Kapitel 10 - Welcome

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Marco?! Nein! Er, er kann einfach nicht hier sein! Heißt das Erik kennt ihn? Ich kann doch jetzt nicht hier bleiben. Warum muss genau ER hier sein?
"Hallo Erde an Emi?" Ich merke wie Erik mit seiner Hand vor meinem Gesicht rumfuchtelt. "Äh ja was?", stottere ich und schüttle meinen Kopf um diese Gedanken zu vertreiben. Die Gedanken an ihn! "Ob alles gut bei dir ist?" "Ja alles gut. Sorry ich war gerade nur in Gedanken." Erik hält mich fest und schaut mir tief in die Augen. Hab ich schon mal erwähnt, dass er wunderschöne Augen hat? "Nichts ist gut. Was ist los mit dir?" "Nichts also naja ich bin, naja ich bin nur etwas aufgeregt. Also wie alle auf mich reagieren.", versuche ich mich rauszureden und vermeide dabei Erik's Augenkontakt. Super Emi, da hast du mal eine Person der du vertrauen kannst und was machst du? Du lügst sie eiskalt an. Erik schaut mich eindringlich an, bevor er zu grinsen beginnt:"Dich werden alle leiden können, glaub mir." Ich lächle ihn an und er legt wieder seinen Arm um mich und wir gehen auf die andern zu. Wenn mich nur wirklich ALLE leiden könnten. "Hey Leute. Das ist Emilia eine  Freundin von mir und Emi das sind Kevin, Mitchell, Ilkay und Marco.", stellt er uns vor und zeigt auf jeden einzeln. Ich lächle jeden an, doch bei einem Namen halte ich inne. Marco! Wie soll ich nur auf ihn reagieren. "Hey Emi willkommen bei uns.", reißt mich eine Stimme aus meinen Gedanken. Ich richte meinen Blick auf und sehe Kevin auf mich zukommen. "Ich bin Kevin, kannst mich aber auch nur Kev nennen.", grinst er und zieht mich in eine herzliche Umarmung. Mitchell und Ilkay reichen mir beide die Hand, die ich zögerlich annehme. Fehlt nur noch einer. Oh bitte lass etwas dazwischenkommen. "Uhh Erik wen hast du da mitgebracht?", ruft nun eine weitere Person, die zu uns kommt. "Sebastian, das ist Emilia, eine Freundin von mir." "Cool cool. Also hey, ich bin Sebastian." Auch er reicht mir seine Hand, die ich annehme. Immerhin muss ich Marco dadurch nicht "begrüßen". Wie soll ich mich auch verhalten. "Ich gehe mich kurz umziehen, bis gleich Kleine.", unterbricht Erik meine Gedanken, gibt mir einen kurzen Kuss auf die Wange und verschwindet mit seiner Tasche. "Ähm wo kann ich mich hinsetzen?", frage ich Kevin, als Erik außer Sicht ist. "Da hinten auf die Bank. Kloppo müsste auch bald kommen." "Okay danke.", lächle ich und mache mich auf den Weg zu den Bänken. Ich muss bei Marco vorbei, wodurch sich unsere Blicke kreuzen. Ich weiß nicht wie ich seinen Blick deuten soll. Ich weiß nichtmal, wie ich die gesamte Situation zwischen ihm und mir deuten soll. Ich setze mich auf die Bank und richte meinen Blick auf das Spielfeld wo sich schon einige Spieler den Ball zu kicken. Er hat nix gesagt! Trotzdem habe ich seinen Blick auf mir gespürt. Er ist gegangen, nicht ich. Man warum hat er nichts gesagt?! "Weil ich nicht wusste was ich sagen sollte." Erschrocken richte ich meinen Blick auf und Blicke in diese wunderschönen Augen von Marco. "Habe ich das eben laut gesagt?" Der Tag kann nur noch besser werden. Ich vergrabe mein Gesicht in meinen Händen. "Warum bist du einfach gegangen?", sage ich viel mehr zu mir selber als zu ihm. "Ich war mit der Situation überfordert. Ich meine du musst mich da auch verstehen..." "Verstehen?! Ich muss dich verstehen? Du bist einfach abgehauen! Du hast mir nicht mal einen Grund gesagt, nein du hast mich alleine gelassen, bist gegangen und statt dich zu entschuldigen erzählst du mir, dass ich dich verstehen muss?!", unterbreche ich ihn und merke wie mir schon vereinzelt Tränen die Wange runter laufen. "Mir geht's doch mit der Situation auch nicht gerade super." "Frag mich mal! Du schaffst es nicht mal dich zu entschuldigen! Du bist einfach nur das Letzte. Wie konnte ich mich nur bei dir so wohl fühlen?!", schreie ich und meine Tränen laufen nun ungehindert die Wange herunter. "Ich konnte nicht wissen, dass dich das so verletzt, wirklich