Der Plan war einfach, aber sie mussten schnell handeln, ansonsten war es zu spät und alles würde in die Brüche gehen.
Alex atmete tief durch und lehnte seinen Kopf gegen den Türrahmen. Isaac legte ihm eine Hand beruhigend auf die Schulter und drückte leicht.
Doch er konnte ihm dadurch nicht wirklich helfen, jetzt kam etwas, das er alleine tun musste. Und so kam Alex mit großen Schritten auf seinen Vater zu.
Sein Herz schlug ihm bis in den Hals, und jeder seiner über Jahre geschärfte Instinkte schrie ihn an, umzukehren.
Dass sein Vater schlecht drauf war. Dass er getrunken hatte. Dass er gefährlich war.
Aber er ignorierte es und stellte sich vor ihn.
Der schenkte ihm kaum Beachtung mit einer Zigarette in der einen und einem Glas Scotch in der anderen Hand.
"Was willst du?", fragt er seinen Sohn genervt.
Alex nahm all seinen Mut zusammen, zog die Zigarette zwischen den Fingern seines Vaters hervor und zog an ihr.
"Hast du Josephine jetzt auch so vertrieben wie meine Mutter? Kaum zu glauben, dass die Frauen lieber sterben würden als mit dir zusammen zu sein."
Alex sah in die braunen Augen seines Vaters, du für einen Moment regte sich keiner von beiden, und dann, wie in Zeitlupe, sah Alex, wie das Gesicht seines Vaters sich änderte.
Der legte den Kopf schräg, die Muskel an seinem Kiefer spannten sich an, die um seine Augen herum entspannten sich und sein Blick wurde leer.
"Was hast du gesagt?", murmelte er leise und folgte mit den Pupillen der Zigarette, die sich erneut auf den Weg zu den Lippen seines Sohnes machte.
Alex atmete tief durch.
"Du schaffst es einfach nicht, dass irgendjemand bei dir bleibt, oder? Mum verlässt dich, Josephine auch. Vermutlich besser für sie, ich vermute, dass sie beide jemanden besseres gefunden haben als dich, sollte ja nicht schwer gewesen sein, und Jose war ziemlich verzweifelt, so wie sie sich an mich geschmissen hat sobald du weg warst. Ich meine, ich bin schon ziemlich jung, aber selbst ich hatte kaum genug Ausdauer für die Kleine."
Kaum hatte er den Satz zu Ende gesprochen traf ihn eine Faust an der Wange, und dann noch eine.
Er versuchte gar nicht erst sich zu wehren und schützte stattdessen seinen Kopf vor den Schlägen und dann vor den Tritten, als er auf dem Boden lag.
Dann hörte er einen dumpfen Schlag, und die Schmerzen stoppten. Jemand riss ihn hoch und er schüttelte seinen Kopf um wieder klar denken zu können. Auch wenn alles vor seinen Augen verschwommen war erkannte er die Umrisse von hellen Locken und stechenden Augen.
"Isaac?", fragte er und streckte eine Hand nach ihm aus, die er auf seine Wange legte. Isaac lächelte, drehte seinen Kopf und küsste sein Handinnenfläche.
"Ja, alles okay? Du blutest ein bisschen. Aber du hast das ganz hervorragend gemacht. Alles wird gut, setz dich lieber hin, ja?"
Und er führte ihn zum Sofa und ließ ihn sanft darauf nieder.
"Wo ist mein Vater?"
Isaac lächelte und fuhr ihm durchs Haar.
"Er liegt da drüben, Max hat ihm die Obstschale über den Schädel gezogen. Besser als ein Stein, was?", versuchte er zu scherzen, und Max schnaubte neben ihm. Dann hielt er Isaac ein Telefon hin.
"Kr- Kran- Krankenwagen," murmelte er, und der Blonde wählte die wohlbekannte Nummer während Max mit Selina telefonierte und ihr alles erklärte, zusammen mit der Bitte dasselbe für Lilli zu tun.
DU LIEST GERADE
some die looking for a hand to hold
RandomLilli, Isaac, Alex, Max und Selina sind fünf Jugendliche durch Fehler und Schicksal miteinander verbunden. Als sie eine Straftat begehen, müssen sie sich mit den blutigen Konsequenzen auseinander setzten und darauf achten, das niemand erfährt, was h...