"Ich?" wiederholte Hermine erschrocken seine Worte. "Ja, du. Es war doch von Anfang an klar, dass wir uns nicht mehr länger aus dem Weg gehen konnten. Seit Anfang des Schuljahres waren wir wie zwei Magneten. Mal waren wir beide auf dieselbe Seite gedreht, sodass wir uns abstießen, und mal eben genau andersherum. Kein Streit dieses Jahr blieb ein Streit. Immer wieder fanden wir diese komische Zwischenbasis, die will ich aber nicht mehr, okay?"
Hermine schluchzte und wischte sich durch ihre Augen. "Ich will nicht." kaum waren die Worte aus ihrem Mund, schlug sie ihre Hände davor, "Nein, was rede ich?" Malfoy lächelte halbherzig und stand auf. Er hielt nun Hermine seine Hand hin.
"Das ist der Trank. Du kannst nichts anderes sagen, als dass du nicht willst. Du hast nämlich keine Gedanken mehr, und somit fehlt dir ein wichtiger Teil deiner selbst." Hermine starrte auf seine Hand, griff diese dann jedoch.
"Ich will in den Turm." "Nein, du wirst jetzt zu Madame Pomfrey gehen.""Nein!" protestierte Hermine laut und stemmte ihre Beine in den Boden.
"Die Frau weiß wie sie dir helfen kann, sie wird dir Gutes tun!"
"Du tust mir gut.""Ich bin nur ein neunzehnjähriger Slytherin, ich weiß nichts über Entzüge." brummte Draco, "aber gut, wenn du in den Turm willst.."
Draco brachte sie also in ihr Zimmer, in welchem sie keine Spur von Ginny fanden. Granger setzte sich auf ihr Bett und ließ ihren Blick zu Boden gleiten.
"Wo ist der Trank?" forderte Draco sie auf zu reden. Granger deutete auf die Klappe in ihrem Nachttisch,"Das ist krank." knurrte der Blonde, als er die große Karaffe mit dem Traumlos- Trank darin heraus hievte und sie auf den Tisch stellte. Das lila- schimmernde Gesöff strahlte eine sagenhafte Ruhe aus.
"Das wirkt ja allein schon durch's Anschauen." "Es ist traumhaft." "'Traumhaft' würde ich vielleicht nicht sagen.." Draco erhob die Karaffe und trat ans Fenster. Dieses öffnete er, und stellte die Karaffe auf das Fensterbrett."Malfoy, nein! Nicht!"- doch zu spät. Malfoy hatte die Karaffe abgekippt, und der Traumlos- Trank floss nun in einem Schwall hinunter in die Tiefe.
Hermine war aufgesprungen und entriss Malfoy nun die Karaffe, welche jedoch leer war.
Hermine begann erneut zu weinen und sank zu Boden."Granger," Malfoy bückte sich vor sie, und griff ihre beiden Knie, "hast du noch mehr von dem Zeug?" Hermine nickte bekümmernd, und blickte auf die Karaffe in ihren Armen.
"Wo?" "Myrte." druckste Hermine herum. Es war wie ein Blitz, welcher Malfoy durchfuhr.
"Du hast das Zeug dort gebraut? Schon als ich dir dort begegnet bin?" Hermine nickte still und schaute ihn an."Merlin, ich hätte dir helfen sollen.." "Konntest du nicht. Du hattest keine Ahnung." "Ja weil ich zu beschränkt war!" Wütend über sich selbst trat Malfoy gegen Hermine's Bett.
"Hey, meines soll nicht so enden wie deines.. und jetzt geh' schön und kipp' den Rest meines Lebens das Klo runter" Malfoy seiftet schwer.
"Kannst du es bitte anders definieren? Ich rette dir gerade deinen Hintern, Miss Granger." Hermine lächelte halbherzig, und deutete erneut auf die Tür, Malfoy verschwand.
