Eine leise Stimme neben sich ließ Hermine aus ihrem Schlaf erwachen. Mit schweren Augenlidern schaute sie langsam neben sich, wo sie Ginny erkannte.
"Gut geschlafen?" "Mhm." nickte Hermine und konnte sich ein leichtes Lächeln nicht verkneifen.
Es hatte funktioniert. Ohne Alpträume oder sonstige Störungen hatte sie endlich durchschlafen können. Kein Malfoy, keine unterdrückten Gefühle.
Es gab sie nicht, die Gefühle."Kommst du nun mit frühstücken? Oder sind Samstage nun nur noch für's Bett bestimmt?" Lächelnd hievte sich die Brünette aus dem Bett, und nahm sich ihre Klamotten aus dem Schrank.
"Ich komme gleich nach. Sorg' schon mal dafür, dass ich noch Rührei abbekomme!"•
Ein lautes Pochen an seiner Zimmertür riss Draco aus dem Schlaf. Eine furchtbare Nacht, unruhig und überhitzt.
Das Pochen an der Tür wurde lauter. "Ja doch! Komme sofort!" knurrte er angefressen, und schleppte sich zur Tür."Also nicht, dass mich dein nackter Oberkörper nicht faszinieren würde," Pansy musterte ihn mit einem verschmitzten Lächeln, "aber ich glaube McGonagall sieht das gar nicht gerne. Hopp, hopp!"
Augenrollend schmiss der Slytherin die Tür ins Schloss, und streifte sich seine Klamotten über, ehe er Pansy in die große Halle folgte.•
Sie war fast an der großen Halle angekommen, als sie aus der gegenüberliegenden Richtung zwei Gestalten erkannte.
Pansy und Malfoy kamen ebenfalls auf die Halle zu.Malfoy sah alles andere als fit aus. Seine Haare waren noch immer leicht verwuschelt, seine Augenringe sahen aus wie eingemeißelt und seine Klamotten schienen auch eher wahllos zusammen gewürfelt zu sein.
Ansonsten konnte sich Hermine die graue Hose mit dem schwarzen Pullover nicht erklären. Nie trug Malfoy an Wochenenden oder generell graue Hosen. So gesehen wusste Hermine nicht mal, dass er eine besaß.Doch auch wenn er fix und fertig aussah, spürte Hermine weder den Drang ihn weiter zu begutachten, noch ihm Hilfe anzubieten.
Sie bogen gleichzeitig in die Halle ein, weshalb Hermine schnell zu ihm schaute, und wach lächelte. Dieses bekam sie nicht zurück, sondern nur eine gerunzelte Stirn.
Mit einem Schulterzucken war dies für Hermine jedoch abgehakt."Du siehst so wach aus? Kennt man gar nicht mehr." "Du übertreibst, Dean." Ginny schüttelte ihren Kopf. "Nein, er hat schon recht. Ist alles in Ordnung?" "Ihr sagt ich sehe wacher aus, was sollte also sein? Es ist endlich mal wieder alles im Gleichgewicht."
•
"Kann ein Mensch beschissener Aussehen?" Blaise musterte seinen Besten Freund.
Draco ließ sich noch immer im Halbschlaf auf die Bank fallen.
"Wann haben wir eigentlich angefangen immer als erstes denjenigen zu beschreiben, der an den Tisch kommt? Wir sollten schleunigst damit aufhören." Grinsend nahm sich Pansy eines der Brötchen.
"Der arme Draco hat wohl diese Nacht kein Auge zugetan."Sie hatte Recht. Er hatte kaum geschlafen. Viel zu oft musste er an das Gespräch zurück denken, welches er mit Granger geführt hatte.
