Hermine wurde von einem lauten Donner geweckt, welcher sie gerade im Bett sitzen ließ.
Mit einer Hand fasste sie sich ans Herz, während sie mit der anderen nach ihren Zauberstab griff.Es beruhigte sie einfach zu wissen, dass sie sich wehren konnte. Ja, sie war schon ein sehr komischer Mensch.
Es war gerade mal kurz vor sechs am Morgen, doch Hermine war klar sie könne schlafen jetzt vergessen.
Also stand sie leise, um Ginny nicht zu wecken, auf und griff sich aus ihrem Kleiderschrank ihre Schuluniform und ein Handtuch.Auf Zehenspitzen Schlich sie aus dem Zimmer, die Wendeltreppe hinab quer durch den Gemeinschaftsraum, und hinaus ins Treppenhaus. Von dort an folgte sie einer der Treppen bis zu einem langen, breiten Korridor welcher sich unter ihren Füßen eisig kalt anfühlte.
Leise ausatmend schloss sie schließlich die Badezimmer Tür der Vertrauensschüler hinter sich und lehnte nun mit dem Rücken dagegen.
Doch gerade als sie einen Schritt in den Raum gesetzt hatte, drehte sie sich augenblicklich wieder um."Na, Granger? Ich bin wohl doch nicht der einzige der Badezimmer stürmt!" Malfoy stand neben der riesigen Badewanne. Um seine Hüfte war ein dunkelgrünes Handtuch gewickelt. Er schien oberkörperfrei zu sein, doch so genau hatte Hermine nicht hingeguckt, und das hatte sie auch nicht vor.
"Und mal wieder bist du verklemmt, wow." "Bin ich überhaupt nicht!" versuchte sie sich noch zu verteidigen, doch ihr Kopf hatte eine spürbar rote Farbe angenommen.
"Aha, na dann." brummte Malfoy. Sie hörte nun wie er in seiner Tasche herumkramte. Kurz darauf erklang das Geräusch eines Föns. "Häufiges Fönen macht die Haare kaputt." sagte sie nun laut, während sie sich schwungvoll umdrehte.
Sie hatte nicht vor den Raum zu verlassen. Sie wollte nicht nachgeben, nicht noch einmal.
"Danke, bist du mein Frisör?" "Nein, aber ich bin sicher er würde dich schon längst nicht mehr erkennen." grinsend trat sie nun schüchterne Schritte auf den Blonden zu. Er schaute sie etwas zweifelnd an, fuhr dann aber fort mit dem Fönen seiner Haare.
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"Im Ernst," Draco vernahm nun die Stimme ganz nah an seinen Ohr, "du siehst beinahe wieder so aus wie in der vierten Klasse."
Draco bewegte sich nicht mehr, keinen Zentimeter. Es war ihm unwohl Granger so nah an sich zu wissen. Er wusste wie seine Innenseite des Armes aussah, nicht nur das Dunkle Mal hatte seine Spuren gelassen. Auch die Nächte, welche er in tiefster Verzweiflung verbrachte, waren dort zu sehen.
"Bin größer." presste er nun leise zwischen seinen Lippen hervor. Granger trat einen Schritt zurück. Auch Draco wandte nun seinen Kopf zu ihr.
"Siehst du," sie machte einige Schritte rückwärts bis zur Tür, "ich kann auch ganz locker sein, Idiot." Mit diesen Worten verschwand sie im Korridor.
Kopfschüttelnd föhnte Draco seine Haare nun weiter. Was auch immer Granger ihm da gerade beweisen wollte, es fühlte sich verdammt falsch an.
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Etwas erschrocken über sich selbst trat Hermine den Rückweg in ihr Zimmer an.
Was war eben mit ihr geschehen? Es war, als würde sie gar nicht über ihre Handlung nachdenken, und das sah ihr so gar nicht ähnlich. Sie fühlte sich beinahe wie hypnotisiert, als hätte Malfoy mit Absicht etwas an seiner Aura gepfeilt, um noch mehr Mädchen ins Bett zu bekommen.
Blödsinn Hermine, Malfoy würde nicht mal in Versuchung kommen!
Obwohl sie so früh wach gewesen war, erreichte Hermine recht spät die Große Halle. Schon von weitem hörte Hermine das laute Geschnatter aus der Halle.
Das Chaos hatte sich jedoch bereits gelegt, weshalb sie nicht gerade unauffällig war wie sie in die Halle trat.Sie zupfte noch kurz etwas an ihrem Rock und der Krawatte der Uniform herum, ehe sie mit einem neutralen Blick um die Ecke bog, und die paar Stufen in die Halle nahm.
Im Gehen spürte sie einen Blick auf sich. Und dieser Blick gehörte definitiv zu Malfoy. Er schaute sie nicht freundlich an, eher so, als könnte er sich ebenso wenig wie sie einen Reim auf ihr Verhalten heute früh machen.
Etwas unwohl zumute setzte sie sich an ihren Platz. "Na? Gut geschlafen?" "Geht." Hermine sah Ginny ihre Sorge im Gesicht an. Ihre beste Freundin hatte heute ja noch ein Treffen mit Harry, vor welchem sie anscheinend Bammel hatte.
Beruhigend lächelte Hermine nun Ginny an."Ich bin mir sicher er wird nicht Schluss machen, dafür liebt er dich viel zu lange, und viel zu doll."
"Wenn du meinst." knurrte Ginny ungläubig. Sie wollte keine aufmunternden Worte, sie wollte endlich wissen was Harry von ihr wollte. Immerhin wusste er doch, wie ungeduldig sie war.
Doch eine Doppelstunde Verteidigung gegen die dunklen Künste, und noch eine Doppelstunde in Alte Runen hatte sie noch durchzustehen.
Die Motivation für den heutigen Unterricht kochte in Hermine hoch. Sie wollte unbedingt wissen gegen welche Viecher sie sich in einigen Monaten verteidigen konnte, oder welche heimtückischen Wesen ihr über den Weg laufen könnten.
Mit einer aufmerksamen Miene lauschte sie also Professor Gurbadge's, wie sie sich erkundigt hatte, Worten und schrieb das wichtigste auf ein sauberes Blatt Pergament.
Neben ihr saß eine hibbelige Ginny, welche leise auf ihrem Buch herum trommelte mit ihren Fingerkuppen.
"Mister Malfoy, Sie würden doch bitte einmal nach vorne treten?" Hermine wandte sich nach links und schaute auf die andere Seite des Mittelganges. Malfoy und Zabini saßen in der gleichen Reihe wie Hermine, nur ganz an der Wand. Augenrollend erhob sich der Slytherin nun und quetschte sich zwischen Tischen und Stühlen hindurch, bis er vorne vor dem Professor stand.
Neben diesem sah Malfoy nochmal um einiges größer aus. Malfoy war sicherlich 1,88 Meter groß, während der kleine Professor es vielleicht bis an die 1,60 Meter schaffte."Gut, ich würde Sie bitten laut und deutlich zu sprechen wenn sie diesen Zauber ausführen. Sie werden nämlich gleich einem Dementor Auge in Auge stehen. Und ich möchte, dass sie laut 'Expecto Patronum' sagen, und an das schönste Ereignis in Ihrem Leben denken."
Hermine wechselte einen erschrockenen Blick mit Ginny, welche nun wie hellwach schien. Nervös wechselte Hermine zwischen Malfoy und Professor Burbadge hin und her.
Sie wusste, dass es Malfoy schwer fallen würde einen Patronus hinauf zu beschwören. Er war mal ein Todesser gewesen, und diese haben keinen Patronus. Natürlich, er war nun keiner mehr, aber ob sein Zauberstab das ebenso sah?
Professor Burbadge öffnete eine seiner Truhen, aus welcher nun ein schwarzer Nebel aufstieg. Eine kriechende Kälte breitete sich im Raum aus, ehe ein Kapunzenartiger, ungefüllter Mantel zuvor stieß. Er hing in Fransen und unter der Kapuze erkannte man nichts als einen Schatten.
Hermines Aufmerksamkeit galt nun Malfoy, der seinen Zauberstab nun auf den Dementor richtete.
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An was sollte er denken? Welches Ereignis in seinem Leben machte ihn so glücklich, dass all die Angst und die Dunkelheit in seinem Leben weichen würde?
"Expecto Patronum!" rief er nun laut, doch aus seinem Zauberstab kam nichts, bis auf einen hellblauen Schleier. Dieser löste sich jedoch nach einigen Sekunden in schimmernden Staub auf.
Kraftlos ließ Draco seinen Zauberstab senken. Professor Burbadge sog den falschen Dementor wieder in die Truhe, und klopfte dem Jungen dann auf den Rücken.
"Kommen Sie doch nach der Stunde noch einmal zu mir, ja?"
Er dachte nicht dran. Mit einer einfachen Handbewegung der Vernichtung hatte er seinen Weg Richtung Tür beschritten.
Mit einem lauten Knall fiel diese zurück ins Schloss.
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the stupid, the proud | Dramione
Fiksi PenggemarDer Traum auf ein normales, ruhiges zweites Schuljahr war verflogen. Hermine würde sich nicht auf den Lernstoff konzentrieren können, nicht nur. Ihr machte es nichts aus Vertrauensschülerin zu sein, es ehrte sie sogar. Doch brauchte sie nun mal eine...