Mit einem kalten Gefühl in der Lunge schob der Blonde die Tür zum Mädchenklo auf und trat hinein. Es war leer, wie immer. Nur ein Kessel und tausende von kleinen Schachteln standen Nähe der Waschbecken.
Kopfschüttelnd ergriff Draco den Griff des Kessels und hob ihn mit aller Kraft auf eines der Waschbecken.
Zufrieden dreinblickend kippte er auch diese Trank- Vorräte den Abfluss hinunter.Triumphierend stellte er den Kessel wieder ab, und schaute dann auf die Schachteln.
Allerlei Zeugs stand dort herum, und unter anderem auch eine rötliche mit der Aufschrift 'Billywig- Wurzeln'. Draco ergriff die Schachtel und schob sie auf.
Ungläubig und doch etwas verwundert betrachtete er das Diebesgut von Granger."Und wann hattest du vor mir hiervon zu erzählen?" Wild umherfuchtelnd mit der Schachtel brach er durch die Zimmertür Hermine's.
"Die? Das war-" "Das war was? Dein perfider Plan mir eins auszuwischen? Ich musste Besen putzen- jeden gottverdammten Tag musste ich diese scheiß Besen putzen! Und als wäre das nicht genug, hab' ich den Verweis kassiert, der anscheinend wohl dir zusteht?"
Hermine kämpfte sich mithilfe ihres Bettes nach oben, und stand nun vor Malfoy, welcher noch immer starr auf sie herab blickte.
"Ich konnte nichts machen, ehrlich! Ich wollte-" "du wolltest was? Dich selbst anschwärzen? Das glaube ich dir nicht, Granger." "Ich wollte dich warnen." "Davon käme meine Zeit auch nicht wieder. Weißt du, dass genau das der Grund ist, wieso ich dich all die Jahre gehasst habe?"
Hermine schüttelte langsam den Kopf. "Draco, bitte nicht.. ich kann das jetzt nicht hören.." flüsterte sie, doch der Slytherin überhörte dies.
"Weil immer jeder Arsch verpfiffen wird, aber wenn dein eigener Hintern mal in eine brenzlige Situation kommt, dann wird sich herausgewunden mit einer Heldentat, dass du sogar noch Lob bekommst! Gott, das ist ehrlich krank!"
"Ja genau das ist es auch!" brüllte Hermine nun lautstark gegen Malfoy's dunkle Stimme an.
"Es ist total krank was du da redest! Du verstehst hiervon doch gerade mal fünf Prozent, während die anderen fünfundneunzig dir einfach egal sind! Man, Draco, ich bin krank! Ich hätte weder mich selbst abschwärzen können, noch hätte ich mir Hilfe holen können! Denn ich wollte nicht. Jedes Mal wenn ich den Trank nahm wusste ich, mir würde es später dreckig gehen. Aber diese paar Minuten in seligster Ruhe waren mir diesen ganzen Mist hier wert! Spiele nicht in einer Liga, in welcher du zuvor noch nicht warst!"Malfoy erwiderte nichts, sondern starrte einfach weiterhin auf Hermine herab. Diese entriss ihm nun die Schachtel und drehte sich Richtung des Fensters.
"Verschwinde, ich brauche keine Hilfe von einem Menschen, der es nicht ernst meint."Es war wie ein unhörbares Klicken. Malfoy schien einen Schritt nach vorne zu machen, denn kurz nach Hermine's Satz spürte sie zwei Hände auf ihrer Taille.
Eine raue Stimme schlich sich in ihr Ohr. "Sag' nicht, ich meine all das hier nicht ernst, Granger."

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the stupid, the proud | Dramione
Fiksi PenggemarDer Traum auf ein normales, ruhiges zweites Schuljahr war verflogen. Hermine würde sich nicht auf den Lernstoff konzentrieren können, nicht nur. Ihr machte es nichts aus Vertrauensschülerin zu sein, es ehrte sie sogar. Doch brauchte sie nun mal eine...