Kapitel 62 - Emily?

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„Und du meinst da wird sie heute die Drahtseilnerven brauchen?"„Schwer zu sagen, schließlich waren meine Eltern ja ganz angetan von dir." „Ich lass mich einfach mal überraschen." „Was anderes kannst du eh nicht machen.", grinse ich und richte meinen Blick aus dem Fenster. Da es draußen schon dunkel ist, sehe ich nicht wirklich viel von der vorbeiziehenden Landschaft.

Nach wenigen Minuten hält Erik in unserer Einfahrt. „Dann wollen wir mal." Er nickt zuversichtlich und steigt aus. Ich tue es ihm gleich. Ich hole meine Sporttasche aus seinem Kofferraum und ziehe den Haustürschlüssel raus, doch zum Aufschließen komme ich erst gar nicht. Meine Mum reißt mit einem strahlenden Lächeln die Tür auf. „Schön das ihr da seid, Maik und Emily sind auch gerade gekommen. Wir ziehen unsere Schuhe und Jacken aus und folgen meiner Mutter in die Küche. „Das gibt's ja nicht Emi?" Bevor ich realisieren kann was passiert, steht Emily vor mir. „Das ist ja ein Zufall." Total benommen schaue ich zu meiner Banknachbarin, die grinsend vor mir steht. „Hey.", gebe ich lächelnd zurück. „Ihr kennt euch?" Meine Mutter gesellt sich zu uns. „Ja, wir gehen in die gleiche Klasse." Nun kommt auch mein Bruder zu uns und zieht mich in seine Arme. „Lange nicht gesehen Schwesterchen." „Und du warst Erik stimmts?" Er reicht ihm kurz die Hand. Nun wird auch Emily auf Erik aufmerksam. „Omg Erik Durm! Ihr seid zusammen?" Zeitgleich schütteln wir mit dem Kopf: „Nur Freunde."„Warum hast du mir das nie erzählt?" „Ist doch jetzt nichts weltbewegendes einen besten Freund zu haben." „Aber das ist Erik Durm." Grinsend schaut sie ihn an. Okay? Wer ist das und wo ist die schüchterne Emily die ich in der Schule kennengelernt habe?
„Setzen wir uns doch erstmal, der Auflauf ist jetzt auch fertig." Wir tuen wie uns geheißen und nehmen alle an dem großen Tisch Platz.
„Wie habt ihr euch eigentlich kennengelernt?", platzt es aus Emily heraus und sie schaut abwechselnd von Erik zu mir. Ich will gerade anfangen zu erzählen, doch da redet sie schon weiter: „Sag mal Erik, wäre es zu viel verlangt, ein Autogramm von dir zu bekommen?"
Maik, der die ganze Zeit alles beobachtet hat, verschluckt sich an seinem Bier. Auch meine Eltern schauen ungläubig zu Emily. Okay, unhöflicher geht es ja wohl nicht. Während des Essens ist Emily die Einzige die erzählt und meistens redet sie mit Erik. „Erik würde heute hier schlafen." „Wir könnten ja auch hier bleiben, da können Emi und ich morgen von hier aus zusammen zur Schule." Etwas genervt zwinge ich mich zu einem Lächeln.

„Gute Nacht!", erwidere ich und Erik tut es mir gleich. „Erik, wie ist das eigentlich Profifußballer zu sein? Erik, die Mädchen müssen doch verrückt nach dir sein, Erik, ist das nicht anstrengend immer so zu reisen?", äffe ich Emily nach und lasse mich auf mein Bett fallen. „Bitte sag nie mehr meinen Namen, so oft wie ich den heute gehört habe brauche ich den jetzt eine Weile nicht mehr." „Erik Erik Erik Erik.", grinsend haut er mir leicht gegen den Oberarm. „Klappe jetzt.", sagt er, muss aber immer noch grinsen.

Mit dir an meiner Seite - Marco ReusWo Geschichten leben. Entdecke jetzt