the stupid, the proud | Dramione

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Mit einem lauten Seufzen fiel Hermine auf das Sofa im Gemeinschaftsraum.

Sie konnte es nicht fassen, dass dieser hochnäsige, arrogante und hinterhältige Slytherin Prinz, sie frech nannte!
Sie war nett, höflich, hilfsbereit, ehrlich und klug! Sie brauchte nicht in seinen Geheimnissen herum zu forschen, um zu wissen, dass er Dreck am Stecken hatte.

"Na Mine, siehst ja bestens gelaunt aus!" Ginny ließ sich mit einem Schwung auf ihr eigenes Bett fallen, welches gegenüber von Hermine's eigenem stand.
"Ach was, es geht schon wieder. Alles gut. Ich hatte nur eine kleine Auseinandersetzung mit Malfoy.." "Aha? Ihr beiden habt momentan viel miteinander zu tun, was?"
Hermine stutzte. "Worauf willst du hinaus, Ginevra?" Ginny kicherte und hatte sich mittlerweile auf den Bauch gedreht, begeistert wedelte sie nun spielerisch mit ihren Beinen in der Luft umher.

"Magst du ihn?"
"Du scherzt?"
"Och komm' schon! Erst hassen sie sich, dann verlieben sie sich! Das wäre wie in den Klassikern!"
"Ich hasse Klassiker."
"Lüge." ein fettes Grinsen prang auf Ginnys Gesicht, doch Hermine winkte nur kopfschüttelnd ab.

"In keinster weise habe ich Gefühle für Malfoy. Niemals. Er ist viel zu arrogant und egoistisch."

•

"Kommst du mit zu McGonagall? Ich muss nochmal mit ihr reden wegen Verteidigung?" Draco schnaubte entlastend, stand dann aber etwas zögernd auf. "Na schön. Du schuldest mir was." "Schon gut. Ich Schule dir ein Mitkommen zu McGonagall wenn du mal wieder Ärger bekommst."

Gerade waren sie aus den Kerkern nach oben getreten, als Blaise grinsend zu Draco schaute. "Momentan was im Visier?" Draco schüttelte schulterzuckend seinen Kopf. "Nö, und du?" "Naja," Blaise schaute zu Boden, "ich hatte nochmal über Weaslebee nachgedacht und-" "Nein. Nein Blaise. Nein. Keine Gryffindor, niemals."

Blaise verstummte und verschwand hinter dem riesigen Adler. Draco lehnte sich lässig an die Wand und betrachtete den Flur. Aus der Ferne hörte er Schritte welche näher kamen.
Er wollte gerade alles, aber keine zweite Person treffen. Es würden sich dann nur wieder Gerüchte umher sprechen darüber, dass Draco Malfoy wieder Dreck am Stecken hätte.

Doch um die Ecke kam kein gewöhnlicher Schüler, welcher wie ein unscheinbarer Geist durch die Schule wandelte. Um die Ecke bog eine wippend- gehende, freundlich dreinblickende, lebhafte Granger.

Als sie jedoch näher kam, und somit auch ihn erkannte, zerflossen ihre Mundwinkel in die Tiefe. Auch ihr wippender Gang verlangsamte sich, bis sie schließlich einige Schritte von ihm entfernt stehen blieb, und die Arme vor der Brust verschränkte.

"Was willst'n du hier?" keifte sie unfreundlich. "Du?" "Ich muss etwas mit McGonagall wegen des Quidditch Spieles besprechen. Jetzt zu dir, was willst du hier?"

Draco verdrehte die Augen und ließ seine Arme in seine Hosentaschen gleiten. "Du führst dich immer so auf, als würden dir die Korridore der Schule gehören." er machte eine kleine Pause in welcher er den großen Adler neben sich in der Wand musterte, "Ich warte auf Blaise." fügte er noch hinzu.

