Kapitel 52 - I do it for you

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--Zeitsprung, 2 Wochen später, Samstag --

Durch meinen Wecker werde ich aus meinem Schlaf gerissen. Lustlos stehe ich auf und beginne mich anzuziehen. Ich hatte Erik versprochen, heute zum Spiel zu kommen. Lust habe ich aber nicht, ich mache es nur Erik und den anderen zu Liebe. Tja was soll ich sagen? Nachdem ich dachte, mir geht es besser, fiel ich mit jedem Tag wieder mehr in meine Trauer. Zwar habe ich mit den Jungs geschrieben und mich auch eins zweimal mit ihnen getroffen aber auch dazu musste ich mich ganz schön zwingen. Es ist, als ob sich an meiner ganzen Situation nichts geändert hat. Und wenn ich ehrlich bin, hat es sich das auch nicht. Und mein größtes Problem ist immer noch, Caro! Marco uns sie waren immer noch zusammen und mit jedem Tag wurde die Tatsache für mich immer schlimmer. Ich will gerade meine Schminktasche nehmen, als es an der Tür klingelt. Langsam gehe ich die Tür runter und öffne einem strahlenden Erik die Tür. „Hey Süße!" Immer noch lächelnd umarmt er mich. „Fertig?" Ich nicke. „Schminkst du dich nicht?" Ich schüttle mit dem Kopf. Er seufzt kurz, ehe er weiterspricht: „Willst du lieber hier bleiben?" Am liebsten hätte ich „Ja" geschrien aber sein trauriger Gesichtsausdruck zwingt mich zu einem „Nein". „Sehr gut.", wieder lächelt er mich an. „Und ungeschminkt siehst du sowieso wunderschön aus." Ich schenke ihm ein kurzes Lächeln. „Ich muss noch schnell meine Haare kämmen." Er nickt und folgt mir die Treppe nach oben. „Schönes Trikot." Jetzt muss auch ich grinsen. Ich trage wie immer sein Durm Trikot und immer wenn ich es trage, kommt von Erik der Satz „Schönes Trikot". Im Bad angekommen, kämme ich mir meine Haare. Ich werfe einen letzten Blick in den Spiegel. Mittlerweile schockiert mich mein Spiegelbild nicht mal mehr. Jeden Tag schaue ich in die gleichen ausdruckslosen Augen, die von dicken Augenringen unterstrichen werden. Tja und ich habe mich dran gewöhnt. „Hast du schon was gegessen?" Erik sieht mich streng an. Shit! Seit ich so abgenommen habe führt sich Erik wie ein Vater auf. Hast du was gegessen? Wie viel? Hast du alles aufgegessen? Und so weiter. „Jaap.", flunkere ich und schenke ihm ein Lächeln. „Emilia Johnson, du bist wirklich die schlechteste Lügnerin die ich kenne!" „Sorry.", nuschle ich und fühle mich tatsächlich etwas schlecht. „Ich hole dir unterwegs was." Da ich weiß, dass es keinen Sinn hat mit ihm zu diskutieren nicke ich. Zusammen gehen wir runter. Ich schnappe mir meine Tasche und werfe meinen Schlüssel rein. Dann ziehe ich mir meine Jacke an. Erik geht schon zu seinem Auto und hält mir die Tür auf. „Danke." Ich schenke ihm ein Lächeln und steige ein. Als er neben mir sitzt, startet er den Motor und fährt in Richtung Signal Iduna Park. Zu meinem Bedauern hält er unterwegs noch bei einem Bäcker und kommt mit einem belegten Brötchen wieder. „Hier." Er hält es mir hin. „Danke.", murmle ich und schaue das Brötchen an. Ehrlich gesagt habe ich keinen Hunger, wie so oft in letzter Zeit. Beim Stadion angekommen, hole ich meinen VIP Pass hervor. Erik hatte mir mittlerweile einen organisiert, damit er mich noch öfter zwingen konnte, zu Spielen zu kommen. „Viel Glück." Ich drücke ihm einen kurzen Kuss auf die Wange und verschwinde dann in Richtung Tribüne. Auf einen Platz abseits von anderen lasse ich mich fallen und starre auf das noch leere Spielfeld. 

Mit dir an meiner Seite - Marco ReusWo Geschichten leben. Entdecke jetzt