23. Kapitel
Mein Herz raste und ich verhielt mich mucks Mäuschen still. Dann hörte ich ein rascheln von oben und ich sah die Treppen hoch. Langsam stellte ich meinen Fuß auf die erste Stufe. Die Hände immer noch um die Pistole geklammert a...rbeitete ich mich immer weiter nach oben. Plötzlich fing eine Stufe laut an zu knarzen als ich gerade mein ganzes Gewicht auf diesen Fuß verlagern wollte. Ich biss mir auf die Unterlippe. Mist, hoffentlich hatte das niemand gehört. Ich blieb noch eine Weile auf demselben Fleck stehen nur um sicher zu gehen, dass mich noch niemand bemerkt hatte. Dann ging ich weiter, jetzt sogar noch vorsichtiger als zuvor. Als ich endlich oben angekommen war sah ich mich flüchtig nach rechts und links um. Schien niemand da zu sein. Das Haus war auch vollkommen runter gekommen und schmutzig. Ich schlich durch den ersten Stock, stieß Türen auf und sah mich nach Geheimkammern um. Nichts. Plötzlich hörte ich ein schluchzen. Das musste von April kommen, ich erkannte es sofort. Es passte einfach perfekt zu ihrer Stimme. Ich schnellte aus dem Raum in dem ich mich gerade umgesehen hatte und raste die Treppe nach oben. Die erste Tür die ich aufstieß war leer, doch in der 2. Wurde ich fündig. Ich ließ die Pistole fallen und kniete mich zu April. Sie lag in ihrem eigenen Erbrochenen und sah nicht gut aus. Mir kullerte eine Träne die Wange hinunter. Das war alles meine Schuld, es tat mir so leid. Als sie mich erkannte nahm sie mich sofort in den Arm.
„Lou wo bin ich? Ich hab Angst.“, eine weitere Träne tropfte auf den Boden und auch ihr Gesicht war total verweint.
„Alles ist gut ich bring dich hier raus.“, versicherte ich ihr und sah mich nochmal in dem Raum um. Es schien nichts passiert zu sein, derjenige, der sie hier her gebracht hatte war erstens verschwunden und zweitens nicht mit bösen Absichten vorgegangen. Er hatte lediglich auf dem Kissen neben Aprils Beinen gesessen. Sehr seltsam. Wo war er jetzt nun? Ich wusste es nicht aber ich würde es noch rausfinden müssen. Jetzt galt es aber sich erst mal um April zu kümmern. Ich half ihr auf die Beine und führte sie nach unten. Ich hob die Pistole unauffällig wieder auf und steckte sie in meine Hose. Dann versuchte ich April irgendwie die Treppen runter zu bekommen. Sie war nicht nur total bleich und erschöpft sondern immer noch sehr betrunken. Als wir endlich bei meinem Auto waren machte ich ihr auf der Rückbank ein Kissen zurecht so dass sie sich hinlegen konnte. Das war womöglich das Beste. Dann stieg ich ein und sah mich noch mal um. So viele neue Fragen schwirrten mir im Kopf rum und ich konnte keine so wirklich beantworten. Wessen Haus war das? Wer hatte April entführt und zu welchem Zweck? Was war der Hauptgedanke hinter all dem? Ich startete den Motor und fuhr so schnell es ging aus dieser Straße. Als ich an die nächste Abzweigung kam und mich nach rechts und links umsah, fiel mir plötzlich Jeremys Auto am Randstein auf. Ich erkannte das Nummernschild. Was machte er denn hier? Was sollte das? Irgendwie war hier so einiges faul. Ich bog nach rechts ab und parkte hinter ihm. April war schon wieder eingeschlafen. Ich nahm eine Decke und bedeckte sie damit, so dass sie niemand sehen konnte, wenn er ins Auto sah. Dann nahm ich meine Pistole wieder und stieg aus. Eigentlich sollte ich mich nun wirklich um April kümmern, aber irgendwas ging hier nicht mit rechten Dingen zu und ich musste es wieder gerade biegen. Jeremy würde nicht einfach in so einer komischen Gegend sein obwohl er mir hatte helfen wollen. Ich schlich um meinen Wagen und zu seiner Fahrerseite. Da war niemand. Leider waren hier auch keine anderen Autos in der Nähe und alle Häuser waren verschlossen und die Lichter waren aus. Sehr seltsam. Ich war mir sicher, dass er hier nicht wohnte. Es war ja nur einen Block von dem Haus entfernt in dem ich April gefunden hatte. Ich sah nochmal auf die hinteren Sitze, aber auch da war nichts zu sehen. Ich wollte gerade zu meinem Wagen zurück und nach meinem Handy suchen, das mir irgendwann während der Fahrt auf den Boden gefallen war, als ich auf etwas trat. Ich sah auf den Boden und entdeckte ein Paar Autoschlüssel. Ich runzelte die Stirn und hob sie auf. Es waren VW Autoschlüssel und als ich auf den Knopf drückte um es zu öffnen schalteten sich die Lichter in Jeremys Wagen ein und die Türen ließen sich öffnen. Okay, hier war so einiges nicht ganz richtig. Ich öffnete die Tür und sah mich um. Alles ganz normal, nichts wies auf Kampfspuren hin, doch mein Herz zog sich zusammen als ich sein Handy auf dem Beifahrersitz liegen sah. Kein normaler Mensch würde sein Handy zurück lassen und die Autoschlüssel auf die Straße werfen. Gut, Jeremy und Ich waren nicht wirklich normal, aber gerade für uns war so etwas seltsam. Ich hielt einen Moment inne. Ich musste mich konzentrieren, was war geschehen. Ich musste Jeremy finden. Plötzlich unterbrach ein Pochen meine Überlegungen und ich horchte auf. Kam das etwa aus dem Kofferraum?
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Eden Brace
AcciónEdens Vater ist Tot und sie muss zu ihrer Tante ziehen, eine neue Identität annehmen und als normaler Teenager leben. Eden ist es nämlich nicht gewohnt normal zu leben. Ihr Vater war Agent einer Spezialeinheit des Präsidenten und sie wurde deshalb i...