Draco sagte noch immer kein Wort. Zu unbewusst realisierte er die Situation in welcher er sich befand, mit Granger. Ihre Hand senkte sich wieder, doch wie aus einem Reflex ergriff der Blonde Slytherin diese wieder, und hielt sie auf seiner Bauchhöhe.
"Granger," fing er ruhig an, "ich bleibe dabei." Granger schaute ihn skeptisch an, doch in ihrem Blick lag eine gewisse Ahnung von dem, was er sagen wollte.
"Ich brauche keine Hilfe."
Vorsichtig ließ er ihre Hand los. Granger zog sie zurück und setzte auch einen Schritt von ihm weg."Du hast Angst." flüsterte sie leise, als würde sie Gefahr laufen gehört zu werden. "Ein Malfoy hat keine Angst." Granger stieß gespielt empört Luft aus, ehe sie sich wieder fing und wieder auf ihn zu ging.
"Und genau davor hast du Angst. Davor, deinem Ruf als Malfoy nicht gerecht zu werden, deinem Vater nicht gerecht zu werden." Mit einem patzigen Stoß gegen ihre Hand trat Draco einen Schritt zurück. "Du weißt gar nichts."•
Erschrocken über seine plötzliche Reaktion wich auch Hermine einen Schritt zurück. Doch anstatt sich jetzt, wie sonst immer, von Malfoy's schwieriger Seite einschüchtern zu lassen, drehte sich Hermine um, und griff einen der Artikel vom Boden. Weitere zwei fanden ihren Platz auf der Tafel.
Die Brünette spürte Malfoy's kritische Blicke auf sich, doch würdigte ihn keines Blickes.
"Also entweder, du machst jetzt wieder ein großes Drama drum, oder du nimmst meine Hilfe einfach ein Mal in deinem Leben an."•
Verdutzt über die selbstsicheren Worte Granger's trat Draco zu ihr, und hob ebenfalls Artikel auf. Zwar blickten sich die zwei nicht ein Mal an, doch die Stille zwischen den zweien, während sie so vor sich hin räumten, sprach Bände.
Als alle Artikel hangen, griff Draco unter die Tafel und hob sie wieder auf die gewünschte Höhe. Dort ließ er sie an den Nagel in der Wand fallen.
Granger tat nun die ersten Schritte Richtung Tür, doch Draco ergriff ihr Handgelenk und zog sie ruckartig wieder zu sich.Unzufrieden schaute sie ihn an. "Danke." murmelte Draco leise, und ließ ihre Hand wieder los. Granger schaute ihn eisern an. "Sag es nicht, wenn du's nicht ernst meinst." keifte sie halblaut, und drehte sich stur um. Mit schnellen Schritten zog sie die Tür hinter sich ins Schloss.
Draco taumelte zwei Schritte zurück und fuhr sich mit beiden Hände über's Gesicht. "Leck' mich," flüsterte er, "Granger."
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Die monotonen Worte von McGonagall hallten in ihrem Kopf wieder. Keine einzige Information der heutigen Stunde verblieb länger in ihrem Kopf als drei Minuten. Ihr Blick glitt von ihrem Schulbuch immer wieder hoch aus dem Fenster hinaus. Dauerhaft fühlte sie sich beobachtet durch Malfoy, welcher zwei Reihen schräg hinter ihr saß.
"Miss Granger?" Hermine schreckt klar bemerkbar aus ihren Gedanken, "wo sind sie denn heute nur mit ihren Gedanken?" In Malfoy's Schlafzimmer. Verunsichert biss sich die Gryffindor auf ihre Unterlippe. "Entschuldigung Professor." brabbelte sie leise, und schaute getrübt auf ihr Buch herab.
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Granger schien genauso abgelenkt wie Draco selbst. Er war überall mit seinen Gedanken, aber sicher nicht beim Schulstoff.
Unruhig kaute Draco auf seinem Federkiel herum. Seine Blicke wechselten zwischen Granger und Weaslebee hin- und her. Im Gegensatz zu Blaise und ihm schienen die beiden überhaupt nicht in einen Streit verfallen zu sein. Naja, vielleicht war das bei Gryffindors ja üblich, sich immer zu lieben und niemals Streit zu haben. Schien gestern nämlich so, als hätte Granger noch nie einen Streit erlebt."Mister Malfoy! Zum Wiederholten Mal!" Unsanft donnerte Mc Gonagall ihre Hand vor den Slytherin auf's Pult. "Was denn?" keifte dieser zurück, und bemerkte erst einige Augenblicke später, dass er dies laut gesagt hatte. "Nachsitzen Mister Malfoy, heute nach der letzten Stunde in meinem Büro."
