Kapitel 67 - Merry Christmas

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Mit zittrigen Händen mache ich schnell ein Foto von dem Weihnachtsbaum, ehe ich auf die Nachricht klicke: Ich liebe dich. Frohe Weihnachten Emi. Mein Herz pocht so laut, dass ich Angst habe die anderen können es ebenfalls hören. Ich tippe auf das Textfeld und beginne zu schreiben Denkst du ich liebe dich nicht? Ich würde dir alles verzeihen, denn ich merke immer wieder, dass ich dich brauche um glücklich zu sein. Doch anstatt auf Senden zu drücken, lösche ich die Nachricht wieder und schließe den Chat. Immer noch zitternd lege ich mein Handy weg und widme mich wieder meiner Familie, die schon alle damit beschäftigt sind ihre Geschenke zu suchen. Auch ich tue es ihnen gleich und beginne damit, meine Geschenke zu öffnen.

„Danke, das sind wirklich tolle Geschenke.", sage ich nachdem ich alle Geschenke geöffnet habe und umarme meine Familie. Von meinem Bruder habe ich einen Wochenendurlaub im Heidepark Soltau bekommen. „Natürlich komme ich mit.", zwinkert er. Von meinen Eltern habe ich Geld bekommen, für meinen Führerschein. „Bald kannst du anfangen.", grinst mein Vater und ich umarme die beiden erneut. Ich habe mir vorgenommen, dass ich nach meinem 18. Geburtstag mit der Fahrschule beginne. Eine Weile reden wir noch miteinander, ehe ich mich nach oben verabschiede.
Ich schnappe mir mein Handy und laufe die Treppen hoch. Mittlerweile hatten mir auch Erik, Kuba, Kevin und einige andere frohe Weihnachten gewünscht. Nachdem ich allen geantwortet habe, klicke ich erneut auf Marcos Chat und lese mir seine Nachricht durch. Wie soll ich jemals mit ihm abschließen, wenn immer wieder etwas kommt, was meine Hoffnung aufkeimen lässt? Kurz spiele ich mit dem Gedanken, ihm doch zu antworten, entscheide mich dann aber doch wieder dagegen. Es würde doch sowieso nichts bringen.

--Zeitsprung: 31. Dezember--

Die letzten Tage verliefen für mich unspektakulär. Ich habe mich zweimal mit Erik getroffen und ihm auch von Marcos Nachricht erzählt.

*Flashback*

„Was hat er geschrieben?" Erik sieht mich geschockt an und erneut lese ich ihm Marcos Nachricht vor. „Der spinnt doch, denkt der das alles ist ein Spiel?" Niedergeschlagen zucke ich mit den Schultern. „Du hattest wieder Hoffnungen oder?" Ich beiße mir auf die Unterlippe, stimme jedoch mit einem leichten Nicken zu. „Ach Süße." Erik zieht mich in seine Arme und ich lasse meinen Tränen freien Lauf. „Ich will doch einfach nur glücklich sein.", schluchze ich. Erik streichelt mir beruhigend den Rücken. „Glaub mir, dass wirst du." „Aber doch niemals mit Marco.", flüstere ich und vergrabe meinen Kopf an seiner Schulter. „Ich bin immer für dich da.", erwidert Erik und umarmt mich fester.

*Flashback Ende*

Tja und was soll ich sagen wie erwartet hat mich Marcos Nachricht wieder ein Stück runter gezogen. Damit es nicht wieder so endet, wie damals hat Erik gleich dafür gesorgt, dass ich Silvester mit ihm feiere. Ich gehe ins Bad um mir noch meine Zahnbürste und meinen Kamm zu holen. Als ich beides habe, packe ich es in meine Tasche. Schon klingelt es an der Tür. „Erik, wie schön dich zu sehen, komm doch rein." Genervt verdrehe ich meine Augen. Meine Mutter wünscht sich immer noch, dass aus Erik und mir etwas werden würde, auch wenn sie es nie zugibt. „Mum, Erik wird mich nie wieder besuchen, wenn du ihn andauernd so bedrängst." Entrüstet schaut meine Mutter mich an: „Ich bedränge ihn doch nicht." Ihre Worte bringen mich zum Lachen: „Ach Mama, finde dich damit ab, dass Erik und ich nur Freunde sind, mehr nicht." „Das weiß ich doch." Wieder lache ich und begrüße Erik kurz mit einer Umarmung. „Wollen wir?", fragt er mich und ich stimme ihm mit einem Nicken zu. „Dann viel Spaß euch beiden.", sagt meine Mutter und nimmt uns beide in den Arm. Ich rufe noch ein kurzes ‚Tschüß' zu meinem Vater ins Wohnzimmer, ehe Erik und ich das Haus verlassen.     

Mit dir an meiner Seite - Marco ReusWo Geschichten leben. Entdecke jetzt