Kapitel 64 - I hate to love you

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„Na Schwesterherz, erfolgreichen Shoppingtag gehabt?" Ich sehe zu Maik, der im Türrahmen steht. „Sieht wohl so aus oder?" Er nickt. Ich gehe an ihm vorbei, weiter zu meinem Zimmer. „Ist noch etwas?" Ich sehe meinen Bruder an, der mir ein paar Schritte nachgekommen ist. „Nein...doch." Etwas verwirrt schaue ich ihn an. „Was ist mit dir und Marco los?" Ich muss schlucken. „Nichts, was soll denn los sein?" „Wollen wir in deinem Zimmer reden?" Da mir leider keine passende Ausrede einfällt, warum es nicht gehen sollte, gebe ich ihm das Zeichen, mir zu folgen. Ich atme noch einmal tief ein und aus, ehe ich mich zu meinem Bruder drehe. „Also?" „Also?", wiederhole ich und schaue ihn an. „Was ist passiert? Hat er dich verletzt?" Wieder muss ich schlucken, schüttle aber mit dem Kopf. „Bei uns ist nichts." „Und wieso machst du dann immer mehr mit Erik als mit Marco?" „Es gab ein paar Unstimmigkeiten.", erwidere ich und lasse meinen Blick über den Teppich wandern. „Emi, ich kenne dich mit am besten, ich merke doch, wie scheiße es dir geht. Du hast abgenommen, du hast eine komplette Imageveränderung hinter dir, du hast doch was, bitte rede mit mir!" Mein Bruder sieht mich fast schon flehend an. Ich kaue auf meiner Unterlippe, schüttle aber wieder mit dem Kopf: „Es ist wirklich alles gut und die Haare wollte ich mir schon länger färben, nur kam ich ewig nicht dazu." Maik fährt sich durch die Haare und schaut wieder zu mir. „Bitte rede in Zukunft mit mir, wenn etwas ist. Versprich es!" „Versprochen.", erwidere ich. Mit diesen Worten verlässt Maik mein Zimmer, sodass ich wieder alleine bin.
Ohne eine Regung bleibe ich stehen und schon fließen mir die ersten Tränen über die Wange. Alles was ich so gut verdrängen konnte, kommt nun wieder hoch. Und das nur, weil Maik Marco ansprechen musste. Wieso musste er ausgerechnet Marco ansprechen. Wieso nicht Erik oder sonst wen. Mit meinem Handrücken wische ich mir die Tränen weg und beginne vorsichtig meine Tüten auszuräumen. Immer wieder bin ich damit beschäftigt meine Tränen wegzuwischen. Mit meinem Handy setze ich mich aufs Bett und wähle ohne nachzudenken Marcos Nummer. Nach zweimal Klingeln geht er schon ran:

M: Emi?

E: Ich hasse es dich zu lieben und ich hasse es, den ganzen scheiß jetzt nochmal durchmachen zu müssen. Ich hasse das alles so sehr.

Erst jetzt realisiere ich, was ich da eben getan habe und sofort lege ich auf. Mit pochendem Herzen lege ich mein Handy neben mich. Bitte lass, dass alles gerade nur einen schlechten Traum gewesen sein. 

Mit dir an meiner Seite - Marco ReusWo Geschichten leben. Entdecke jetzt