Den nächsten Tag, Mittwoch, verblieb Hermine noch immer im Krankenbett. Ginny verbrachte Stunden bei Hermine, und auch Dean, Seamus und Neville besuchten sie regelmäßig. Anthony ließ sich ebenso drei Mal blicken, verschwand dann aber aufgrund seiner UTZ's Vorbereitungen, welche Hermine nun leider verschieben musste.
Es war ein halbwegs sonniger, kalter, November Morgen, Donnerstag. Hermine konnte sich mittlerweile wieder einigermaßen unbeschwert bewegen. Zwar waren keine schnellen Bewegungen aufgrund ihrer Rippen möglich, doch es reichte aus um von Madame Pomfrey entlassen zu werden.
"Danke Madame Pomfrey, einen schönen Tag noch!" Winkend humpelte Hermine hinter Ginny her, welche sie hoch zum Turm begleiten wollte.
"Gin," keuchte Hermine etwas atemlos, "ich muss nochmal in die Kerker, komme später nach." "Was auch immer du da willst?" Hermine winkte ab, und hiefte sich die Treppen hinunter vor den Gemeinschaftsraum der Slytherins.
Klopfend lehnte sie an der großen Tür, welche auch aufgerissen wurde und eine grimmig dreinblickende Pansy Parkinson in ihre Augen stierte.
"Was willst du hier, Granger?" "Malfoy sprechen." seufzte sie ergeben, und lächelte gekünstelt als sie Pansy's abwertenden Blick sah.
"Sorry, aber mit so unwürdigen Schlammblütern wir dir reden wir erst gar Nicht."
"Ich würde ganz vorsichtig sein, was du sagst Fräulein. Ich bin Vertrauensschülerin, und kann dir und Slytherin direkt-" "Wer's 'n da Pan?" Malfoy's raue Stimme drang hinter Pansy hervor, und gleich danach folgte auch sein restliches Bild.Etwas erschrocken schaute er Hermine an, welche unsicher gegen den Türrahmen stierte.
"Lass' uns mal kurz alleine, Pan." brummte der große Blonde. Pansy zischte verachtend mit der Zunge, schlenderte jedoch lässig zurück in den Kerker.•
Kaum war Pansy weg breitete sich eine unangenehme Stille zwischen die beiden. Unsicher schaute Draco zu Boden. "Wie.." er machte eine unsichere Pause, "geht's dir?"
"Besser, schätze ich," auch Granger schaute bedrückt zu Boden, "danke."
Er spürte seinen Puls ein unangenehmes Tempo annehmen. Seine Hände, welche ineinander gelegt vor seinem Bauch lagen, wurden etwas schwitzig. Unterdrückt schluckte er und richtete dann seinen Blick zu Granger's Reh braunen Augen.
"Was willst du hier?" fragte er eisern, obwohl er gar nicht so hart klingen wollte.
"Ich.." begann sie unsicher, "Also ich.." "Granger, komm' zum Punkt." seufzte Draco unter gespielter Hektik.
"Dean hat dir unrecht getan. Du warst da, ja. Aber nicht um mir wehzutun, schätze ich."Einen Moment verblieben beide still. Draco schaute nun wieder auf den Boden und fuhr sich mit der linken Hand in den Nacken.
"Ja, Ähm.. Danke. Ich war da um ein Auge auf dich zu haben."
•
Malfoy's Worte rauschten unangenehm in ihren Ohren. Er hatte es zugegeben. Er hatte es ganz von selbst zugegeben, dass er für sie da gewesen war.
"Ich weiß," ein schüchternes Lächeln flog über ihr Gesicht, "danke." "Ja.." seufzte Malfoy fast geräuschlos.
"Ich muss dann," sie deutete hinter sich auf die Treppen, "Ginny wartet bestimmt.." "Klar," druckste Malfoy herum, "bis.. bis dann." Mit einem letzten, etwas besorgten Blick schloss er die Tür hinter sich, und Hermine war wieder alleine.
Immerhin, dachte sie, das war ja sogar ganz gut gelaufen. Er war nicht sauer, sie auch nicht, keiner hat Geschrien- eine völlig neue Situation!
