"Bist du verrückt geworden?" Hermine lief unentwegt hinter Malfoy her, "sind jetzt alle Synapsen in deinem Resthirn durchgebrannt?"
Malfoy blickte kein einziges Mal nach hinten, auch nicht zur Seite. Er lief gerade aus durch die Korridore, schien jedoch trotzdem ein genaues Ziel zu haben.
"Was hab' ich dir getan? Huh?" Noch immer keine Reaktion. "Entspreche ich momentan nicht mehr deinem genauen Bild des würdigen Menschen, der mit dir reden darf?" Als noch immer keine Reaktion kam, machte Hermine drei Riesen Schritte auf Malfoy zu, und ergriff seinen Ärmel, an welchem sie ihn nun auch ruckartig zurück zog.
"Hör auf damit!" kreischte die Gryffindor empört. Malfoy's Pupillen musterten sie noch immer blind vor Wut.
"Wenn du's genau wissen willst: ja! Ich sehe dich momentan nicht als würdig genug an!" Eine kurze Pause trat ein, welche Malfoy jedoch mit dem nächsten Spruch zerbrach. "Wie kommst du dazu, dem Goldstein Futzi auch nur einen Hauch von uns zu erzählen?" "Uns?" stieß Hermine empört auf, "momentan gibt's doch sowieso nur dich! Dich, und deine kleine beschränkte Welt in welcher nur hochnäsige, billige Slytherin Schlampen Platz haben!"Energisch ergriff Malfoy ihren Arm, und stieß das Mädchen somit zurück. "Sei besser ganz vorsichtig, was du sagst! Das alles hat weder etwas mit Zara, noch mit Pansy zu tun! Aber du kapierst es ja einfach nicht!" "Natürlich, es ist alles meine Schuld!" Hermine wedelte theatralisch mit ihrer linken Hand vor ihren Augen umher.
"Du hast sie wohl auch nicht mehr alle, was? Womit hat es denn sonst zu tun?"
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Eine beißende Stille legte sich zwischen die beiden. Er konnte ihr nicht antworten, niemals. Draco würde nicht mal in Versuchung kommen ihr seinen Schwachpunkt zu offenbaren: sie selbst.
"Willst du's nicht verstehen, oder tust du nur so?" bedrohlich trat Draco direkt vor Granger, welche einen Schritt zurück trat. Ihr Rücken prallte gegen die harte Steinwand, und ein Unwohlsein breitete sich erkennbar in ihr aus.
Granger erhob leicht ihren Arm, und schien nach seiner Hand greifen zu wollen. Doch Draco reagierte schneller, und schlug grob dagegen.
"Weißt du eigentlich wie weh das tut?" keifte er panisch, mit lodernder Wut im Unterton, "Wenn ich euch sehe? Dich," er schluckte dumpf, "und Higgs."
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"Und du bist besser?" schrie Hermine nun lauthals entgegen, "Du und Zara? Oder Pansy? Denkst du ernsthaft, es ist schmerzlos euch zu sehen?"
Malfoy schaute starr auf Hermines Lippen, brachte jedoch kein Wort hervor. Viel zu sehr schien er sich auf ihre leicht zitternden Lippen zu fokussieren.
Hermine realisierte dies, und blickte ihm fest in die Augen."Wage es ja nicht." drohte sie finster, woraufhin sich sein Blick von ihren Lippen löste.
"Du wartest doch nur drauf." knurrte Malfoy höhnisch. Hermine trat einen Schritt zur Seite, und entfernte sich von der Enge der Wand.
"Natürlich, alles wonach ich mich sehne ist von dem größten Arschloch dieser Schule geküsst zu werden!"Malfoy zog scharf Luft ein, und trat wieder auf Hermine zu. Dieses Mal jedoch blieb die Brünette still stehen.
