In der großen Halle herrschte ein reges Treiben. Unmengen an Schülerinnen und Schüler drängelten sich an ihre Plätze, in der Hoffnung nicht hungrig zu Bett gehen zu müssen.
Auch Hermine hatte sich schon an ihrem Stammplatz mittig der Haustafel eingefunden. Mit einem entsetzten Stöhnen ließ sich Ginny, ihre beste Freundin, gegenüber von ihr fallen.
"Das ist ja fast wie ein Haufen hungriger Wölfe! Man kommt kaum noch durch die Eingangstür!" Hermine schmunzelte bei dem Anblick ihrer Freundin. Wie sie so dar saß und das Essen beäugt erinnerte sie sie sehr an Ron, ihren eigentlichen Freund.
Doch ob sie und Ron wirklich noch eine Zukunft hatten, wusste sie nicht. Ron hatte sich gegen die Auror Karriere entschieden, und war nach Bulgarien zu seinem Bruder Charly gegangen.
Mit Glück würde Hermine ihn jetzt ein Mal in drei Monaten sehen, und ob sie auf eine Fernbeziehung wirklich verharren konnte?"Meinst du, Blaise Zabini ist Slytherins Vertrauensschüler?" Hermine setzte ihre Tasse ab und stieß einen überheblichen Laut aus. "Also Ginny, wenn dieser Schleimbolzen Vertrauensschüler geworden ist, dann lege ich mein Amt nieder!" Ginny grinste dreckig.
"Gebongt."
Das Essen war viel zu schnell vorbei, und somit kam das erste Treffen der Vertrauensschüler immer näher.
Hermine hatte während des Essens ab und an einen Blick zwischen Ginny und Dean geworfen. Zabini verhielt sich wie sonst auch, weshalb die Angst, sie müsse ihr Amt nieder legen, langsam verblasste.Mit einem leichten Lächeln schob Hermine die Tür zum Gemeinschaftsraum der Vertrauensschüler auf. Ihr lächelten altbekannte Gesichter entgegen.
"Hi Parvati!" lächelte sie der alten Tanzpartnerin von Harry zu.Als sie den Raum noch etwas weiter musterte fiel ihr Blick auf einen großen Jungen. Ihr Lächeln entglitt ihrem Mund, und auch ihre Schultern sackten nach unten.
Mit gezielten Schritten schnellte sie auf den großen Slytherin zu."Hast du dich verirrt?" zischte sie. Malfoy schaute auf, grimmiger denn je. "Ich wünschte es wäre so." knurrte er.
Sie konnte es nicht fassen. So sehr hatte sie sich auf die Zusammenarbeit mit den altbekannten Gesichtern gefreut, aber Malfoy? Nein! In keiner Welt würde sie mit Malfoy Hand in Hand arbeiten. Sie würde auf keine Ausflüge mit ihm gehen, oder gar sich ein Badezimmer mit ihm teilen!
Sie war selbst die letzten Jahre mit Pansy Parkinson ausgekommen wenn sie musste. Doch wusste Hermine genau, dass sie und Malfoy sich nicht zusammen reißen konnten. Nicht nach alldem, was passiert war.
"So, kommt doch bitte einmal zusammen!" In der Mitte des Raumes stand nun Anthony Goldstein, der Vorsitzende Vertrauensschüler.
Hermine drehte sich zu ihm, und auch Draco schaute zu dem Mittelgroßen, blonden Ravenclaw.
"Wie ihr seht, sind wir nicht mehr in der gewohnten Konstellation! Es sind zwei neue Gesichter dabei. Zum einen begrüßt doch Astoria Greengrass, die den Part von Slytherin Vertreterin Pansy Parkinson übernehmen wird," Hermine verdrehte die Augen.
Jetzt war nicht mal mehr Pansy dabei? Pansy, die sie eigentlich so sehr hasste! Und doch erwischte sich Hermine beim leisen wünschen, dass Prinzessin Greengrass wieder verschwinden würde.
