22.

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~Sicht Nadine~

Alle anderen schliefen noch, als ich aufwachte. Ich schlug die Decke weg, zog sie jedoch sofort wieder an mich ran, da mich die Kälte empfing. Kur sah ich mich um, bis ich meine Tasche sah. Mein erster Versuch an sie ranzukommen scheiterte, da ich von etwas festgehalten wurde. Nach einem Blick unter die Decke sah ich auch von was oder eher von wem: Will, der noch schlief, hatte einen Arm um mich gelegt und an sich gezogen. Ich versuchte, mich zu befreien ohne Will zu wecken, was mir auch gelang. Aus meiner Tasche zog ich meinen Edmonton Oilers Hoodie raus und dann an. Anschließend stand ich auf und sah das süßeste Abbild, seit langem. Mirko und Dustin lagen nah aneinander gekuschelt und schliefen beide mit einem leichten Lächeln im Gesicht. Natürlich nahm ich mein Handy raus, um ein Foto von den beiden zu machen. Danach ging ich aus dem Zelt und zu meinem und Wills blauen Toyota mit Wild Wings Logo an der Seite. Das Auto, das Spieler am Anfang der Saison von der Gesellschaft bekommt. Dort angekommen nahm ein paar Sachen raus, damit wir frühstücken konnten. Als ich wieder zurück war, sah ich, dass alle außer Mirko und Dustin wach waren. Jeder grinste, bis Mirko plötzlich anfing, sich in Dustins Armen zu bewegen. Wir drehten uns um und taten so, als wären wir beschäftigt. >Die beiden sind schon verdammt süß oder?<, flüsterte Caro mir zu und lächelte. Zustimmend nickte ich ihr zu. Von hinter uns hörte man zwei verschlafene: >Morgen Leute!< Nach dem Frühstück bauten die Jungs das Zelt ab, Caro und ich trugen die Schlafsachen und das Essen zurück zu den Autos. Als wir gerade einsteigen wollte, rief mich Dustin zu sich und fragte: >Kann ich mit dir wenn wir zurück sind reden? Ist wichtig!< >Klar, um was geht es?<, stimmte ich ihm zu. Doch er schüttelte den Kopf, murmelte noch, dass er dies nicht hier besprechen wolle und ging zurück zu Caros Auto und stieg ein. Perplex blieb ich kurz stehen, stieg jedoch auch ein. Wir fuhren Daniel nach Hause, dort verabschiedete dieser sich von uns allen. Da Dans Haus auf dem Weg zu allen anderen lag, konnte er sich auch intensiver von Caro verabschieden. Anfangs belächelten wir alle das, doch als die beiden sich anscheinend nicht voneinander lösen wollten, hupte Will einmal, sodass die beiden erschraken und sich endlich lösten. Daniel fing an zu lachen und Caro zeigte uns ihren Lieblingsfinger, doch endlich konnten wir weiterfahren. Mein Freund und ich fuhren nach Hause, packten die Taschen aus und duschten. Als ich gerade aus dem Bad kam, klingelte es an der Tür. Will machte die Tür auf, war etwas überrascht, Dustin wieder zu sehen, doch begrüßte ihn und ließ ihn rein. Ich ging zu meinem Freund, umarmte ihn von hinten und fragte: >Schatz? Würde es dir was ausmachen etwas spazieren zugehen? Strahlie und ich müssen allein reden!< Dieser nickte, küsste mich kurz, verabschiedete sich von Dustin, zog sich an und ging raus. Danach ging ich in die Küche, holte was zu trinken und ging ins Wohnzimmer, wo Dustin schon auf mich wartete. Ich setzte mich zu ihm aufs Sofa und wartete, dass er anfing zu erzählen worüber er reden wollte. >Und? Weißt du schon, was du Caro zum Geburtstag schenkst?<, fragte mein bester Freund nach ner Weile. >Ja, hab da schon was in der Stadt gefunden. Und du?