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Nach einigen Sekunden des Stillen Dastehens schob Draco Granger nun etwas hinter sich, neben Scorpius. Mit finsteren Blicken musterte er nun den Flur hinter Resouce.

"Ihre Frau hätte ich gerne gesprochen, jetzt." Resouce grinste breit. "Tut mir wirklich leid euch enttäuschen zu müssen. Sie ist, denke ich, unpässlich."

"Was haben Sie ihr angetan?" fauchte Granger hinter Draco hervor, der nur schlagartig die Augen zusammenkniff und leise aufstöhnte. "Bist du still?" fauchte er leise, "oder willst du wieder in seine lieblichen Arme?" Granger erwiderte nichts, sondern blieb einfach stumm, besser so.

Sie würde ja doch nur alles schlimmer machen. Sobald Resouce riechen würde, dass sie ein Schlammblut war, würde er sie skrupellos foltern, oder besser noch einfach direkt abschlachten. Und auch wenn Draco die besserwisserische Gryffindor nicht abkonnte, wollte er das kleine Schlammblut auch nicht reglos zu Boden fallen sehen, wie es damals im Manor schon passiert war.

"Freches Mundwerk die Kleine. Dafür, dass sie eben fast tot gewesen wäre." "Ihre Frau." wiederholte sich Draco, ohne auf die Bemerkung über Granger einzugehen.

"Meinen Sohn." warf Scorpius' Vater nun zurück. "Erst ihre Frau." "Oder sollte ich deine erst ausschalten?" grinste Resouce keine Sekunde später.

Draco spürte wie sich Hermine hinten in seinen Umhang krallte. Mit flacher Stimmlage erwiderte er: "An die müssen Sie erstmal rankommen." "Nichts lieber als das.." Resouce zückte erneut seinen Zauberstab, doch Draco war schneller. Mit einer gezielten Handbewegung und einem lauten: "Sectumsempra!" riss ihn der Zauber weg von den dreien, ans Ende des Flures. Dort lag er nun, zitternd und ohne jegliche Bewegung. Aus seinem Körper floss unentwegt Blut. Granger hatte einen lauten Schrei von sich gegeben.

"Malfoy! Mach das rückgängig!" "Ich kann nicht!" brüllte er nun zurück. Granger schien zu erschrocken um noch etwas sagen zu können. Mit hastigen Schritten war sie auf Resouce zugestürmt und kniete nun neben ihm. Mit einer tiefen Stimme knurrte sie nun einen Zauber, während Draco dabei zusah, wie seine selbst verursachten Wunden an dem Körper des Vaters zuwuchsen. Scorpius war neben Draco getreten, sagte jedoch nichts.

Hermine hatte nun alle Wunden geschlossen und richtete sich wieder auf.

Mit festem Blick schaute sie Malfoy nun in die Augen.

"Wie konntest du nur?" Sie stolzierte an ihm vorbei, die Treppen hinunter auf den breiten Gartenweg. Malfoy kam ihr hinterher, Scorpius noch immer an der Hand haltend. "Entschuldige mal? Ich habe dir gerade deinen kleinen Hintern gerettet! Ein 'Danke' wäre schon angebracht, findest du nicht?" Ein gellender Pfiff ertönte. "Wow, Malfoy, du dachtest doch nicht, du würdest Scorpius helfen, indem du seinen Vater noch mehr verärgerst und ihn tödlich verletzt?"

"Verzeih' mir, dass ich weiß wie viel normale Gespräche bei dieser Art von Zauberer helfen: nämlich gar nicht! Aber klar, Prinzessin Granger hat ja die Ahnung!" Hermine drehte sich schwungvoll zu Malfoy um. "Nenn' mich noch ein Mal 'Prinzessin', und du bekommst ebenso einen Tritt in deinen 'kleinen Hintern'!" wutentbrannt ergriff sie seine Hand, und war in der nächsten Sekunde disapperiert.

Plopp

Wiederfinden taten sie sich vor Hogwarts, nahe der Tore. Abrupt ließ sie Malfoys Hand fallen. Gerade als dieser ihre Schulter packen wollte kreischte sie ihn leicht panisch an. "Fass' mich nicht an! Wie du sagtest: Es ist besser, wenn wir genauso viel Interesse füreinander aufbringen, wie die letzten sieben Jahre!"

Noch bevor sie das Schloss erreicht hatte spürte sie die Tränen in ihren Augen. Es brannte, tief in ihrem Herzen brannte es. Malfoy hatte ihr das Leben gerettet, erneut. Er hätte das widerwärtige Schlammblut beseitigen lassen können. Er hätte sich mit einem weiteren Reinblut zusammen tun können.

Doch er hat es nicht getan.

Er hat sie beschützt, hätte beinahe seinen eigenen Tod ihrem vorgezogen. Und für dieses Risiko hatte sie sich nicht einmal bedankt.

Sie war zu stolz. Zu stolz um nach seinem tödlichen Angriff ihm noch ein Mal in die Augen zu schauen. Sie dachte sie wäre verblasst, seine Liebe Jemanden leiden zu sehen. Doch sie war noch immer da, wenn nicht sogar noch stärker als sonst. Sie hatte sich geirrt als sie dachte, sie hätte Malfoys andere Seite aufgedeckt. Er war derselbe. Derselbe Typ, der sie vor wenigen Jahren gemobbt, praktisch psychisch gefoltert hatte. Nie hatte er vorgehabt sich zu ändern. Er spielte mit ihr. Und anstatt sie ihr Versprechen zu sich selbst, sie würde nicht auf seinen falschen Charme reinfallen, einhielt, war sie ihm verfallen. Sie fand ihn nicht attraktiv, nicht diese Art von verfallen. Sondern sie dachte sie könnten doch irgendwann miteinander auskommen. Doch dem war nicht so. Sie wollte nichts mit dem Mordlustigen Slytherin zu tun haben. Sie wollte sich einfach voll und ganz auf Ginny, die sie momentan wirklich brauchte, konzentrieren.

Es war ein Fehler Vertrauensschülerin geworden zu sein.

Draco Malfoy, war ein Fehler.

Draco hatte Grangers Vorwürfe für's erste runtergeschluckt. Es war nichts Neues, schnaubt er, es war die gleiche Situation wie immer, nichts worüber man sich Gedanken machen musste.

Scorpius saß vor ihm auf dem Krankenbett. Beide warteten sie auf Madame Pomfrey, welche auch in den nächsten Minuten um die Ecke gebogen kam.

"Ah Mister Malfoy, ein seltener Besuch." "Ein Glück.." brummte Draco lieblos, ehe er aufstand und auf Scorpius deutete. "Er bräuchte eine Augensalbe und eine Naht für seine Lippe." "Das kriegen wir hin. Ich werde ihn für einige Stunden hier behalten. Ob Sie hier bleiben oder nicht, liegt bei Ihnen." "Ja sicher.." knurrte Draco ironisch, und machte auf dem Absatz kehrt.

Mit sturen Schritten lief er Richtung Slytherin Gemeinschaftsraum, den er hoffte leer aufzufinden. Doch was eine Fehlmeldung.
Es schien, als wäre ganz Slytherin versammelt, einfach um seine Laune noch tiefer zu reißen. Andererseits hätte er dann eventuell das Zimmer für sich, weshalb er sich auch ziemlich eilig auf den Weg dorthin machte.

the stupid, the proud | DramioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt