Kapitel 34 - Everything is okay

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Zu meinem Glück scheinen alle schon zu schlafen. Also schleiche ich in mein Zimmer, ziehe mir meine Schlafsachen an und lege mich in mein Bett. Meine Gedanken wandern wieder zu Marco. Warum muss er nur so ein verdammter Arsch sein und noch so gut aussehen? Ich schüttle meinen Kopf, um die Gedanken zu verdrängen. „Und warum muss er sich immer in meine Gedanken schleichen?" Weitere Gedanken drängen sich in meinem Kopf umher. Ob es das jetzt endgültig mit uns war? Vielleicht ändert er sich ja doch noch? Ich verziehe das Gesicht, als ob ich in eine Zitrone gebissen hätte: „Wie naiv bin ich eigentlich? Natürlich war es das mit uns, das ist doch zum Scheitern verurteilt." Die ersten Tränen bangen sich ihren Weg über meine Wangen. Vielleicht will ich auch gar nicht, dass es das war.

*Marcos Sicht*

Mein Blick ist immer noch starr auf die Tür gerichtet, durch die Emilia gerade wutentbrannt verschwunden ist. Und das Schlimme ist, dass ich es ihr nicht mal übel nehmen kann. Warum musste sie auch genau da vorbeikommen, wo Caro da war? Hätte sie es einfach gelassen, dann wäre jetzt alles gut zwischen uns. Und jetzt habe ich sie anscheinend endgültig verloren. Seufzend stemme ich mich nach oben und gehe in die Küche um mir ein Bier zu holen. Ich bleibe stehen und lasse meinen Blick durch das Küchenfenster schweifen. Der kleine Hoffnungsschimmer, dass sie noch hier sein könnte, erlischt aber genauso schnell wieder, wie er gekommen war. Mit 2 Bieren unter den Armen marschiere ich zurück zur Couch. Ich öffne eins davon und lasse mich in die Lehne zurückfallen. Vielleicht war es das gar nicht zwischen uns. Neue Hoffnung keimt in mir auf. Ich muss mit ihr reden. Ich muss mich entschuldigen und ihr alles erklären. Mit zittrigen Händen ziehe ich mein Handy aus der Hosentasche und tippe auf ihren Chat bei WhatsApp. Ich fange an zu tippen: Hey Emi, ich glaube ich habe was gut zu machen. Wann hast du mal Zeit? Doch anstatt die Nachricht abzuschicken, lösche ich sie wieder. Am Ende hat sie sowieso kein Interesse mehr an einem Treffen mit mir. Ich nehme einen weiteren Zug aus meiner Flasche und stecke mein Handy wieder in die Tasche. Wie kann ich ihr nur beweisen, dass ich es wirklich ernst mit ihr meine und das nachdem so viel schief gegangen ist?

*Emilias Sicht*

Wie schon so oft die Nacht wache ich auf. Ein Blick auf mein Handy verrät mir, dass mein Wecker sowieso in einer halben Stunde klingelt, also beschließe ich schon duschen zu gehen. Das warme Wasser prasselt über meinen Körper und vertreibt einen Teil der über Nacht angestauten Müdigkeit. Wieder drängt sich Marco in meine Gedanken. Die Wut die ich gestern gefühlt habe, hat sich mittlerweile in Trauer umgewandelt. Ich fühle mich lustlos und würde am liebsten wieder zurück in mein Bett kriechen. Ich trockne mich ab, ziehe mir meine Sachen an und föhne meine Haare. Da ich keine Lust habe mich zu schminken, creme ich mich nur noch ein, sodass meine Augenringe gekühlt werden. Meine Haare lasse ich auch wie sie sind, mir fehlt einfach die Lust irgendwas mit ihnen zu machen. Mit einem letzten unzufriedenen Blick in den Spiegel verlasse ich das Bad und gehe zurück in mein Zimmer. Ich schnappe mir meine Schultasche und werfe alles rein, was ich heute brauche. Als ich alles zusammen habe, lasse ich mich auf mein Bett fallen. Also gestern hat mir meine Reaktion auf den Streit besser gefallen. Da war ich wenigstens noch wütend und nicht so verletzt wie ich es jetzt bin.
Nach einer Weile raffe ich mich hoch, schnappe mir lustlos meinen Rucksack und schleppe mich die Treppe runter, wo ich schon die Stimmen von meinen Eltern und meinem Bruder höre. Dann setzen wir mal das Pokerface auf. Mit meinem aufgesetzten Lächeln komme ich in die Küche und begrüße alle mit einem Guten Morgen, ehe ich mir mein Frühstück für die Schule mache. „Na hast du gut geschlafen?", fragt mich mein Vater. Ich muss schlucken, wenn ich an die letzte Nacht denke, nicke aber. „Ich muss dann mal los.", erwidere ich und gehe in Richtung Haustür. „Ist alles gut bei dir?" Erschrocken drehe ich mich zu meiner Mutter, die mir gefolgt ist. Ich nicke: „Wieso fragst du?" Sie zuckt mit den Schultern:„Ich hatte einfach nur das Gefühl, dass etwas sein könnte." Ich schüttle mit dem Kopf: „Es ist wiegesagt alles gut Mum." Sie nickt und lächelt dann. Ich erwidere ihr Lächeln und verlasse das Haus, um mich auf den Weg zur Schule zu machen.

Mit dir an meiner Seite - Marco ReusWo Geschichten leben. Entdecke jetzt