the stupid, the proud | Dramione

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Sein Atem in ihrem Nacken war warm. Es fühlte sich gut an, doch konnte sie dieses Gefühl nicht genießen.

"Geh' weg von mir." Malfoy trat zurück und seufzte. "Wie lange bist du noch unter diesem Einfluss?" Hermine zuckte mit den Schultern.

"Ob es jemals wieder weg gehen wird, ist die Frage."

Erschrocken drehten sich Hermine und Malfoy gleichzeitig zur Tür herum, in welcher Ginny stand. Ihre Arme waren vor der Brust verschränkt und ihr Blick musterte kritisch die beiden Schüler.

"Was meinst du damit?" hakte Hermine zitternd nach. "Du nimmst den Trank nun schon rund fünf Wochen. Meinst du, der hat sich mittlerweile nicht in deinen Körper eingefressen?" "Aber Slughorn meinte doch, die Wirkung verschwindet-" "Ja, wenn man ihn zwei, drei Mal nimmt! Aber nicht jeden Tag mehrmals, und das über Wochen!"

Sie wirkte nun richtig sauer, was Hermine nicht verstehen konnte. Sie ging einen Schritt auf Ginny zu. "Was bist du denn jetzt so angefressen? Du hast doch gar nichts hiermit zu tun!" Ginny zischte abwertend und drehte sich auf der Stelle um.
"Vielleicht ist genau das das Problem, Miss Malfoy." Sie verschwand.

Hermine blickte zu Malfoy, welcher hilflos mit den Schultern zuckte.
"'Miss Malfoy'? Ist das ihr Ernst? Niemals im Leben." Malfoy lachte einmal auf, und ließ sich dann auf die Fensterbank fallen.

"Willst du sicher nicht zu Madame Pomfrey? Die Frau weiß, wie sie dir helfen kann."
"Nein. Auf keinen Fall. Das würde meine komplette Schullaufbahn beeinflussen." Malfoy stand wieder auf und ergriff Hermine's Schulter. "Darum sollte es dir jetzt aber nicht gehen. Wichtiger ist doch, dass du wieder Macht über deine Gedanken und Gefühle bekommst!"

Hermine lächelte lieblich. "Für dich vielleicht. Ich bin zufrieden so."
Malfoy ließ sie abrupt los. "So, bist du das also, ja?" "Ja." Schnaubend riss Malfoy die Tür auf,
"Gut zu wissen."

Da stand sie nun, allein gelassen von zwei Menschen, denen sie vertraute. Unsicher blickte sich Hermine im Zimmer um.
Schulterzuckend griff sie sich ihre Schultasche und machte sich auf den Weg Richtung der Bibliothek. Ihre Hausaufgaben standen nämlich noch an, und nur weil Malfoy und Ginny nun eine Krise schoben, musste sie ja nicht mitmachen.

Ihr ging es doch gut. Das vorhin war einfach ein kurzer Anfall, aber jetzt war wieder alles gut. Beziehungsweise egal.

Immer noch wütend und enttäuscht über Hermine's Aussage, Sie sei zufrieden mit der jetzigen Situation, warf sich Draco auf das Sofa im Gemeinschaftsraum der Slytherins.

"Geht es dir nicht gut?" kam es von seiner linken Seite. Draco schaute auf und blickte in zwei graue Augen. Diese starrten zurück und hofften anscheinend auf eine Antwort.
"Scorpius," stellte Draco fest, "Ich ähm.. Ich bin okay." "Kommst du mit in die Bibliothek? Ich muss Hausaufgaben machen, komme aber noch nicht an alle Bücher ran."

Draco seufzte tief, rappelte sich jedoch auf um dem kleinen Abbild seiner selbst zu folgen.

Die Bibliothek war relativ leer für einen mittleren Wochentag. Scorpius führte Draco zum Regal mit den Büchern über Runen.
Der kleine Blonde deutete auf einen riesigen Schinken, unter welchem die Bretter des Regals wohl auch schon litten. Denn als Draco dieses hervor zog knackten sie bedrohlich.

"Danke." lächelte der Slytherin stolz, und schlug die erste Seite auf. Draco seufzte als er das Inhaltsverzeichnis sah.
Es war genau das Buch, welches er noch nie verstanden hatte. Die einzige die über dieses hässliche Buch Bescheid wusste, war Granger.
Seufzend ließ sich Draco neben Scorpius fallen und schaute bekümmert in das verstaubte Wissenszentrum.

Lustlos ließ Hermine ihre Tasche fallen. Sie fiel auf den Stuhl, und lehnte sich auf den Tisch.
Sie fühlte sich müde, und schwach. Auf der Stelle hätte sie einschlafen können, doch dazu kam sie nicht.

Neben ihr im Nachbargang vernahm sie eine wohlbekannte, junge Stimme. Tatsächlich sah sie Scorpius, in Begleitung von Malfoy.
Seufzend strengte sich Hermine also an ihre Augenlider offen zu halten und beobachtete die zwei eine Weile.

Eher unbegeistert starrte Malfoy auf das dicke Buch, und auch Scorpius schien nicht wirklich die Peilung zu haben von dem, was er da las.

Mit etwas Überwindungskraft hatte sie sich dann doch erhoben, und steuerte nun samt ihrer Tasche auf die zwei Slytherins zu.

Ihre Hände legte sie langsam auf Malfoy's Schultern, und beugte sich zwischen den beiden hinunter.
"Hilfe gefällig?" Malfoy schaute sie erschrocken an, wurde dann jedoch wieder ernst.

"Ich brauch' keine Hilfe." "Jaja," spottete Hermine gehässig, "das hab' ich auch gesagt und ich weiß wie gut du lügen kannst."
Malfoy schaute sie bitter an, doch hinderte sie nicht daran, wild durch das Buch zu blättern.

Sie hatte zwar nur kurz auf die Unterlagen von Scorpius geguckt, aber sie erinnerte sich noch genau an den Tag, an welchem sie in diesem Kapitel gelesen hatte...

~
Die Schrift war klein und verengt. Es war beinahe richtig anstrengend das Kapitel zu lesen. Runen fand sie zwar schon immer irgendwie spannend, jedoch wurde das Thema mit jedem neuen Kapitel immer langweiliger.
"Was wundert's mich, dich hier zu treffen, Granger?" Hermine drehte ihren Kopf herum, und stierte in die grauen Augen des Slytherins.
Malfoy grinste höhnisch und legte seine mitgebrachten Bücher zurück ins Regal.
"Meinst du nicht, du hast irgendwann auch mal genug gelesen? Ist ja anstrengend dich jedes Mal zu sehen. Meine Augen bekommen ja gar keine Pause."
Genervt drehte sich Hermine von ihm, um ihm zu zeigen wie sehr es sie interessierte was er redete.
Doch die Realität sah anders aus. Es störte sie ungemein, dass er sie hasste. Nicht, weil sie unbedingt von ihm gemocht werden wollte, sondern weil sie hassen auf den Tod nicht leiden konnte. Er kannte sie noch nicht einmal, und schien sie zu hassen. Es machte sie beinahe wahnsinnig dauerhaft dumm angemacht zu werden, bloß weil sie keines der Reinblüter von Slytherin war!
"Geh' doch einfach irgendwo anders hin und bespaße Pansy. Die freut sich sicherlich darüber!" "Da ist Jemand eifersüchtig, seht her, sehr her!"
~

Bei einer Seite stoppte Hermine abrupt und deutete auf die kleinen Buchstaben. "Dort steht alles. Du brauchst eine Ewigkeit, es ist mühselig und anstrengend auf die Dauer." Ihr Blick wich vom Buch zu Malfoy, was sie selbst gar nicht realisierte. "Doch es wird sich lohnen, irgendwann wird es das. Irgendwann lohnt sich alles Leid durch welches man sich quält." Sie schluckte peinlich berührt. "Für die Schule."

Mit panischen Bewegungen schulterte sie ihre Tasche, und verschwand zwischen den Regalen.

Draco's Blick hing der Gryffindor hinterher, und schweifte dann zurück zu Scorpius. "Ich schau' mal nach ihr.. Sie ist nicht ganz auf der Spur."