58.

19 5 0
                                    

~Sicht Nadine~

Allein im Krankenhaus zu sein, ist echt langweilig. Man konnte mit niemandem reden, man konnte nix machen. Also wirklich nix. Spätestens morgen früh durfte ich nach Hause, allerdings musste Will dann Krankenschwester für mich spielen und das war ja auch nicht das Wahre. Zudem war ich dann auch noch vom Rollstuhl abhängig. Also gleich ne doppelte Miese. So in Gedanken versunken, merkte ich gar nicht, wie die Tür aufging und ein Kopf reinschaute. Erst als jemand meinen Arm berührte, bemerkte ich die Person. Mein Kopf schnellte zur Seite und ich sah in die blau-grauen Augen von Toto. Sofort fing ich an zu grinsen. Zu lange hatte ich meinen Franzosen jetzt schon nicht mehr gesehen!! Umständlich umarmte er mich und lächelte auch. >Schön zu sehen, dass es dir wieder besser geht. Dem ganzen Team ging es schon sehr nahe. Wir waren sehr unkonzentriert die beiden Spiele. Aber du bist wach, dir geht es gut. Erfreuung für jeden<, meinte Anthony. >Wie geht es Amandine und Gabin?<, fragte ich ihn. Amandine war seine Frau, Gabin sein süßer kleiner Sohn. Während Toto von ihnen erzählte, strahlten seine Augen. Man sah ihm an, wie glücklich er mit ihnen war und wie sehr er sie liebte. Sowas wolltw ich später auch mal haben. Wir redeten und lachten noch sehr viel zusammen, bis irgendwann ein Arzt reinkam. Sein Blick war auf ein Klemmbrett gerichtet, so konnte ich ihn nicht identifizieren, doch als er seinen Kopf hob und angfing zu sprechen, erkannte ich ihn: der sehr geehrte Doctor James Stewart. Er gab Toto kurz die Hand, stellte sich vor und sagte dann zu mir: >Also Frau Krivanek, bei Ihnen scheint alles in Ordnung zu sein. Ihr Kreislauf funktioniert wieder mehr oder weniger einwandfrei, ihre Stimme scheint auch wieder da zu sein und ihre Blutwerte sind in Ordnung. Also können Sie heute nach Hause<, erkläre er mir und fragte Anthony: >Sind sie der Partner?< Anthony fing an zu lachen und antwortete: >Nein, nur der beste Freund.< James nickte und meinte zu ihm noch: >Okay, geben Sie ihrem Partner dann bitte diese Papiere.< Der werte Herr Rech nahm nickend die Papiere entgegen und verstaute sie in seiner Jacke. Jetzt kam eine Krankenschwester mit einem Rollstuhl rein. Kritisch beäugte ich diesen. James bemerkte meinen Blick und erwiderte darauf: >Die nächsten paar Tage oder Wochen werden Sie sich in diesem Rollstuhl fortbewegen. Einmal die Woche müssen Sie zusätzlich hier ins Klinikum kommen zur Nachuntersuchung. AlleW wichtige steht auf den Papieren. Dann verabschiede ich mich jetzt von Ihnen beiden. Die Entlassungspapiere liegen unten beim Empfang. Sie müssen sie nur noch abholen.< Er gab Toto und mir noch die Hand, bevor er mit der Krankenschwester verschwand. Jetzt half Toto mir aus diesem Krankenhauskleid raus und in meine normalen Klamotten rein. Eine dunkelblaue Jeans, ein weißer Pullover und eine dunkelblaue Weste, dazu noch schwarze Stiefeletten. Ein kleiner Akt war es, mir die Sachen anzuziehen, aber letztendlich sah ich, fertig angezogen im Rollstuhl und Toto fuhr mich durchs Krankenhaus, um zum Empfang zu kommen. Er hatte darauf bestanden, dass er mich fährt und die Tasche trägt. Natürlich hätte ich eins von beidem auch machen können, doch das lied er nicht zu. Am Empfang angekommen holte Toto schnell die Entlassungspapiere und schob mich dann raus. Für einen Tag mitten im Dezember war es echt warm. Draußen angekommen blendete mich gleich die Sonne und ich hielt mir die Hand vor das Gesicht. Lachend zog Anthony eine Sonnenbrille aus der Tasche und reichte sie mir. >Eine Sonnenbrille im Winter. Sachen gibts<, meinte ein Paar, dass an uns vorbei lief. Toto und ich fingen sofort an zu lachen. Langsam schob er mich zum Parkhaus und zu seinem weißen Audi. Als ich ihn sah, fing mein Herz aber an zu klopfen und das immer schneller. Meine Hände fingen an zu zittern und ich hatte das Gefühl, als würde ich keine Luft bekommen. Panisch schnappte ich nach Luft, doch es schien, als würde keine Luft in meine Lunge kommen wollen. Die Welt um mich herum verschwamm langsam. >Nadine? Hey, hörst du mich?<, hörte ich die Stimme von Anthony, aber sie klang, als wäre sie weiter entfernt. Doch ich nickte. >Okay gut, konzentrier dich auf meine Stimmt okay? Achte nur auf meine Stimme und sonst nichts!! Schaffst du das?<, kam es jetzt. Er redete immer weiter auf mich ein, doch ich achtete nicht darauf, was er sagte, sondern nur auf seine Stimme. Langsam kam ich wieder zu mir und beruhigte mich. Offenbar hatte ich währenddessen meine Augen geschlossen und öffnete sie jetzt. IC sah in das besorgte Gesicht des Franzosen. >Alles okay?<, fragte er. Leicht nickte ich. Jetzt ließ ich auch Totos Arm los, an den ich mich offenbar geklammert hatte. >Alles gut<, bestätigte ich nochmal. Zweifelnd schaute er mich nochmal an, bevor er doch nickte. >Okay, dann bring ich dich jetzt heim. Da du aber anscheinend was gegen mein tolles Auto hast, gehen wir beziehungsweise ich zu Fuß. Na komm<, meinte er lächelnd, stellte sich wieder hinter mich und schob mich aus dem Parkhaus raus. Während der Franzose mich also durch Schwenningen nach Hause schob, redeten wir viel. Naja, ich eher weniger, da ich mehr in Gedanken bei der Sache war, die ich gerade gesehen hatte....

Wieder ein neues Kapitel. Hat etwas länger gebraucht, da ich in den Ferien beschäftigt war und kaum zum schreiben kam. Danke fürs lesen :) nächster Teil bei Caro!! Viel Spaß

Aus Eis wird LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt