Jimin
Last Chritstmas, I gave you my heart...
Ich hasste den Song. Viel zu gut konnte ich mich damit identifizieren. Es war nie eine gute Idee, irgendwem an Weihnachten seine Gefühle zu gestehen. Ich hätte wissen müssten, dass das nur schief gehen kann. Müde rieb ich mir über die Augen.
Ich war wieder hier. So wie jedes Jahr.
Meine Familie hatte diese Ski-Hütte in den Bergen und jedes Weihnachten schleiften sie mich aufs Neue mit, denn wir feierten Weihnachten in der Familie.
Es war nicht mal so, als würde ich es nicht genießen, Zeit mit ihnen zu verbringen. Bis letztes Jahr war es sogar das Highlight des Jahres gewesen, hier raus zu kommen und sich zusammen vor dem Kamin eine warme Schokolade zu gönnen, zusammen zu essen und sich zu unterhalten.
Meine Familie war eine der Wenigen, die nicht an Weihnachten komplett durchdrehten. Besinnlich war tatsächlich unser Motto, vor allem, seit ich meine Eltern und meine Schwester nicht mehr so häufig zu Gesicht bekam, weil ich zum studieren in eine andere Stadt gezogen war.
Doch das war gewesen, bevor ich wusste, dass man sich innerhalb von einer Woche unsterblich verlieben konnte, nur um am Ende der Woche das Herz herausgerissen zu bekommen. Ich hatte dementsprechend gemischte Gefühle, als ich die Hütte nach einem Jahr wieder aufschloss. Ich war der Erste hier. Meine Eltern würden morgen Abend nachkommen, meine Schwester vermutlich auch erst morgen.
Mit einem vertrauten Knarren öffnete ich die Tür und schlug die Kapuze zurück, auch der sich auf dem Weg nach hier oben ein paar Eiskristalle gesammelt hatten. Ich bibberte leicht und ließ die Jacke gleich an, denn es war noch nicht geheizt. Ich stellte erst mal die Heizung auf volle Möhre, denn ich hatte keinen Bock, ewig die Jacke anlassen zu müssen.
Ich beschloss das Stück hinunter zur Gaststätte zu gehen, solange die Hütte langsam warm werden würde. Ich hatte sowieso Hunger wie ein Löwe und ich konnte dann auch gleich Zunder holen, damit ich später den Kamin anheizen konnte. Das war doch ein Plan. Ich zog die Kapuze wieder über den Kopf und machte mich dran, durch den fast knietiefen Schnee wieder zurückzustapfen.
Alles hier erinnerte mich an letztes Jahr. Ich war schon erbärmlich, oder? Es war ein Jahr her und noch immer hatte ich ihn vor Augen mit jedem Detail, das ihn ausmachte. Die gerade Nase, seine schönen Lippen, die dauerhaft zu einem amüsierten Grinsen verzogen waren, seine faszinierend dunklen Augen. Die Art und Weise, wie ihm sein nasser Pony in die Stirn fiel und wie er mich angesehen hatte, als er zum ersten mal meinen Blick einfing.
Ich habe versucht ihn zu vergessen, doch es ist mir nur eher mäßig gelungen...
Wem machte ich was vor? Ich habe gar nichts vergessen. Dabei hatte ich nicht länger als eine Woche was von ihm. Ich kannte ihn doch gar nicht. Ich wusste nichts von ihm, außer, dass er Hoseok hieß und fast schon nervig gutaussehend war.
Oh... und dass er ein Arschloch war hatte ich am Ende der Woche erfahren dürfen, als er mich auslachte, weil ich so einfach zu knacken gewesen war. Als er meinte er würde mir seine Handynummer erst geben, wenn er nichts anderes mehr zum vögeln hatte und als er mir gespielt freundlich mitteilte, dass die Feiertage vorbei waren.
Es tat immer noch weh. Vielleicht war ich wirklich dämlich, dass ich gedachte hatte, dass das zwischen uns etwas Besonderes gewesen war. Was hatte ich eigentlich gedacht? Dass sich auch andere Menschen so schnell verlieben konnten? Er hatte innerhalb weniger Stunden alle meine Mauern eingerissen, die mich davor immer so zuverlässig geschützt hatten. Innerhalb weniger Tage hatte er mich so glücklich gemacht, wie ich es nur zuvor gewesen war und er hatte nur Sekunden gebraucht um das alles zu zerstören.
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BTS Christmas OS feat. precious Dongsaengs :D // now sorted & closed
FanfictionWenn im Gruppenchat Dinge entstehen... Hier eine 'kleine' Ansammlung von Weihnachts-OS, von uns und unseren hochtalentierten Dongsaengs und Freunden. Vier Weihnachten lang haben wir jedes Mal wieder kleine Kurzgeschichten gesammelt und veröffnetlich...