Kapitel 59 - I don't need you anymore.

441 4 0
                                    

„Gehst du mal ins Tor?" „Ich bin aber kein Torwart." „Bitte bitte bitte." Ich sehe ihn mit meinem Hundeblick an und endlich gibt er nach. Ich höre ihn noch ein leises „Unfair" murmeln, während er in Richtung Tor geht. Ich beginne mit dem Ball zu dribbeln. Dann schieße ich den Ball aufs Tor und treffe ins rechte Eck. „Spinnst du?" Erik joggt zu mir und sieht mich entgeistert an. „Jürgen würde dir das nie verzeihen, wenn ich mir die Hand breche." Ich versuche mir mein Lachen zu verkneifen, was mir aber nur schwer gelingt. „Memme." Gespielt beleidigt schaut er mich an und nimmt mir den Ball weg. Er spielt mich ein paar Mal aus und schießt dann auf das leere Tor. „Wow, du hast ins leere Tor getroffen, Respekt!", lache ich und auch Erik muss lachen. „Da hat aber jemand ganz schön viel Mut zum Montagnachmittag." Wir beginnen damit uns zuzuspielen und abwechselnd auf das Tor zu schießen. „Na sieh mal einer an, da werde ich wohl gebraucht!" Durch die Stimme schrecke ich zusammen und auch Erik scheint etwas erschrocken zu sein. Ich drehe mich in die Richtung, aus der die Stimme kam und blicke zu einem grinsenden Roman, gefolgt von Lukasz und Marco. Marco? Scheiße! Nein, bitte lass es nur eine Halluzination sein. Doch zu meinem Pech steht wenig später Marco mit auf dem Feld. Meine Fröhlichkeit verwandelt sich in Trauer. Erik kommt zu mir: „Wollen wir los?" Ich schüttle mit dem Kopf. „Mir macht dass nichts Süße." Wieder schüttle ich mit dem Kopf: „Mir hat es gerade soviel Spaß gemacht, ich will nicht das nur wegen ihm wieder alles kaputt geht." Erik nickt, sieht mich aber trotzdem noch besorgt an. Die Jungs gesellen sich zu uns. Roman und Lukasz umarmen mich und klatschen dann bei Erik ein. Auch Marco begrüßt Erik mit dem Handschlag. Dann sieht er mich an. Ich versuche seinem Blick auszuweichen, was mir aber nicht gelingt. „Hey." Warte? Hat er gerade Hey gesagt? Oder habe ich mich verhört? „Hi." Meine Stimme ist ein leises Flüstern und sofort wende ich mich ab und gehe zu Erik. „Jetzt haben wir endlich einen Torwart?" Ich versuche zu grinsen, doch leider gelingt es mir nicht so wie es soll. Roman stellt sich ins Tor und wir anderen teilen uns auf. Erik und ich und Lukasz und Marco sind jeweils ein Team. „Wenn du gehen willst, sagst du es mir okay?" „Versprochen.", flüstere ich zurück und lege den Ball vor mich hin. „Dann mal los.", erwidert Erik und ich nicke. Marco schafft zwar vieles aber von ihm lasse ich mir nicht den Spaß am Fußball verderben. Hoffe ich zumindest. Erik und ich beginnen damit uns den Ball zuzuspielen. Die anderen beiden versuchen ihn uns abzunehmen, doch ohne Erfolg. Ruckzuck haben wir das erste Tor erzielt. Nun wird gewechselt und Erik und ich versuchen an den Ball zu kommen. Das Ganze geht eine ganze Weile so.
„Willst du anfangen?"Erik schaut zu mir. Wir sind wieder an der Reihe anzugreifen. Ich nicke und dribbel los. Nach ein paar Metern passe ich zu Erik. Als ich den Ball wiederbekomme, laufe ich los. Durch einen Schupser lande ich auf dem Boden. „Sorry, das war wirklich keine Absicht." Ich schaue in Marcos Gesicht. Er reicht mir seine Hand, damit ich aufstehen kann, doch ich ignoriere sie. „Dich brauche ich schon lange nicht mehr." Erschrocken halte ich inne. Habe ich das gerade wirklich gesagt? Ich blicke noch einmal zu Marco. Er wendet sich traurig ab: „Ich mache los, man sieht sich." Und mit diesen Worten verlässt er den Platz, schnappt sich seine Tasche und geht. Was ist nur los mit ihm. Sofort macht sich mein schlechtes Gewissen in mir breit. Warum habe ich das gesagt?    

Mit dir an meiner Seite - Marco ReusWo Geschichten leben. Entdecke jetzt