nicht!", erwidert er und schaut mir in die Augen. "Meinst du nicht, dass das jeden verletzt?! Gestern warst du viel anders!", schluchze ich, springe auf und renne einfach wieder Richtung Ausgang. Ich bin so darin vertieft, weitere Tränen zurückzuhalten das ich nicht merke, wie jemand mir entgegenkommt. Ich renne in die Person rein, woraufhin wir beide zu Boden fallen. "Tut, tut mir leid.", schluchze ich und rapple mich wieder auf. "Nichts passiert, geht's dir gut?", fragt mich die Stimme und stellt sich auch wieder hin. "Ja bei mir ist alles gut, tut mir wirklich leid." "So siehts aber nicht aus." "Was?" "Na das es dir gut geht." Ich richte meinen Blick nach oben, um die Person zu erkennen. "Ich bin übrigens Mats.", erwidert er und lächelt mich an, schaut daraufhin aber sofort wieder besorgt. "Ich bin Emi.", nuschle ich und versuche neue Tränen zurückzuhalten. "Freut mich. Erzählst du mir jetzt was los ist?" Ich schaue auf meine Hände. Ich meine soll ich ihm wirklich davon erzählen? Ich kenn ihn nicht mal ansatzweise! "Ich hab mich mit Marco gestritten.", platzt es nun aus mir heraus und mir laufen neue Tränen die Wange runter. Mats sieht das und zieht mich in seine Arme:"Psst ganz ruhig. Willst du mir vielleicht alles mal in Ruhe erzählen?" Ich nicke leicht und er zieht mich ein Stück weiter zu den Kabinen. "Also warum habt ihr euch gestritten?", fragt er sanft und lächelt mich leicht an. Ich wische mir ein paar Tränen weg und versuche mich einigermaßen zu sammeln, um nicht zu sehr zu stottern:"Also wir haben uns gestern zufällig kennengelernt und dann hab ich ihn mit zu mir genommen und als ich kurz unten war um die Gläser wegzuschaffen, hat er meinen blöden Infozettel von der Schule gefunden und dann hat er mich gefragt, wie alt ich denn bin und..." Ich halte inne. Wenn ich jetzt wieder drüber nachdenke, fühlt sich alles noch viel schlimmer an. Ich atme tief ein und wieder aus und spreche leise weiter:"Und dann hab ich ihm gesagt, dass ich erst 17 bin." Bei meinem Alter kommen mir wieder neue Tränen. Mats erwidert nichts, sondern zieht mich einfach an sich. "Dann ist er einfach gegangen und jetzt konnte er sich nicht mal entschuldigen, sondern hat nur davon geredet, dass die Situation für ihn schwer ist. Aber auf mich hat er nicht geachtet! Wie ich mich fühle!", schluchze ich und Mats' zieht mich nur stärker an sich. Ich bin ihm dankbar, dass er erstmal nichts dazu sagt, sondern einfach da ist. "Er hat von dir erzählt.", sagt Mats nun in die Stille herein, wodurch mein Herz zu rasen beginnt? "Wa-was?" "Er hat mir von gestern erzählt." "Hat er?" "Hat er! Er hat mich sofort angerufen, nach dem er von dir abgehauen ist." Mir fehlen die Worte. Marco hatte wirklich einem Teamkollegen von mir erzählt? Mats merkt anscheinend, dass ich nichts darauf erwidere denn er spricht weiter:"Er hat mich um Rat gebeten. Ich habe ihm gesagt, dass er nochmal mit dir reden soll. Er war bei dir." Ich löse mich ruckartig aus der Umarmung und schaue Mats erschrocken an:"Das ist ein Scherz oder? Er war nicht bei mir!" "Hat er mir erzählt. Er hat gesagt, dass laute Musik zu hören war. Er hat auch geklingelt, aber niemand hat aufgemacht." "Nein. Nein das kann nicht sein! Warum hab ich nur Musik angemacht." "Das ist nicht deine Schuld okay?", erwidert Mats ruhig und schaut mich an. Ich nicke. Er wischt mir meine vereinzelten Tränen weg und zieht mich wieder in seine Arme. "Emilia?", ruft eine Stimme, die ich sofort zuordnen kann. "Was ist passiert?" Ich gebe Mats ein Zeichen, dass er alles erzählen soll und so fängt er an Erik alles zu erzählen, was ich ihm erzählt habe und auch das was er mir gesagt hat. "Diesen Arsch mache ich fertig!", schreit Erik aufgebracht und will schon wieder Richtung Spielfeld aber ich halte ihn am Handgelenk fest. "Erik bitte nicht.", nuschle ich wodurch er sich zu mir dreht. "Er verdient es aber! Er hat dich verletzt! Niemand verletzt meine beste Freundin und schon gar nicht auf so eine Art.", erwidert er immer noch ziemlich wütend. Eine