Pain

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Samu's Sicht

Als wir am Flughafen in Helsinki ankamen, war es auch hier brütend heiß. Mikko erwartete uns schon, ich fühlte mich noch immer als hätte ich Wochen nicht geschlafen. Meine Zunge fühlte sich taub und schwer an und ich hatte das Gefühl ich Schliff mich nur noch dahin.

Ich hatte keine Ahnung was die beiden mir noch alles verschwiegen hatten und was mich im Krankenhaus erwartete. „Lasst uns erstmal zu dir nach Hause fahren Samu, dann könnt ihr euch frisch machen, bevo..", doch ich unterbrach ihn. „Nein wir fahren direkt, ich will sie sehen", daraufhin sagte keiner von beiden mehr was, Mikko nahm mir nur wortlos meine Tasche ab und marschierte voran zum Auto.

Die Fahrt fühlte sich so lang an wie der neun Stunden Flug den ich grade hinter mir hatte.
Als wir auf dem Parkplatz hielten würde mir schlagartig so kalt das ich richtig zu zittern begann. Mikko ging voran.

Irgendwann stand ich in einem Zimmer in dem mein kleiner Bruder in einem sterilen Bett lag. Dick in Verbände gewickelt und an etliche Geräte angeschlossen.
Still liefen mir die Tränen über die Wangen. Ich drehte mich zu Mikko um der in der Tür stehen geblieben war. „Saana?", fragte ich leise, doch er schüttelte nur mit dem Kopf. Ich drückte mir die Hand auf die Augen ich wollte nicht so viel weinen.

Ich spürte wie sich eine Hand auf meine Schulter legte „Samu wenn du soweit bist würde dich der Arzt gerne sprechen", es war diesmal Riku's Stimme. Ich drehte mich um und nickte und ging dann mit ihm mit.

Was der Arzt zu mir sagte hörte ich gar nicht so genau, alles was ich mitbekam war das meine Mutter und Saana es nicht überlebt haben und das es um Santtu echt nicht gut stand. Schweres Schädel-Hirn-Traum, der dritte Wirbel war so gebrochen das er vom Hals abwärts gelähmt sein würde und was von ihm noch da sein würde war nicht gewiss.

Irgendwann fand ich mich an seinem Bett wieder „Santtu, ich wünsche mir das du zu mir zurück kommst, ich wünsche mir das du kämpfst wie verrückt und wieder bei mir bist, aber wo jetzt keiner mehr da ist versteh ich auch das du das vielleicht gar nicht mehr willst. Du sollst wissen das es ok ist wenn du gehst. Niemand ist dir böse.", ich erstickte fast an meinen Tränen. „Ich kann es verstehen wenn du lieber gehen willst, wirklich", ich hielt seine Hand und weinte einfach.

Ich schlief irgendwann ein. Mit dem Kopf auf dem Bett. In meinem Unterbewusstsein hörte ich ein langezogenen Piepton. Ich schreckte hoch. Santtu hatte sich entschieden zu gehen und irgendwo ganz tief in mir drin war ich froh, er musste nun keinen langen Kampf zurück in ein Leben führen, dass er so niemals hätte führen wollen, aber vor allem überwog unsagbare Traurigkeit und ein Gefühl das man mit schrecklicher Einsamkeit vergleichen konnte.

Ice Love - Fight againWo Geschichten leben. Entdecke jetzt