~Sicht Nadine~
Auf den Tag heute hatte ich mich schon seit unserer Ankunft gefreut. Klar, gestern war es auch toll, aber heute wird es noch besser! Ich seh heute seit einem Jahr Wills Eltern wieder. Ich habe Keith und Emma insgesamt zwar nur 4 Mal gesehen -das letzte Mal eben vor einem Jahr - aber sie behandeln mich dennoch, als wäre ich ein Teil der Acton Familie. Die beiden sind echt goldig. Als ich aufwachte, bemerkte ich, dass Will noch schlief. Natürlich weckte ich ihn nicht, denn das hier ist nicht nur ein normaler Urlaub, sondern eher ein Erholungsurlaub, bevor es nach der Länderspielpause wieder los ging. Denn dann spielen sie gefühlt jeden Tag, bis Weihnachten und das wird sehr anstrengend werden. Vor allem, da sie zur Zeit ja echt gut spielten und jeder hohe Erwartungen hatte. Ich dachte noch eine Weile über alles mögliche nach: Caro, Daniel, Ben, Mirko, Dustin, Will, meine Heimat, Edmonton. Edmonton war toll. Ich liebte es hier. So tolle Leute kannte ich hier und ich würde diese Freundschaften gegen nichts auf der Welt hergeben. Genauso ging es Will. Auch wenn er es nie zugeben würde, weiß ich, dass er schon des Öfteren darüber nachgedacht hatte, wieder hierher zurückzukommen. Zurück zu seiner Familie, seinen Freunden. Edmonton war für ihn schon fast die Heimat, auch wenn er in Edina geboren wurde. Doch er wohnte schon immer in Kanada, bis er nach Schwenningen kam. Und obwohl Will nur eine halbe Saison in Edmonton verbrachte, fühlte es sich für ihn nach Heimat an. Und als seine Eltern und seine Geschwister nach Edmonton zogen, war es für Will noch ein Grund mehr, Edmonton als seine Heimat anzusehen. Ich zuckte leicht zusammen, als mein Handy auf dem Nachttisch neben mir anfing zu klingeln. Eine fremde Nummer aus Deutschland rief mich an. Neben mir drehte sich mein Freund zur Seite und murmelte leise etwas. Da er ja nicht aufwachen sollte, nahm ich mein Handy und lief schnell nach draußen.
I: Krivanek?
Fremde Nummer: Hey Nadine, it's me Marcel Haščák. Caro gave me your phone number. (Hey Nadine, ich bin's Marcel Haščák. Caro hat mir deine Nummer gegeben.)
I: Oh hey Marcel. How are you? And Caro? (Oh hey Marcel. Wie geht's dir? Und Caro?)
M: I'm fine. It's very nice here in Germany. But Caro bother me. (Mir geht es gut. Es ist sehr schön hier in Deutschland. Aber Caro macht mir Sorgen.)
I: Why? (Warum?)
M: Well, I think she feels very bad. While the guys and I trained today, Benjamin and Daniel came. I don't know what Benjamin said but Caro snaped and slapped Benjamin. Michal wanted to keep her off from doing it again, but she slapped him too. It was an accident! Now he has a blue eye. (Naja, ich denke, ihr geht es schlecht. Während die Jungs und ich heute trainiert haben, kamen Benjamin und Daniel. Ich weiß nicht, was Benjamin gesagt hatte, aber Caro ist ausgerastet und hat Benjamin geschlagen. Michal wollte sie abhalten, das nochmal zu tun, aber sie schlug ihn auch. Es war ein Unfall! Jetzt hat er ein blaues Auge.)
I: Is Caro there? I want to talk with her. (Ist Caro da? Ich möchte mit ihr reden.)
M: No, she has to talk with the coach. But I tell it her okay? (Nein, sie muss mit dem Trainer reden. Aber ich sag es ihr okay?)
I: Okay, thank you Marcel! (Okay, danke Marcel!)
M: No problem. I have to go now. Michal want to do something with me. Bye! Have fun in Edmonton! (Kein Problem. Ich muss jetzt gehen. Michal möchte etwas mit mir tun. Bye! Hab Spaß in Edmonton!)
I: I have! Bye Marcel. Good luck for the D-Cup! (Hab ich! Bye Marcel. Viel Glück beim D-Cup!)
M: Thanks!Nun stand ich da, das Handy in der Hand drehend und über das Telefonat nachdenkend. Als mir plötzlich jemand das Handy aus der Hand nahm, sich Arme um meinen Bauch legten und ein Kopf sich auf meine Schulter legte, zuckte ich leicht zusammen. >Was geht in deinem wunderschönen Kopf schon wieder vor?<, fragte mich Will leise, während er leichte Küsse auf meinen Hals hauchte. >Caro. Ihr geht es offenbar nicht so gut. Das mit Ben und Daniel nimmt sie doch mehr mit als sie zugeben möchte<, erklärte ich ihm. Besorgt fragte mein Freund: >Soll ich das Treffen mit meinen Eltern verschieben? Dann kannst du dich um Caro kümmern.< Ich drehte mich in seinen Armen um und erwiederte: >Nein, ich möchte deine Eltern wiedersehen. Ich hab sie doch schon so lange nicht mehr gesehen!< >Sicher? Denn du solltest mal den Kopf frei bekommen. Du denkst zur Zeit wieder viel zu viel nach. Entspann dich doch endlich mal. Ich weiß, du willst für deine Freunde da sein, sie unterstützen und das verstehe ich. Aber nimm dir Zeit für dich! Für uns! Schalt dein Handy aus und genieß den Urlaub. Denk nicht über alles nach, sondern lebe einfach im hier und jetzt! Ich liebe dich und deine Hilfsbereitschaft, aber irgendwann ist es auch mal gut!< Dann löste er seine Arme von mir, ging die Treppe runter und ließ mich hier im Flur stehen. Verwirrt blieb ich kurz stehen, folgte ihm aber schließlich. Unten angekommen rief mich Avery und fragte, ob ich ihr in der Küche helfen könnte. Doch als ich da ankam, sah ich nichts zum helfen. Also fragte ich: >Ave? Why should I come?< Sie kam zu mir und fragte dann: >What happend between William and you? He looked sad. And a little bit angry and disappointed.< (Was ist zwischen William und dir passiert? Er sah traurig aus. Und etwas wütend und enttäuscht.) >He accused me of not taking time for me. Do not take time for us. Incredible right?< (Er hat mir vorgeworfen, dass ich mir keine Zeit für mich nehme. Keine Zeit für uns nehmen. Unglaublich oder?) Erst schwieg Avery, als würde sie überlegen, was sie sagen könnte, doch dann meinte sie: >Darling, he's right. You're on your phone all the time. It looks like you don't want to be here.< (Liebes, er hat recht. Du bist die ganze Zeit an deinem Handy. Es sieht so aus, als möchtest du nicht hier sein.) >Really? But I love it to be here. I should apologise me!< (Wirklich? Aber ich liebes es, hier zu sein. Ich sollte mich entschuldigen!) Ich umarmte Ave noch kurz und ging los, auf der Suche nach meinem Freund. Als ich ihn nicht fand und auf Connor traf fragte ich: >Hey Connor. Do you know where Will could be?< (Hey Connor. Weißt du, wo Will sein könnte?) >Yeah, he's there where he can reflect on something.< (Ja, er ist da, wo er über etwas nachdenken kann.) Lächelnd verdrehte ich die Augen über Connors Art, in Rätseln zu sprechen. Aber ich wusste wo ich hin muss. Nachdem ich mich warm angezogen hatte, lief ich los. Eigentlich musste ich nur kurz über die Straße und dann kurz abbiegen, schon war ich im nicht ganz so kleinen Gallagher Park angekommen. Doch Will ging immer zum gleichen Platz um nachzudenken: Eine Bank relativ in der Mitte des Parkes. Und dort fand ich ihm auch dieses Mal. Ich setzte mich zu ihm, doch sagte erst einmal nichts, da ich kurz nachdenken musste. >Will, hör mal, es tut mir leid. Du hattest recht, doch ich wollte es irgendwie nicht einsehen. Einsehen, wie ich mich nur auf mein Handy konzentriert hab. Einsehen, wie ich auf andere gewirkt hab. Einsehen, wie ich angefangen habe, unsere Beziehung zu zerstören. Einsehen, wie ich mich von dir abgewand habe, obwohl das das Letzte ist was ich will. Will, ich liebe dich. Ich möchte dich nicht verlieren. Niemals! Du bist das Beste, was mir passieren konnte! Dich zu verlieren, wäre das Schlimmste, was passieren könnte!