Keine Ahnung, aber hey, ein Kapitel

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Alex fuhr mit dem Fahrrad auf den Hof vor seiner Schule.

Er schloss es an, begrüßte ein paar seiner Freunde mit einen paar Wörtern, öfters mit Beleidigungen dabei, und dann suchten seine Augen nach einem Kopf voller hellblonder Haare.

Er und der Blonde würden sich in die Augen gucken, Blondie würde kurz nicken und Alex lächeln, seine Wangen röter als zuvor.

Selina wusste, dass es nicht normal war, so viel über eine Morgenroutine zu wissen in der ihre einzige Rolle die war, dass sie im Schatten eines Baumes stand und beobachtete.

Aber sie konnte nicht anders.

Wäre es nur seine Stimme gewesen, dann hätte sie es noch ignorieren können, aber dann hatte sie vor vier Wochen sein Gesicht in der Zeitung gesehen.

Irgendetwas wegen Sport. Fußball. Dort hatte er gestanden mit seiner Mannschaft, und er sah ihrem Bruder einfach zu ähnlich.

Und der Röte seiner Wangen nach zu urteilen, hörten die Ähnlichkeiten nicht beim Aussehen auf.

Sie konnte sich einfach nicht erklären, warum die beiden sich so ähnlich sahen.

Die Augen, Haare, Nase.

Die Stimme.

Jemand räusperte sich hinter ihr und sie fuhr herum.

Vor ihr stand ein Junge, schwarze Haare, blaue Augen, schwarze Klamotten.

Er hielt ihr ein Notizbuch entgegen und aus Reflex nahm sie es an.

Warum stalkst du meinen Bruder?

"Ich- Ich stalke ihn nicht!", verteidigte sie sich, ihre Wangen brannten.

Der Junge hob unbeeindruckt eine Augenbraue.

Dann blätterte er um.

Aha. Was tust du dann hier, jeden Morgen seit einem Monat?

Ihr fiel keine Antwort ein, und so starrte sie ihn einfach nur an.

Er seufzte und blätterte wieder um.

Bist du verliebt in ihn?

"Was? Nein. Gott, nein!"

Selina schüttelte den Kopf panisch. Bei dem Gedanken spürte sie leichten Ekel in sich hochsteigen.

Wenn du nicht in ihn verliebt bist, bist du creepy. Bitte geh oder ich ruf die Polizei.

Selina sah ihm in die Augen. Er starrte zurück. Sie beide hielten Blickkontakt, und ihr wurde bewusst, dass er nicht bluffte.

Entweder, sie sagte ihm, warum sie da war, was auch immer das jetzt war, oder sie würde Alex nicht wieder sehen.

Der Junge würde ihr nie glauben, wenn sie sagen würde, dass sein Bruder aussah wie ihr toter.

Am besten wäre es, abzuhauen und zu überlegen, was sie tun sollte.

Vielleicht würde etwas Abstand ihr auch guttun und ihr helfen, ihre Obsession zu beenden.

"Er sieht aus wie mein großer Bruder," sagte sie.

Was war gerade passiert?

Er sah sie verwirrt an, als würde sie sich dieselbe Frage stellen.

"Scheiße. Das wollte ich nicht sagen, tut mir leid. Ich werde nicht wieder kommen," versprach sie und drehte sich um um zu entkommen, aber er hielt sie an ihrem Handgelenk fest.

Dann hackte er seinen Arm in ihren und drückte ihn so eng an seinen Körper, dass er eingeklemmt war.

Sie versuchte ihren Arm loszubekommen, aber der Junge war stärker als er aussah.

Oder sie war einfach nur ziemlich schwach.

Vermutlich beides.

Während sie gegen ihn kämpfte und überlegte, ob sie um Hilfe schreien sollte, schrieb er hektisch in sein Buch.

Wie heißt du?

"Was? Das sag ich dir doch nicht!", fauchte sie und rammte ihr Knie zwischen seine Beine.

Das ergab eine Reaktion.

Er beugte sich über und schnappte nach Luft.

Sein Notizbuch fiel auf den Boden und Selina riss ihren Arm los.

Sie war ein paar Meter weg als er etwas sagte.

"S-S-eli-i-inn-a!" rief er heiser.

Sie blieb stehen und drehte sich um.

"Woher kennst du meinen Namen?", fragte sie, ihre Stimme zitterte.

Er kniete auf der Erde und sah sie aus großen Augen an.

Dann holte er sein Handy aus seiner Tasche und tippte.





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