Einige der Mitschüler kicherten Schadenfroh, Draco nicht. Er schaute bitter ernst zu Granger nach vorne, welche sich ebenso zu ihm gewandt hatte. Ihr Blick löste sich jedoch von seinem, als auch sie eine zweite Mahnung kassierte.
Madame Sprout entließ die Schüler, und alle schoben sie ihre Bücher in ihre Schultaschen. Das muntere Gerede um Draco herum ließ seine Laune auch nicht besser werden. Mit gepackter Tasche steuerte er auf den Ausgang des Gewächshauses zu, als ihn eine wohlbekannte Hand am Ärmel packte.
"Was willst du noch?" fragte Draco grimmig, welcher Granger's Blick auf sich bemerkt hatte. "Mit dir reden." knurrte Blaise bitter ernst. "Mir ist nicht nach reden. Wenn du mich jetzt durchlässt, ich muss zu McGonagall, nachsitzen."
Er blickte rasch zu Granger, welche lediglich ihren Kopf schüttelte. Er warf ihr einen finsteren Blick zu, und verließ das Gewächshaus.•
"Hey," ein Arm mit grünen Manschetten Knöpfen legte sich um Hermine, "hilfst du mir etwas bei Arithmantik?" Hermine seufzte. "Terence, das letzte Mal als wir etwas zusammen gemacht haben, endete das in einem fürchterlichen Streit für mich.." Terence lachte erheitert auf. "Hättest ihm ja nicht nach laufen müssen!" Hermine warf einen ernsten Blick nach links, und setzte ihren Weg kopfschüttelnd fort.
"Komm' schon! Ich hatte wirklich Spaß mit dir!" "Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass du das ernst meinst. Du, als Slytherin, und ich, als Gryffindor." "Oh bitte, da kann ich wohl drüber hinweg sehen." Hermine grinste bittersüß.
"Na schön. Aber ich schreibe keine ganzen Aufsätze." "Krass, danke! Ich seh' dich also nach dem Essen in der Bibliothek?" Hermine stieß einen tiefen Seufzer aus, "Ja, na schön." und bog nach links in die große Halle.•
"Professor." begrüßte Draco McGonagall höflich, und setzte sich gegenüber von ihr an den großen Holztisch. McGonagall schenkte ihm ein leichtes Lächeln.
"Mister Malfoy-" "Nehmen sie den Stock aus'm Arsch. So haben Sie mit mir auch nicht vor dem Krieg geredet." schnauzte Draco leichtsinnig. Doch McGonagall schien seine Wortwahl kaum zu stören. "Ja, vor dem Krieg waren Sie Draco, weil ich dachte ich würde Sie besser kennen." "Snape kannte mich besser." sagte Draco trocken. McGonagall schien es fremd zu finden, wie Draco redete.
Langsam ließ sie sich in ihren großen Sessel auf der anderen Seite des Tisches fallen, und lehnte sich leicht über die Tischplatte.
"Ich weiß, Ihnen liegt der Krieg schwer auf dem Herzen, ich bin nicht von gestern, Draco." Draco schnappte gekünstelt nach Luft. "Es war eine harte Zeit, und sie rangen mit sich selbst, das Richtige zu tun. Aber nur, weil Sie nicht als Sieger aus dem Krieg hervor gegangen sind, müssen Sie mich nun nicht dafür verantwortlich machen, was geschehen ist."
"Es geht überhaupt nicht mehr um den scheiß Krieg!"-
Worum dann, Draco Baby?
~ Charly
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the stupid, the proud | Dramione
FanfictionDer Traum auf ein normales, ruhiges zweites Schuljahr war verflogen. Hermine würde sich nicht auf den Lernstoff konzentrieren können, nicht nur. Ihr machte es nichts aus Vertrauensschülerin zu sein, es ehrte sie sogar. Doch brauchte sie nun mal eine...