•
Laut seufzend lehnte sich Draco mit dem Rücken an die gerade geschlossene Tür. Noch immer spürte er seinen Puls unangenehm gegen seine Haut schlagen. Seine Hände trocknete er leicht im Saum seines Umhangs.
Es war komisch, sehr komisch. Er reagierte nie körperlich auf Granger. Und wenn, dann zogen sich seine Gesichtszüge zusammen und formten einen weniger begeisterten Ausdruck.
Doch der Zustand in welchem er eben war, Nervosität, den kannte er nicht. Sonst befand er sich nur in diesem Zustand, wenn er vor Voldemort gestanden hatte, sonst nie.
Es muss an seinen warmen Klamotten gelegen haben, er hätte sich einfach einen Pullover weniger anziehen sollen!Die Zaubertränke Doppelstunde Schlich endlos umher, sodass die Klingel Draco aus einer Art der Trance riss.
Und von diesem Zustand verfiel er nun in einen hetzenden, denn in knappen fünf Minuten war eine Sitzung der Vertrauensschüler, zu welcher Draco wieder hoch in den dritten Stock musste, wo sich der Gemeinschaftsraum der Vertrauensschüler befand.Pünktlich auf die Sekunde ließ sich der Blonde auf das Sofa fallen, auf welchem er auch weiterhin alleine blieb.
Abbott, Goldstein, Parvati und Astoria saßen um den kleinen, hölzernen Wohnzimmertisch herum, und betrachteten allesamt die Auswahl an McGonagalls Aktivitäten mit den Erstklässlern.
"Ich wäre ehrlich gesagt für die Ausstellung für Muggelartefakte. Das könnte für die höchst interessant sein!" stöhnend fiel Draco zurück ins Sofa. "Bitte nichts mit Muggeln.." "Reiß dich zusammen, Blutsrassist!" keifte Goldstein, welcher seit dem Vorfall mit Granger, ihn wohl sehr ins Visier genommen hatte.
Kaum fiel Draco's Gedanke auf Granger, wurde die schwere Holztür aufgeschoben, und eine, vor Schmerz ihre Miene verziehende, Granger hinkte in den Raum. Man sah ihr an, dass ihre Rippen ihr mehr Probleme bereiteten, als sie es zugeben wollte.
"Hier, meine Damen und Herren, sehen Sie die Musterschülerin Hermine Jean Granger." feixte Goldstein etwas verärgert. Granger verdrehte zur Erwiderung nur ihre Augen und kam dem Sofa näher.
"Geht's?" fragte Draco misstrauisch. "Klar." zischte die Brünette unter Schmerzen, als sie sich etwas nach hinten beugte um sich auf das Sofa fallen zu lassen.
Wie aus einem Reflex heraus erhob Draco seine Hand, und legte diese auf Granger's Rücken, um sie etwas zu stützen. Seine andere Hand ergriff ihre Schulter und half ihr dabei, sich einigermaßen angenehm hinzusetzen. Beim Aufprall auf dem Polster zog sie ihre Augen zusammen, fing sich jedoch schnell wieder.
Schüchtern warf sie Draco ein hastiges Lächeln entgegen. "Danke." flüsterte sie halblaut, sodass sie Goldstein nicht in seiner fortfahrenden Rede unterbrach.
Den Rest des Treffens suchten sie sich weitere Aktionen für die Erstklässler heraus. Eher unbeteiligt saß Draco daneben und beobachtete Granger von der Seite.
Es war ihm noch nie aufgefallen, doch sie war ein äußerst bemerkenswertes Mädchen. So langsam, wie der Gedanke gekommen war, desto langsamer wollte er auch aus seinem Kopf raus. Immer wieder schaute er seitlich zu der Gryffindor, die dies nicht einmal bemerkte.
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the stupid, the proud | Dramione
FanfictionDer Traum auf ein normales, ruhiges zweites Schuljahr war verflogen. Hermine würde sich nicht auf den Lernstoff konzentrieren können, nicht nur. Ihr machte es nichts aus Vertrauensschülerin zu sein, es ehrte sie sogar. Doch brauchte sie nun mal eine...