< Mein Freund lächelte etwas und fing an, etwas in seinen Händen zu drehen. Doch das interessierte mich vorerst nicht. >Ist schon gut Nadine. Ich versteh es ja. Du willst du deine Freunde da sein. Und deshalb liebe ich dich auch so. Du bist zu perfekt für diese Welt!<, meinte Will und küsste mich lange. Ich war so unfassbar glücklich in diesem Moment. Als er sich von mir löste, lächelte er, genauso wie ich. Wir legten unsere Köpfe aneinander. Stirn an Stirn. So blieben wir kurz sitzen, bis Will sagte: >Deswegen musste ich auch nicht lange darüber nachdenken!< Verwirrt fragte ich ihn: >Worüber nachdenken?< Doch anstatt mir zu antworten, stand er auf, zog mich auf die Beine und kniete sich vor mich in den Schnee. Die wenigen Leute, die um diese Uhrzeit schon im Park waren, drehten sich zu uns um, doch das ignorierte ich einfach, sondern konzentrierte mich nur auf meinen wunderbaren Freund, der vor mir kniete. >Nadine. Wir sind jetzt schon 3 Jahre zusammen, doch es fühlt sich nach viel länger an. Du kennst mich so gut, wie kein anderer. Ich bin mir nicht mal sicher, ob ich mich selber so gut kenne. Wir sind zusammen schon durch Dick und Dünn gegangen. Du bist mir vom ersten Augenblick, als ich dich gesehen habe, aufgefallen. Doch ich weiß nicht, warum ich damals so dumm war und dich nie angesprochen hatte. Du kannst dir nicht vorstellen, wie glücklich ich war, als Dustin damals mit dir vor einem Training in die Kabine kam und dich vorstellte. Wie glücklich ich war, dass ich dich endlich kennenlernen durfte. Und als wir uns dann kannten, hatte ich dich dennoch nicht nach einem Date gefragt. Und das hätte ich wahrscheinlich auch nie, wenn Dustin nicht dafür gesorgt hätte. Wir kamen zusammen und hatten anfangs zwar Schwierigkeiten, doch die meisterten wir mit links. Nun sind wir hier. In Edmonton. 3 Jahre später und ich kann dir kaum beschreiben, wie glücklich ich bin, dich zu haben. Ich möchte dich nie verlieren und für immer mit dir zusammen sein. Deswegen frag ich dich: Nadine Krivanek! Willst du mich zum glücklichsten Mann auf dem Planeten machen und mich, Will Acton, heiraten?< Erst war ich wie erstarrt, doch 2 Sekunden später fing ich langsam an, zu nicken. Das Nicken wurde immer schneller und dazu kam immer wieder das gleiche Wort: >Ja!< Will lächelte, stand auf, küsste mich und steckte mir den Ring an den Finger. Ein silberner Ring mit einem blauen Diamant-Herzen. Er war wunderschön. Sofort fiel ich Will um den Hals und küsste ihn wieder. Wir fliegen zusammen nach hinten in den Schnee, doch das interessierte uns nicht. Wir waren einfach nur glücklich und verliebt. Nach einer gefühlten Ewigkeit in der es nur uns zwei gab, lösten wir uns und standen wieder auf. Nun hörten wir auch das Klatschen der anderen Leute im Park. Eine warme Hand umschloss meine. Ich sah auf und blickte in die schönsten Augen des Planeten. Die grauen Augen meines Verlobten. Mein Verlobter. Das klang zu schön um wahr zu sein. Doch es war wahr! Wir waren verlobt! Hand in Hand und glücklich bis zum geht nicht mehr, liefen Will und ich zurück zum Haus von Connor und Avery...
Heey :)
Das wars mit diesem Kapitel. Ist doch etwas länger geworden als ich gedacht hatte xD. Den nächsten Teil gibt es bei Caro. Viel Spaß!!Ach ja hier noch ein Bild vom Ring:
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Aus Eis wird Liebe
RandomEine Story mit @caro1118 . Lasst euch überraschen. PS: Es wird gerade ein zweiter Teil geschrieben :)