Kapitel 38 - He's angry

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--Zeitsprung: 2 Wochen später, Montag--

Seit langem werde ich mal wieder durch meinen Wecker geweckt. Ich schalte ihn aus und quäle mich aus dem Bett. Ich gehe ins Bad, putze mir meine Zähne und kämme mir meine Haare, ehe ich mich umziehe. Meine Hoffnung, die ich vor ein paar Wochen noch hatte, dass es mir nach einer Weile schon wieder besser gehen wird, ist schon vor einigen Tagen gestorben. Tja und was soll ich sagen, mein Tagesablauf hat sich bis jetzt noch nicht geändert. Mit Erik habe ich mich bis jetzt auch noch nicht getroffen, ich hab mich einfach nicht dazu überwinden können. Er fragt zwar immer noch nach aber schon lange nicht mehr so oft wie vorher. Man merkt ihm auch an, dass er etwas sauer ist, aber das kann ich ihm noch nicht mal verübeln, schließlich habe ich mich komplett von ihm abgekapselt. Ich blicke auf meine Schminktasche im Schrank. Mit einem leisen seufzen greife ich sie und ziehe meine Mascara heraus. Mein Blick wandert zu meinem Spiegelbild. Meine Augenringe gehören mittlerweile schon dazu und auch die Blässe die mein Gesicht angenommen hat, habe ich akzeptiert. Mein Blick wandert wieder zur Wimperntusche in meiner Hand. Für was soll ich mich schminken? Das würde sowieso nur verschmieren. Mit diesem Gedanken packe ich sie wieder zurück und verlasse das Badezimmer. Ich hole mir meinen Ranzen und gehe runter in die Küche. Das meine Eltern wieder nicht da sind, kommt mir sehr gelegen. So fällt es nicht auf, wenn ich nichts esse. Ein kurzer Blick auf die Uhr verrät mir, dass ich los muss. Lustlos ziehe ich mir meine Schuhe und meine Jacke an, schnappe mir meinen Schlüssel und ziehe die Haustür hinter mir zu. In Gedanken versunken, laufe ich los.
„Emilia!" Erschrocken fahre ich hoch und drehe mich in die Richtung, aus der die Stimme gerufen hat. Erst jetzt bemerke ich, dass ein Auto in Schrittgeschwindigkeit neben mir her gefahren ist. „Was machst du hier?" „Steig ein, ich bring dich zur Schule." Zögerlich steige ich ein.
„Erik hat nicht gelogen, du siehst schrecklich aus." „Sowas hört man doch gerne.", ich verdrehe meine Augen und richte meinen Blick aus dem Fenster. „Erik ist langsam sauer, weil du ihm immer absagst." Schuldbewusst kaue ich auf meiner Lippe. „Aber das ist nichts im Vergleich dazu, wie sauer er auf Marco ist." Tränen steigen in meine Augen, die ich wie so oft versuche wegzublinzeln. „Du weißt das wir für dich da sind oder?" Langsam richte ich meinen Blick auf Kuba, wende ihn aber sofort wieder ab. „Ich bringe dich jetzt zur Schule." Ich nicke nur stumm und er startet den Motor.
„So wie Erik es erzählt hat, tat es weh aber wenn ich dich jetzt so sehe, zerreißt es mir wirklich das Herz." Wieder senke ich meinen Blick. Das Letzte was ich wollte war, dass jemand leidet, weil ich leide. Die restliche Fahrt über sagt Kuba nichts mehr.
„Agata ist am Wochenende da, sie würde sich freuen, dich mal wiederzusehen." Hoffnungsvoll blickt er mich an. „Danke fürs Fahren Kuba." Ich schnalle mich ab und will gerade aussteigen, doch werde von Kuba aufgehalten. „Emilia, Erik hat Recht. Es bringt nichts, wenn du dich verkriechst." „Mir tut es gut.", flüstere ich doch Kuba schüttelt energisch mit dem Kopf. „Ich hole dich Freitag ab und du bleibst das Wochenende über bei uns, Ende der Diskussion." „Mal sehen.", nuschle ich und verlasse mit einem leisen „Tschüss" das Auto.         

Mit dir an meiner Seite - Marco ReusWo Geschichten leben. Entdecke jetzt