"Na bitte." flapsig stieß Malfoy Hermine einen Schritt zurück, an die gegenüberliegende Wand.•
Er war ihr nun so nah, dass er den leichten Hauch ihres Parfums riechen konnte. Seine linke Hand fuhr von ihrem Oberschenkel hoch auf ihre Hüfte, auf welcher sie nun liegen blieb.
"Malfoy." knurrte Granger im leichten Widerspruch, "lass' das." Doch als erneut keine Reaktion von Malfoy kam, als würde er aufhören, schlug sie erneut seine Hand beiseite.
"Draco," ihr Stimme klang brüchig und verletzt, "so geht das nicht. Das kannst du nicht von mir verlangen. Nicht, nach alldem.." völlig unter Schock wandte sich die Brünette nun ab, und lief Richtung Gemeinschaftsraum der Vertrauensschüler den Korridor zurück.Noch wütender auf sich trat Draco kraftvoll gegen die Steinwand. Ein stechender Schmerz bohrte sich durch seine Sehnen, ließ jedoch nach, als seine Aufmerksamkeit von einer wohl bekannten Stimme gefesselt wurde.
"Soso, mein Freund verbrüdert sich also neuerdings mit Schlammblütern? Interessant.."
Beim Anblick der jungen Hexe schmunzelte Draco dreckig.
Ein kleines bisschen Rache tut der Granger auch mal gut..•
"Anthony!" Hermine stürmte in den Raum auf Anthony zu, welcher sich mittlerweile auf die Couch gezogen hatte. "Scheiße! Soll ich dir helfen?" "Hol Mc Gonagall." brummte Anthony. Hermine schaute ihn zögernd an.
"Nein, wir.. wir sollten Sie daraus lassen.." "Wieso willst du das Arschloch an Slytherin denn in Schutz nehmen?" Hermine seufzte und stand schwungvoll auf.
"Glaub' mir," sie steuerte auf die Tür zu, "das frage ich mich schon mein ganzes Leben lang."
Sie verließ den Raum, und ging langsam in Richtung des Gryffindor Turms. Aus der Ferne vernahm sie einen leisen Seufzer, und das Rascheln von Kleidung. Neugierig verfolgte Hermine die Geräusche. Nervös knitterte sie ihre Robe zwischen ihren Fingern hin- und her.
Sie war den Geräuschen nun ganz nah, und lugte neugierig hinter der Ecke hervor in den nächsten Korridor.
Das Bild welches sich für sie bot, ließ ihre Sinne für wenige Sekunden aussetzen.
Malfoy stand vor einer Wand, drückte gegen diese jedoch Zara. Diese schlabberte ihn quasi ab. Seine männlichen Hände strichen lustvoll über ihren fast mageren Oberkörper. Sie rekelte sich, als würde sie jetzt schon den Orgasmus erwarten, dabei knutschten die zwei eigentlich nur.
Hermine trat hinter der Ecke hervor. Malfoy wurde aufmerksam auf die Gryffindor, und unterbrach die wilde Knutscherei. Doch er kam nicht zu Wort, Hermine war schneller.
"Gott," schrie sie mit pochenden Tränen in den Augen, "du bist so ein Arsch Draco Malfoy!" Die Enttäuschung packte das Mädchen. Sie wandte sich ab, und lief mit dem eingebrannten Lächeln von Zara im Hinterkopf hoch in den Turm.
Nie wieder sollte er sagen, es würde ihn verletzen sie mit Terence zu sehen. Ihm tat nichts weh, überhaupt nichts. Er war ein eiskalter, herzloser Idiot. Wollte er sie bestrafen? Bestrafen, indem er ihre unausgesprochenen und unakzeptierten Gefühle so sehr verletzte?
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the stupid, the proud | Dramione
FanficDer Traum auf ein normales, ruhiges zweites Schuljahr war verflogen. Hermine würde sich nicht auf den Lernstoff konzentrieren können, nicht nur. Ihr machte es nichts aus Vertrauensschülerin zu sein, es ehrte sie sogar. Doch brauchte sie nun mal eine...