Er musste ihr wirklich wehgetan haben. Jemandem fest in die Augen zu schauen und zu sagen 'ich hasse dich' kann einen ganz schön treffen. Besonders, wenn man das zu Hermine Granger sagt, die sowieso die Empathie eines Kleinkindes besitzt."Dann freut es mich ja umso mehr, dass ihr beide heute mit mir einen Trinken geht." "'Einen'" lachte Pansy spöttisch, "dein Arm wird gar nicht mehr aufhören zu kippen." "Ach was, so schlimm ist es nicht." Blaise stellte seinen Kelch ab. "Stimmt, du hast gar kein Problem mit dem Alkohol." Etwas genervt von seinen Freunden stellte Draco ebenfalls seinen Kelch wieder ab, und begann damit, sich Rührei aufzutun.
•
Es war nun schon Mittagszeit, und noch immer schlenderten Hermine und Ginny durch die Gassen von Hogsmeade. Jeder neue, winzige Laden den sie entdeckten wurde genauestens unter die Lupe genommen. Jede Süßigkeit in Hogsmeade wurde probiert, und jeder Federkiel getestet.
"Das haben wir viel zu lange nicht mehr gemacht, Mine." lächelnd hakte sich Ginny bei ihrer besten Freundin ein. "Ja, das stimmt allerdings. Aber ich habe die leise Ahnung, dass wir das hier nun wieder öfters tun könnten." "Morgen?" "Ich muss morgen auf die Drittklässler aufpassen. Die spielen Quidditch." Ginny lachte gespielt auf.
"Na super, dann ist Malfoy ja auch da." "Ja, wahrscheinlich. Aber das ist kein Problem." "Bitte? Was ist denn nun passiert?" Hermine zuckte mit den Schultern.
"Du tust so, als wäre es jemals anders gewesen."
"Naja, vor einigen Wochen konnte man euch beide in keinem Raum alleine lassen, ohne dass einer von euch ausgerastet ist. Dann begannst du auch noch von Träumerein über Malfoy.. ich weiß nicht.. Alles etwas suspekt." "Ach was, eine dämliche Phase. Er interessiert mich nicht mehr. Soll er leben, ich tu's ja auch."
"Du bist ein sehr komischer Mensch." lächelnd drückte Ginny die Tür zum drei Besen auf.•
"Und wenn du einfach zu ihr gehst und ihr eine Ansage machst, dass du auf die ganze Scheiße keinen Bock mehr hast?"
"Pansy," fing Draco ruhig an, "so ist es ja aber nicht. Sie ist mir nicht egal. Um es genau zu sagen war sie das auch nie."
"Ist das dein Ernst?" keifte Pansy zickig. "Ich habe meine Zeit dafür geopfert um zu erfahren, dass du auf die unterste Rasse der Menschheit stehst? Schlammblüter.. war ja klar, dass sie dir dein Gehirn kaputt macht." Mit einem lauten Knall hatte Pansy ihr Glas abgestellt, und entfernte sich von den beiden Jungs auf dem Weg nach draußen.
An der Tür kamen ihr zwei Gestalten entgegen, welche sie missbilligend musterte, und dann verschwand."Wieso kreuzt sie immer dann auf, wenn man sie nicht da haben will?" seufzte Draco entnervt.
"Frag sie doch mal. Hast dann direkt ein Gesprächsthema." "Wow, mein Gesprächsthema ist, dass sie auftaucht wenn man sie nicht sehen will. Damit kann ich bestimmt eine wunderbare Konversation anfangen."Ungläubig betrachtete er Granger, welche überraschend wach und glücklich aussah. Wenn er sich im Vergleich betrachtete, musste er sehr verkümmert ausgesehen haben.
![](https://img.wattpad.com/cover/126865664-288-k33284.jpg)
DU LIEST GERADE
the stupid, the proud | Dramione
ФанфикDer Traum auf ein normales, ruhiges zweites Schuljahr war verflogen. Hermine würde sich nicht auf den Lernstoff konzentrieren können, nicht nur. Ihr machte es nichts aus Vertrauensschülerin zu sein, es ehrte sie sogar. Doch brauchte sie nun mal eine...