Tassenkuchen

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Alex sah der Tasse in der Mikrowelle zu, wie sie sich im Kreis drehte. Er tat das jetzt schon seit drei Minuten, denn er hatte nicht viel zu tun, eigentlich gar nichts. Eigentlich nur Hausaufgaben. 

Aber da die nicht zählten und sein Vater für zwei Tage auf einer Geschäftsreise war, hatte er beschlossen, sich etwas zu gönnen und so machte er sich Tassenkuchen, nur gekleidet in eine Boxershorts, Wollsocken und einem T-Shirt. 

Die Mikrowelle fing an zu piepen im selben Augenblick, in dem sich die Haustür öffnete. Alex sah kurz auf, aber es war nur Max. „Hey Max," begrüßte er ihn und griff nach der heißen Tasse mit der Hand in einem Wollhandschuh.

Er wusste nicht, wo die Topflappen waren.

 „Hallo!", rief jemand zurück, und Alex erschreckte sich so sehr, dass er fast die Tasse losließ. 

Er erkannte die Stimme. 

„Lilli?", fragte er fassungslos und sah um die Ecke. Tatsächlich stand da das zierliche Mädchen mit den blonden Haaren. 

"Was machst du hier? Und oh nein, das ist mein Tassenkuchen, klar?", stellte er fest und funkelte sie durch zusammengekniffene Augen an.

Sie lachte und sah ihn an.

"Es ist auch schön dich wieder zu sehen Alex, du würdest echt gut aussehen hättest du icht dieses gigantische blaue Auge. Ist dein Vater immer noch so wütend?", fragte sie ihn immer noch fröhlich, auch wenn es ihre Worte nicht waren.

Alex wusste es besser, als einen Streit mit Lilli anzufangen.

Das Mädchen war kalt wie Eis.

Oder wie Ice, ihr Bruder.

Hah.

Er unterdrückte ein Kichern über seinen eigenen Flachwitz. 

"Ist schon gut. Ich sage nichts. Aber der Tassenkuchen gehört trotzdem mir. Und Max, warum sagst du nicht, dass du Lilli kennst? Ich hätte dich von ihr fern gehalten."

Max schnaubte im selben Moment, in dem Lilli Alex umarmte.

"Wie gemein du immer bist Al, ich und Max wollen nur einen Filmeabend machen. Ach Max, kannst du mal den Fernseher anmachen?", rief sie über ihre Schulter hinweg und der Junge nickte knapp und ging Richtung Wohnzimmer.

Alex setzte die Tasse ab, verschränkte die Arme und sah das blonde Mädchen ernst an. 

"Was genau hast du vor mit meinem Bruder?", fragte er sie finster.

Lilli sah von seinem Bizeps, zu dem einen Wollhandschuh zu seinen Augen.

"Ich mag ihn. Keine Sorge, ich habe nicht vor ihn zu ficken und dann sein Herz zu brechen. Jedenfalls nicht das zweite. Also, warum nimmst du jetzt nicht deinen Tassenkuchen und isst ihn in deinem Zimmer?", forderte sie ihn einschüchternd auf, packte die Tasse mit bloßen Händen, drückte sie an ihm und schob ihn in die Richtung seines Zimmers.

Alex hatte ernsthaft Angst vor ihr.

"Ich bin in meinem Zimmer Max. Tu nichts was ich nicht auch tun würde," rief er ihm zu und Lilli sah ihn lächelnd an.

"Guter Junge, jetzt iss deinen Kuchen leise, ja?", und sie war weg.

Alex sah ihn beleidigt hinterher.

"'Iss deinen Kuchen leise'", äffte er sie nach, ging zu seinem Bett, kuschelte sich unter die Decke und aß seinen Kuchen alleine.

Er wusste, dass Lilli Max nie absichtlich weh tun würde, aber er mochte es trotzdem nicht, von seiner Exfreundin auf sein Zimmer geschickt zu werden damit sie sich an seinen kleinen Bruder ranmachen konnte, aber ganz ernsthaft, wer mochte das denn auch schon?

some die looking for a hand to holdWo Geschichten leben. Entdecke jetzt