"Soso." schnippisch zog Granger ihre Lippen zu einem dünnen Schlitz. "Glaubst du mir nicht?" "Ich glaub' dir gar nichts mehr." Draco stieß lachend Luft aus. "Oh bitte! Als hätte ich dir sonst was getan! Du hattest noch nie Erwartungen an mich, wieso bist du jetzt sauer?"

•

Das war eine gute Frage. Wieso war sie sauer?

Natürlich! Er hätte fast einen Menschen getötet, ein weiteres Mal. Er recherchierte geheimnisvolle Dinge und keifte sie blöd an.

Aber tat sie im Endeffekt nicht dasselbe? Sie hatte ihn auch angezickt, sie recherchierte ihm ebenfalls nach. Das einzige was sie nicht getan hatte, ist das Töten eines Menschen.

"Granger?" Mit einem kräftigen Wimpernschlag war Hermine zurück im hier und jetzt. Leicht panisch schaute sie sich um. "Hm? Ach, du.. Ich meine du hättest beinahe einen weiteren Menschen umgebracht! Und dazu den Vater von Scorpius!"

"Da brennt's also. Du bist auf mich sauer, weil ich fast jemanden getötet habe?" er zog kritisch eine Augenbraue hoch, "meinst du nicht, das geht auf meine Kappe?"

"Es geht darum, dass ich gerade geglaubt habe, du hättest dich auch nur um Einen Prozent geändert. Du warst zur Abwechslung sogar fast nett. Und als du freiwillig meine Hand genommen hast, war ich mir fast sicher. Und dann kommt der Moment indem du alles zunichte machst. Es macht mich wütend, Malfoy. Aber viel mehr auf mich, da ich so naiv war." Kopfschüttelnd und entsetzt darüber, dass sie das gerade gesagt hatte, trat sie vor den Adler.

"Wieso erzähle ich das überhaupt? Du wirst es sowieso niemals verstehen."

Mit einem Flügelschlag war Hermine ins Büro verschwunden.

•

Die Stirn an die Scheibe gedrückt beobachtete Draco das unruhige Wasser des schwarzen Sees, welcher unmittelbar vor seinem Fenster lag. Es war eine unruhige Nacht. Viel Sturm, viel Regen.

Durch ein leises Klopfen an der Tür wurde der Blonde nun aus seinen Gedanken gerissen.
Mit einem heftigen Schwung öffnete er seine Zimmertür. Vor ihm stand ein kleiner, weiß- Blonder Junge.

"Ich hab' meine Feder in der Bibliothek vergessen. Und du bist ja Vertrauensschüler, deshalb wollte ich fragen ob du mitkommst sie holen?"

Seufzend schlug sich Draco seinen Schulumhang um, und verließ gemeinsam mit Scorpius die Kerker.

Der versteinerte Holzboden klackte bei jedem Schritt leise auf. Ein leises Echo erklang, und verstummte dann wieder. Es hatte etwas von einem Horrorfilm, doch für Grusel war ihm dieser Ort zu vertraut.

"Dort drüben!" Scorpius zeigte auf eine Sitzecke und lief los. Draco fasste sich gegen die Stirn und fauchte leise: "pscht! Oder willst du, dass uns der alte Filch erwischt?"

Scorpius kam mit einer mittelgroßen, silbernen Feder zurück. Stolz hielt er sie vor Draco's Brust, da er höher mit seinen Armen nicht kam. "Danke, ich weiß was das ist." zischte dieser nur etwas bedrängt, und packte die Schultern des jüngeren.
Mit einem Ruck hatte er ihn umgedreht, und etwas nach vorne geschoben.

"So, ab jetzt. Filch macht noch seinen Rundgang.." mit hastigen Schritten traten die beiden auf den Ausgang zu.

Doch kurz vor der großen Tür fiel Draco ein Lichtschein ins Auge. Ganz versteckt, hinter einem großen Regal brannte noch eine Öllampe.

"Geh' schonmal zurück, aber leise! Ich muss noch eben etwas Nachschauen.."