<, ging ich auf seine Ablenkung ein. >Nee, ist schwer. Ich hab unsere Freundschaft ziemlich aufs Spiel gesetzt. Finde, da sollte ich schon was besonderes schenken, um das wenigstens wieder halbwegs gutzumachen.< Dann war wieder kurz Stille, bis ich zu ihm meinte: >Du bist aber nicht wegen Caros Geburtstag gekommen. Was ist los? du weißt, dass du mir immer vertrauen kannst oder?< Dustin nickte und machte den Mund auf, um etwas zu sagen, doch schloss ihn kurz darauf wieder. Man sah ihm an, wie er mit sich rang. Ich schwieg weiter, damit er sich nicht gestresst fühlte. Ein paar Minuten später murmelte er so leise, dass ich ihn kaum verstanden hab: >Ich glaub, ich hab mich verliebt.< Erstaunt sah ich ihn an. >Echt? In wen? Kenn ich sie?<, fragte ich ihn. Ziemlich verspannt sah mein bester Freund auf den Boden. >Das ist das Problem!< Verwirrt blickte ich zu ihm. >Ach man. Warum? Ich versteh das alles nicht!< Aufgebracht stand Dustin auf, lief durch Zimmer und fuhr sich immer wieder durch die Haare. >Dustin, was ist los?<, kam von mir sanft. Er drehte sich um und rief dann: >Verdammt, es ist Mirko!< Dann sank er auf den Boden. Sofort war ich bei ihm und nahm ihm in den Arm. >Hey, hey, hey! Ist doch nicht schlimm. Dustin! Sieh mich an!< Ich wartete, bis er mir in die Augen sah, bevor ich weiter sprach: >Es ist doch nichts schlimm daran! Was ist das Problem? Wir leben im 21. Jahrhundert. Keiner wird dich dafür verurteilen, dass du auf Männer stehst.< Mit Tränen in den Augen meinte er: >Das Problem ist nicht, dass ich auf Männer stehe. ich weiß schon lange, dass ich bi bin. Das Problem ist, dass Mirko nicht auf Männer steht!! Er ist hetero. Für ihn bin ich wahrscheinlich nur ein guter Freund, während ich in ihn verliebt bin. Er will ne Frau, ich will ihn. Deswegen bin ich so verflucht scheiße drauf.< Und schon flossen die Tränen. Während ich ihn weiter im Arm hielt, dachte ich über eine Möglichkeit nach, ihn zu beruhigen. Ich hasste es, wenn meine Freunde traurig waren. Dann fiel mir was ein. Ich zog Dustin wieder auf die Beine, um ihn aufs Sofa zu setzen. Dann holte ich mein Handy und setzte mich wieder zu ihm. >Dustin. Soll ich dir mal was zeigen?< Er sah mich verwirrt an, nickte dann aber. Nachdem ich mein Handy entsperrt hatte, klickte ich auf das Foto, welches ich heute morgen geschossen hatte und hielt ihm mein Handy hin. Traurig lächelnd schaute er auf das Foto und dann zu mir: >Und was soll mir das jetzt sagen?< >Mirko mach dich auch, Dustin. Ich will dir keine falschen Hoffnungen machen, aber dieses Lächeln, als ihr heute so nah zusammen geschlafen habt und als du ihn gestern umarmt hast, genau das gleiche Lächeln hat Caro, wenn sie Dan anschaut. Oder diese Sorge, die er um dich hatte, als Daniel dir eine verpasst hat, die ist nicht unbedingt so extrem für Freunde. Bleib nicht hoffnungslos Dustin!< Nun etwas besser drauf, lächelte er mich an und umarmte mich. >Danke Nadine! Danke für alles! Du bist die beste Freundin, die es gibt!< Anschließend standen wir beide auf und gingen zur Tür. Wir umarmten uns nochmal, dann machte Dustin die Tür auf und wollte sich gerade umdrehen, um rauszugehen, als er gegen jemanden lief...

Heyy
Danke fürs lesen!! Nächsten Teil gibt's bei @Mrs_Schmoelz25
Viel Spaß!!

Aus Eis wird LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt