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"Ich muss mal eben für kleine Mädchen." lächelte Hermine Ginny unschuldig zu, welche in Ruhe ihre Bücher in die Tasche zurück schob.
"Alles klar. Ich warte an der Tafel auf dich." "Danke Gin!"

Mit hastigen Schritten hatte Hermine den Raum verlassen und steuerte nun auf den Slytherin Kerker zu.
Es ließ ihr keine Ruhe. Sie wusste nicht weshalb, doch es tat ihr in gewisser Weise leid, dass Malfoy wohl der einzige an dieser Schule war, der keinen Patronus hinauf beschwören konnte.

Mit einer geschickten Bewegung hatte sie sich zwischen Tür und einem Slytherin hindurch geschoben, und tapste nun unauffällig durch den Raum bis hinunter zu den Treppen, welche noch tiefer führten.
Nun hieß es also: Zimmer finden.

Der Jungstrakt schien wie ausgestorben. Entweder musste Hermine nun darum beten, dass sie Zabini oder direkt am besten gleich Malfoy sehen würde, oder sie musste ihre Gryffindor Banner abnehmen, sprich ihren Blaser und die Krawatte abnehmen, und sich die Haare verwuscheln damit sie Jemanden nach Malfoy's Zimmer fragen konnte.

Doch sie hatte Glück. Denn ihr entgegen kam der große schwarzhaarige, wie er die Treppen hoch wollte.
Mit einem erschrockenen Blick blieb Zabini nun stehen und musterte Hermine abschätzig.

"Spar' dir deine Blicke. Wo ist Malfoy?" "Wüsste nicht, was dich das angeht." genervt ging Hermine eine Treppenstufe auf ihn zu. "Antworte."

Augenrollend deutete Zabini auf die Tür hinter sich. "Vierte Tür links. Nummer 07." Hermine nickte dankend und schob sich an dem verwirrten Sylterin vorbei.

Leise klopfte sie nun. Als sie keine Antwort bekam drehte sie vorsichtig den Türknauf und trat ein. Das Zimmer war dunkler als die anderen Zimmer des Schlosses. Logisch, es war unterirdisch und am Wasser gebaut.
Man konnte dies jedoch noch öffnen, denn zwischen Wasser und Zimmer war noch eine Wand, sodass man etwas hinaus schauen konnte.
Beinahe hätte sich Hermine etwas wohl gefühlt, doch bei dem Anblick des restlichen Zimmers legte sich dieser Gedanke.

Ihr Blick streifte die Betten, welche allesamt umgemacht waren und mit allerlei Dingen volllagen.

Eine Sache jedoch fesselte besonders ihren Blick;
Neben Malfoy's Kommode, welche durch das Bild von Goyle und ihm nicht zu verkennen war, prang eine mittelgroße Steckwand. An ihr waren mehrere Zeitungsartikel gepinnt, sowie einzelne kleine Bilder.

Vorsichtig näherte sich Hermine der Wand. Ihre Augen zu zwei Schlitzen geschlossen, las sie nun die Überschrift des ersten Artikel:

Anzahl der Todesopfer- wie viele sind es wirklich?

Ihre Augen rutschten einen Artikel weiter runter:

Mussten Schüler dem Krieg weichen?

"Ich denke nicht, dass dich das Was angeht." Hermine fuhr erschrocken herum. Auf dem Bett hinter ihr saß Malfoy. Sein Schulumhang hang auf einem Hacken, welcher an dem Himmelbettspfosten angebracht war. Er saß bloß in Pullover und Hose auf dem Bett. Die Schuhe standen lieblos neben der Tür.

"Ja, ich ähm.." peinlich berührt suchte Hermine nach passenden Worten, "ich wollte mit dir reden." "Aha?" brummte Malfoy, als würde er ahnen worum es sich handelte.

"Vorhin, Professor Burbadge-" "hör auf." Hermine wollte gerade wieder etwas sagen, doch Malfoy wiederholte sich ruhig, "hör auf. Da gibt es weder etwas zu besprechen, noch möchte ich mit dir darüber reden."