"Und zum anderen Teil begrüßt auch Draco Malfoy, welcher den zweiten Leitungspart übernehmen wird." Ein leises Klatschen flog durch die Schüler, doch wirkliche Begeisterung zeigte Niemand.
Es war ein Brauch, dass die Vertrauensschüler ein kleines Zusammensitzen am ersten Schultag hatten, um sich untereinander besser kennen zu lernen.
Und es war das erste Mal, dass Hermine dankend auf das Zusammensitzen verzichtet hätte.Sie hatte sich ziemlich abseits hingesetzt, um bloß nicht mit Prinzesschen Greengrass oder Herrn Hochwohlgeboren Malfoy reden zu müssen.
"Und, Hermine? Wie waren deine Ferien so?" Anthony lächelte sie etwas schüchtern an, doch Hermine erwiderte dieses nur übertrieben in Richtung Malfoy.
"Ganz toll!" zischte sie überspitzt, und wandte sich sofort wieder von der Gruppe ab.Alle Beteiligten schienen etwas überrascht über die Abweisung von ihr zu sein, doch Anthony versuchte das Beste daraus zu machen.
"Schön, sehr schön. Parvati, wie war es in Indien?"So ging das noch weitere zwei Stunden, bis sich die Gruppe langsam löste. Beinahe alle waren schon draußen, als auch Hermine sich aus dem Staub machen wollte. Doch ein fester Griff an ihrem Arm zog sie zurück in den Raum.
Hermine erglühte vor Wut, als sie in Anthonys Augen stierte. "Was ist eigentlich los mit dir? Du warst sonst immer so freudig dabei?" Hermine wand sich aus seinem Griff.
"Ich hab' einfach keinen Bock mit Prinzessin Greengrass und König Malfoy zusammenzuarbeiten." "Kaiser, möchte ich doch bitten!" Hermine grinste leicht, so auch Anthony."Ich hab' da auch nicht wirklich Lust drauf. Aber ich bin das oberste Haupt, ich muss euch alle im Griff haben. Also wäre es unheimlich großzügig von dir, wenn du dich etwas zusammenreißt. Selbst Malfoy hatte sich vorhin einige Sätze mit Hannah Abbott unterhalten." "Gruselig, wenn du mich fragst." zischte Hermine, doch kurz bevor sie aus der Tür war seufzte sie tief.
"Na schön, aber nur weil du es bist!"
Erschöpft schlurfte Hermine hoch in die Schlafzimmer. Je länger sie durch Hogwarts tapste desto mehr ärgerte sie sich über Malfoy.
Er hatte es mal wieder geschafft. Mal wieder geschafft ihre Laune zum Beginn des Schuljahres komplett zu vermiesen. Sie dachte jetzt, wo Harry und Ron weg waren, und sie mit Ginny alleine war, würde alles ruhig und ganz witzig verlaufen. Doch mittlerweile wusste sie, dass dieses Schuljahr nervenaufreibend werden würde, und sie sich wahrscheinlich so oft die Haare raufen wird, dass sie irgendwann keine mehr haben würde..
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Hallihallo!
Schön, dass ihr diese FanFiction gefunden habt!
Vielleicht kennt ihr mich schon länger, von meinen vorherigen Büchern, vielleicht aber auch nicht.Ich hoffe, das erste Kapitel hat euch gefallen und ihr seid motiviert weitere zu verfolgen!
Konstruktive Kritik und Rückmeldungen werden gerne gesehen!
~ Charly
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the stupid, the proud | Dramione
FanfictionDer Traum auf ein normales, ruhiges zweites Schuljahr war verflogen. Hermine würde sich nicht auf den Lernstoff konzentrieren können, nicht nur. Ihr machte es nichts aus Vertrauensschülerin zu sein, es ehrte sie sogar. Doch brauchte sie nun mal eine...