vereinzelte Träne läuft mir die Wange herunter. "Tschuldigung ich will nicht das du weinst, bitte hör auf.", nuschelt er und fährt sich durch die Haare. "Das sind Freudentränen.", flüstere ich wodurch er leicht lächeln muss. "Freudentränen?" "Ja Freudentränen. Sowas hat lange keiner mehr zu mir gesagt und ernst gemeint hat es auch lange keiner mehr.", nuschle ich und ziehe ihn in eine Umarmung. "Danke für alles. Und danke Mats, danke das du gerade da warst und mir zugehört hast und mir alles erzählt hast.", lächle ich und ziehe nun auch Mats in noch eine Umarmung. "Wir sollten langsam zum Platz gehen, Jürgen wird bestimmt schon da sein.", unterbricht Mats die Stille und fängt an zu grinsen. "Oja sonst müssen wir noch extra Runden laufen.", lacht Erik und nun setze ich auch mit ein. "Das will ich sehen.", zwinker ich. "Na warte.", sagen die beiden im Chor. Ich fange an zu lachen und renne so schnell es nur geht. Tja leider hab ich in der Situation nicht bedacht, dass die beiden Fußballer sind und somit auch viel schneller als ich sind. Die beiden holen mich schnell ein. Kurz tuscheln die beiden etwas, bis Erik mich hoch hebt. Er wirft mich über die Schulter, sodass mein Kopf auf seinem Rücken ist. "Da habe ich ja die beste Aussicht erwischt.", lache ich und nun setzt auch Mats mit ein. "Hey.", schmollt Erik. "Haha war nur ein Spaß....oder halt auch nicht." "Na warte.", erwidert Erik grinsend und rennt nun. Als die anderen uns sehen fangen sie an zu lachen. "Was habt ihr denn Schönes mitgebracht?", ruft jemand und muss wieder lachen. Definitiv Kevin. "Ein ziemlich freches Mädchen.", ruft Mats ihm grinsend zurück. "Ich haätte so eine Idee, was man mit frechen Menschen macht.", kommts nun wieder von Kevin. "Egal was es ist, es ist eine schlechte Idee!", lache ich. "Quatsch ist es nicht, es könnte sogar sehr gut tun." Okay jetzt bin ich definitiv verwirrt. Also entweder stehe ich auf dem Schlauch oder Kevin spricht wirklich in 1000 Rätseln. "Kev was hast du vor?", rufe ich bekomme aber keine Antwort. Ich schaue mich um, kann aber keinen Kevin entdecken. Mein Blick gleitet nach rechts und da steht auch schon Kevin neben mir. "NEIN Kevin!", schreie ich erschrocken, wodurch er nur noch mehr lachen muss und schon hat er den Eimer Wasser über mir ausgeschüttet. "Ahhhh ihhh verdammt. Ich wurd für die Icebucket Challenge nicht nominiert.", quieke ich und alle brechen in Gelächter aus. Mittlerweile hat Erik mich wieder auf dem Boden abgesetzt und schaut mich belustigt an. "Ich nominiere...", fange ich an muss nun aber auch lachen. "Da haben wir endlich mal ein neues Gesicht hier und ihr zeigt euch gleich von eurer schlimmsten Seite.", höre ich eine Stimme rufen, die ich nicht wirklich zuordnen kann. Ich drehe mich um und blicke in ein mir diesmal bekanntes Gesicht. "Ich bin Jürgen.", stellt er sich vor und reicht mir seine Hand. "Emi.", grinse ich. "Die Jungs sind leider immer so.", lacht er und ich setze auch mit ein. "Stimmt gar nicht.", nuschelt Kevin. Ich weiß nicht wieso aber irgendwie muss ich durch diesen Satz nur noch mehr lachen. "Emi beruhig dich mal wieder.", kommt es nach einiger Zeit von Mats. "Ihr seit halt Lachnummern Jungs." Jürgen ist definitiv der genialste Trainer den es gibt. Sowas zu seiner eigenen Mannschaft zu sagen, da braucht man genug Humor.  Erik kommt auf mich zu und zieht mich wieder auf die Beine. Ich glaube wenn er nicht gewesen wäre, wäre ich nicht lange stehen geblieben. "Beruhigt?", grinst Kevin mich an, als ich mich einigermaßen wieder gefangen habe. Ich nicke und grinse noch weiter. "So Jungs Aufwärmrunden laufen. Und wenn es  geht heute mal Mühe geben, wir haben Besuch.", zwinkert Jürgen wodurch ich schon wieder lachen muss. Ohne weitere Kommentare fangen die Jungs an ihre Runden zu laufen, während ich mit Jürgen weiter am Spielfeldrand stehe und ihnen zuschaue. Eine schlechte Idee wie sich rausstellt, denn mein Blick ist nur bei Marco. 

Mit dir an meiner Seite - Marco ReusWo Geschichten leben. Entdecke jetzt