Hermine seufzte leise. "Ich möchte doch nur wissen, was los ist? Mc Gonagall meinte zu mir, dass sobald du mit dem Krieg abgeschlossen hast, solltest du deinen eigenen Patronus haben?" Malfoy stöhnte genervt als er nun aufstand.

Mit langsamen Schritten kam er auf Hermine zu, ging jedoch an ihr vorbei. Sie drehte sich mit, und blickte auf seinen Arm, welcher nun auf die Wand zeigte.

"Siehst du das?" Hermine nickte stumm. "Weißt du auch, was das ist?" Sie schüttelte ihren Kopf. "Genau. Und so sollte es auch bleiben. Du weißt nichts über mein Leben, ich nicht über deines."

"Ist das nicht langsam albern, dieses bekriegen?" Malfoy schaute sie etwas entgeistert an. Sie sagte das so, als wäre das kein Problem nach all den Jahren.
"Nein, nein ich denke das ist alles aber nicht albern. Wohl eher berechtigt. Granger, so wenig Interesse ich an dir habe, so wenig solltest du auch für mich zeigen."

Mit diesen Worten ergriff Malfoy ihre Schultern, und schob das Mädchen aus seinem Zimmer.

Seufzend ließ er sich an der Tür nieder. Was wollte sie bezwecken? Es bringt nichts über all das was geschehen ist zu sprechen, das müsste sie doch wissen, wo sie doch immer alles weiß.

Er war hart zu ihr, das war ihm klar. Er wusste auch, dass sie jetzt immer im Streit leben würden, doch es war besser so. Sich Jemandem zu öffnen wäre falsch, vor allem wenn es die kleine zickige Gryffindor war, welche zugegebener Weise, etwas ihrer Zickigkeit verloren hatte.

Es war besser so, für sie beide!

Zitternd vor Kälte stand sie also um 20:00 Uhr vor der Pendeluhr. Anthony war mal wieder seinem Ruf, ein sehr spontaner Typ zu sein, nachgekommen.

Er hatte ein Treffen für die Vertrauensschüler organisiert, bei welchem sie den verbotenen Wald etwas durchforsten dürfen.
Unter strenger Aufsicht von Mc Gonagall als Katze würden sie also einige Stunden durch den Wald flanieren und nach einem möglichen Ort suchen, an welchem Drittklässler eine Schatzsuche machen könnten.

Bis jetzt stand Hermine alleine dort, als sie hinter sich Schritte vernahm.
"Anthony!" lächelte sie erleichtert, und nahm den großen Blonden in den Arm.
"Na, schönen Tag gehabt?" "Ätzend trifft es wohl eher." zischte sie angespannt. Anthony verzog das Gesicht und lächelte dann. "Naja, das haben wir ja alle mal. Meinst du, es kommen noch mehr?" "Also mindestens noch eine, Mc Gonagall." Anthony boxte Hermine leicht in die Seite, woraufhin sie leicht kicherte.

Schon von weitem hörte er das Gekicher eines Mädchens, welches sich mit der nächsten Abbiegung als Granger herausstellte. Lächelnd wurde sie von Goldstein geärgert, peinlich die zwei.

"Hey Malfoy!" Anthony ließ von Granger ab und hob seine Hand. Draco nickte bekennend und stellte sich einige Schritte neben Anthony. Würdigte Granger jedoch keines Blickes.

Nach einigen Minuten kamen auch Hannah Abbott, Parvati Patil,
Astoria Greengrass und Ernie Macmillan dazu. Die Truppe unterhielt sich einige Minuten angeregt, bis dann schließlich auch Mc Gonagall eintraf, und zur Katze schrumpfte.

In einer gespenstischen Stimmung machte sich die Gruppe also auf den Weg Richtung des Verbotenen Waldes.
Astoria klammerte sich förmlich an Draco's Arm, was ihm, ehrlich gesagt, etwas befremdend vorkam.

Vor ihm liefen Abbott, Goldstein und Granger. Sie lachten und kicherten, boxten und verarschten sich. Draco's Laune sackte mit jedem Meter den sie hinter sich legten eine Etage tiefer..

the stupid, the proud | DramioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt