🌟I'm back 2/3 [JiHope]

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Jimin

Erneut machte ich Gebrauch von meinem Gedächtnis und fand ohne lang zu suchen einen geheimen Bediensteten Gang der mich direkt zu einer der Garderoben führte.

Irgendwie war ich schon stolz darauf dass mein Ausflug bis jetzt ohne Probleme von statten ging. Das war nicht immer so gewesen. Ich hoffte nur, dass die Probleme nicht noch erst kommen würden.

Gut erzogen wie ich war (ich hatte ja immerhin eine 'adlige Erziehung' hinter mir), hängte ich meinen Mantel an einen der dafür vorgesehenen Kleiderhaken auf und wandte mich danach einem der Spiegel zu in dem ich mich kritisch betrachtete. Ich trug ein weißes Hemd und eine dunkle Hose, ich hatte absichtlich das Jacket weggelassen, einfach nur, um etwas zu provozieren und weil ich die Dinger hasste. Tja, da hatte die Erziehung eventuell doch nicht ganz abgedeckt.

Ich fuhr mir mit einer Hand durch die Haare und überprüfte meinen Gesamteindruck noch einmal.

Hoffentlich sah ich dem 12 jährigen Jimin noch ähnlich genug.

Der riesige Raum, der von unzähligen Kerzen erleuchtet wurde und dessen Wände nur so vor Weihnachtsdeko glitzerten war, wie ich es erwartet hatte, überfüllt mit Unmengen an adligen Menschen.

Schrecklich. 

Ich unterdrückte nur sehr knapp den Reflex das Gesicht zu verziehen und wieder zu verschwinden, dieses ganze oberflächliche Gequake und die aufgesetzt lächelnden Gesichter gingen mit jetzt schon hart auf die Nerven. Mit einem ebenso freundlich, gefälschtem Lächeln bahnte ich mir einen Weg durch die Menschen, um die eine Person ausfindig zu machen, für die ich diese ganzen Strapazen hier auf mich nahm.

Es war eigentlich komplett leichtsinnig was ich hier tat, aber verdammt nochmals, ich wollte noch irgendetwas in meinem Leben erreichen. Ich wollte nicht bis ich alt und schrumplig wurde in dieser Stadt hier bleiben. Ich wollte loslassen und etwas neues anfangen aber dazu gehörte auch, dass ich mein bisheriges Leben hier abschloss also war es mein Plan Hoseok meine Liebe zu gestehen und danach könnte ich mein neues Leben beginnen, ich könnte Hoseok endlich vergessen und etwas Neues anfangen.

Es war tatsächlich nie meine Absicht gewesen, mich in ihn zu verlieben aber es war einfach so gekommen. Ich hatte nichts dagegen tun können und das obwohl er mich seit meinem letzten Tag bei Familie Jung nicht einmal gesehen hatte, geschweige denn dass wir seit dem miteinander geredet hatten.

Ich war mit 14 zurück hier in die Stadt gekommen, nach dem ich zwei Jahre versucht hatte, irgendwo anders einen Anschluss zu finden, aber nichts funktionierte, also versuchte ich es wieder hier und siehe da ich hatte tatsächlich Glück.

Weniger glücklich war jedoch das Zusammentreffen mit Hoseok nur wenige Tage nach meiner Ankunft. Also natürlich war es schön gewesen ihn wieder zusehen, aber irgendwie wie war das ganze aus dem Ruder gelaufen.

Ich hatte seitdem noch nie so stark das Bedürfnis verspürt, eine Person zu sehen. Ich musste nicht einmal mit ihm reden, der Anblick wie er durch die Stadt lief ab und an Mal lächelte reichte völlig aus, um mir den Kopf zu verdrehen. Ich hatte keine Ahnung, was er mit mir machte oder wie er das geschafft hatte, aber es war immer stärker geworden und irgendwann war mir klar, dass es nur Liebe für den jungen Mann sein konnte, die mich so etwas fühlen lassen konnte. Deshalb hatte ich es auch nie über mich gebracht die Gegend zu verlassen.

Ich nahm mir eines der etlichen, filigranen, bis oben hin gefüllten Gläser und genehmigte mir einen großen Schluck. War doch ein nettes Gefühl mir teure Getränke, bezahlt aus Mr Jungs Tasche, zu gönnen.

Mitsamt meinem Glas, welches ich nachdem ich es gelehrt hatte, sofort gegen ein volles austauschte, hielt ich auf die drei Stufen zu, die zu der etwas erhöhten Tanzfläche führten. Ich erhoffte mir, von dort aus einen besseren Überblick haben zu können, denn so kam ich nicht wirklich weiter. Ich war recht klein geraten und somit sah ich nicht sonderlich viel.

Tatsächlich, sollte ich aber gar nicht bis zu den Stufen kommen, bis sich auf einmal ein staunendes Raunen unter den Gästen breitmachte.

Aha.

Ich war also sogar noch früher als Familie Jung auf der Veranstaltung aufgetaucht. Komisch, wenn man bedachte, dass der Ball bestimmt schon seit zwei Stunden in vollem Gange war.

Ich drängte mich etwas weiter an die Wand des Raumes um mich dort mit einer Schulter gegen lehnen zu können. Ich hatte gut daran getan den Geheimgang und nicht die große Treppe zu nehmen, denn sonst würde der Abend zu Ende gewesen sein, ohne dass ich Hoseok überhaupt zu Gesicht bekommen hätte.

Der junge hübsche Mann sprang mir neben seinen Eltern sofort ins Auge. Er ließ seinen Blick leicht lächelnd durch die Menge wandern, nickte ab und an ein paar Gästen zu, bis sein Blick schließlich meinen traf. Seine Augen weiteten sich überrascht und er zog kurz die Augenbrauen zusammen.

Ich lächelte ihn nur amüsiert an, ehe ich kurz mein Glas hob und ihm damit leicht zu prostete.

Ich konnte sehen, wie er leicht den Kopf schüttelte, nochmals in meine Richtung sah und kurz eine seiner Augenbrauen fragend nach oben wandern ließ. Danach hatte er sich aber scheinbar wieder gefangen, denn sein atemberaubendes, undurchdringliches Lächeln saß wieder perfekt.

Ich lächelte zufrieden und genehmigte mir noch einen Schluck. Er hatte mich erkannt, dass war doch schon einmal was.

Die Zeit verstrich, ich wartete auf einen passenden Augenblick, um mit Hoseok möglichst ungesehen zu verschwinden, allerdings machte die Situation es mir nicht gerade leicht. Andauernd wurde er in Gespräche verwickelt oder sein Vater war zu nah bei ihm, das einzige, was mich dazu brachte nicht einfach wieder zu gehen, denn mittlerweile beschlichen mich Zweifel die mich hinterfragen ließen warum ich überhaupt gekommen war, war sein suchender Blick, den er durch die Menschen gleiten ließ wenn er dachte er sei unbeobachtet.

So wie in diesem Moment auch. Er legte seine Stirn leicht in Falten sobald er sich höflich von seiner letzten Gesprächspartnerin abgewandt hatte und schaute sich suchend um.

Innerlich schmolz ich wie Schnee in der Sonne. Ich hatte in meinem Plan nicht bedacht, dass mich sein Auftreten ziemlich außer Gefecht setzten konnte. Ich stellte mein mittlerweile drittes Glas nur halb gelehrt zur Seite und setzte mich in Bewegung. Schluss mit der Warterei, ich war nicht hier um ihn aus der Ferne anzuschmachten.

Zielstrebig bahnte ich mir einen Weg durch die Menschen, allerdings war ich wieder zu spät. Eine der unzähligen hübschen Frauen hatte sich an Hoseoks Seite gehängt.

Ich zog scharf die Luft ein, sie war längst nicht die Erste die sich an ihm interessiert zeigte heute Abend aber langsam konnte ich die Eifersucht, die an mir nagte, auch nicht mehr einfach so runter schlucken.  Ich überbrückte dir paar Meter die mich noch von ihm trennten und blieb dann dicht neben ihm stehen.

„Entschuldigen sie Miss", wandte ich mich an die, zugegeben ziemlich hübsche, Dame. „Ich muss dir den werten Herrn Jung einen Moment entführen." Ich lächelte sie mit dem charmantesten Lächeln an, dass ich besaß und zwinkerte ihr noch kurz zu, dann schnappte ich mir Hoseoks Hand und zog ihn sanft, aber bestimmt hinter mir her ohne auf eine Antwort ihrerseits zu warten.

Das warme Gefühl welches bei der kleinen Berührung in meiner Brust entstanden war drängte ich erst einmal zur Seite und zog Hoseok zu dem nächsten Ausgang.

Sobald wir den Festsaal hinter uns gelassen hatten und um die nächste Ecke des Flures gebogen waren, zog er seine Hand weg die ich bis dahin immer noch gehalten hatte. Danach nahm er  Abstand und musterte mich auch sicherer Entfernung.

„Jimin, was zur Hölle machst du hier?"

neeenae

BTS Christmas OS feat. precious Dongsaengs :D // now sorted & closedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt