiel und ich fühlte mich wirklich gut und wohl in seiner Nähe. Bis er dann plötzlich ernst wurde.

„Ist das nur mein Kopf oder werden wir beobachtet?“, etwas krampfte sich in meinem Bauch zusammen und ich bekam Panik. Bitte lass es nur sein Kopf sein.

Ich drehte mich langsam nach rechts und links und tat so als würde ich etwas aus meiner Handtasche holen. Meine Augen wanderten zu jedem Gast und ich musste mit Schrecken feststellen dass er Recht hatte. Mindestens zwei erwachsene Männer lasen unauffällig Zeitung und lugten ständig zu mir rüber. Ich nahm sie genauer unter die Lupe. Der eine war groß und kräftig und hatte diese fiesen Tattoos über den ganzen Oberarm. Der andere war ebenfalls groß, aber sehr zierlich. Ich konnte jedoch eine Tasche neben seinem Stuhl ausmachen und ich wollte gar nicht wissen was da drin war. Ich musste hier weg. Sofort!

„Ehm. Ich glaub das ist nur in deinem Kopf. Du es war echt toll Derek, aber ich muss noch auf Jim aufpassen und ich hab voll vergessen, dass ich noch fürs Abendessen einkaufen muss. Es tut mir voll Leid.“, ich stand auf und langte zu meiner Handtasche. Ich legte fünf Dollar auf den Tisch, beugte mich zu Derek und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Ich wusste nicht ob man so was machte, aber ich hatte einfach das Bedürfnis dazu. Er starrte mich nur ungläubig an, unfähig etwas zu sagen. Dann verließ ich auch schon das Café und bog in die nächste Seitenstraße ein. Das schlimme war; ich hatte gesehen, dass die beiden Männer ebenfalls aufgestanden waren und um ehrlich zu sein ja, ich hatte ziemlich Panik im Moment.

Eden BraceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt