In dem Selina rausgeht und sich wünscht, sie hätte es nicht getan

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Selina schwenkte den Inhalt ihres Glases gelangweilt von der einen Seite zur anderen.

Sie kannte kaum jemanden auf der Party. Lilli und Max waren tanzen und Alex war schon so lange weg, dass sie sich fragte, ob er gerade Sex mit Isaac im Badezimmer hatte.

Die Luft war zu warm und die Lichter waren zu hell und bewegten sich schnell, und sie begann wirklich Kopfschmerzen zu bekommen.

Seufzend holte sie die Zigarettenpackung aus ihrer Jackentasche und steuerte auf die Hintertür zu.

Draußen war niemand und die frische Luft war wunderbar für ihren Kopf.

Sie lehnte sich gegen die Hauswand und sah sich in der Gegend rum, eine Kippe zwischen die Lippen gesteckt.

Gerade stand sie in einer Gasse zwischen zwei Häusern und es war schon dunkel draußen.

Selina zündete die Zigarette an und nahm einen tiefen Zug, den Kopf gegen die kalte Wand hinter sich gelehnt. 

Nikotin dämpfte ihre Sinne und ihr Atem beruhigte sich.

Leise hörte sie Schritte näher kommen, doch sie nahm es kaum wahr bis jemand sie gegen die Wand stieß und ihre Handgelenke fest umklammert hielt.

Sie schrie auf und trat aus Reflex nach vorne, doch dann spürte sie etwas sehr Scharfes an ihrer Kehle.

"Schrei und du bist tot," knurrte der Mann ihr gegenüber und sie hielt still.

Sein Gesicht war von einer Kapuze verborgen und er hatte Mundgeruch.

"Ich habe kein Geld, geh weg. Bitte-", sagte sie doch er presste die Klinge stärker an die zarte Haut ihres Halses.

Es tat weh, und dann floss etwas warmes über ihre Haut und tropfte auf ihr Schlüsselbein.

"Kein Sorge Liebes, ich will kein Geld," flüsterte er und lachte kurz auf.

Ihr ganzes Gehirn schaltete sich ab, sie konnte nur noch an das Messer an ihrer Kehle und die Hände an ihren Handgelenken denken.

"Bitte. Lass mich los," flehte sie, aber er griff nach dem Bund ihres Rockes.

Der Druck an ihrem Hals wurde schwächer, und sie trat zu so stark sie konnte, genau in seinen Schritt.

Er stöhnte auf und das Messer fiel klappernd auf den Boden.

Mit aller Kraft wehrte Selina sich so gut die konnte, doch ihr Angreifer war wieder bei Sinnen, packte ihren Kopf mit beiden Händen und schmetterte ihn gegen die Mauer hinter ihr.

Für einen Moment verschwand alles in Dunkelheit, und sie spürte etwas warmes und nasses ihre Haare durchtränken.

Selina hörte alles wie aus großer Entfernung, als wäre sie weit weg und all dies nur ein böser Traum, als wäre es nicht real. 

Was für eine schöne Vorstellung, dachte sie.

Sie konnte ihren eigenen Herzschlag in ihrem Kopf hämmern hören, das Blut das durch ihre Adern floss.

Entfernt nahmen ihre Ohren ein Geräusch wahr, und dann war der Mann weg und sie sackte zusammen.

Ein Paar Arme hielten sie fest, und sie waren warm und eine Stimme fragte sie hektisch, doch ihr Kopf wurde immer schwerer und dann war nichts mehr da.

some die looking for a hand to holdWo Geschichten leben. Entdecke jetzt