J-Hope // 26.12 Nachts
Ein Handyklingeln zerriss die Stille und beendete damit meinen Schlaf. Jimin schnappte sich sein Telefon. Schnell stellte er den Alarm aus und seufzte. Eine Entschuldigung murmelnd stand er auf und ich rieb mir die Augen. Noch gestern, war ich zu der Zeit in der das Klingeln gekommen war wach gewesen, doch ich hatte keine Fragen gestellt und Jimin einfach ignoriert. Jetzt war ich totmüde aber neugierig. "Wozu ist das?", fragte ich und Jimin drehte sich an der Tür um. "Ich muss nur eben meine Medikamente nehmen", sagte er . "Wofür sind die?", fragte ich und Jimin gab ein kleines Seufzen von sich. "Gegen die Schmerzen", antwortete er mir und verschwand für ein paar Minuten, bevor er zu mir zurückkehrte. Schmerzen, huh? Warum besorgte mich das nur so?
Jimin kam nicht nur einfach zurück, sondern hatte zwei Tassen dabei. Es roch nach Schokolade und ein bisschen nach Zimt. "Ein warmer Kakao", meinte er fröhlich und reichte mir einer der Tassen. "Dann können wir auch gleich seelenruhig weiterschlafen", fügte er hinzu und ich fragte mich, wie er nur so happy sein konnte, wo er doch eben noch hatte Tabletten schlucken müssen, weil er offensichtlich an Scherzen litt? Er lächelte mir zu, strahlend wie ein kleiner Engel und prostete mir mit seiner Tasse aufmunternd zu.
Ich beäugte das Getränk misstrauisch, was Jimin zum Lachen brachte. "Nun trink schon", forderte er mich auf und ich probierte den Kakao. Er war süß. Zu süß für meinen Geschmack. Genau, wie mir Kaffee zu bitter war, wie ich feststellen durfte. Ich verzog das Gesicht eher unbewusst, doch Jimin schien es zu amüsieren, denn er lachte abermals sein helles, reines Lachen. "Du bleibst bei Grünem Tee?", fragte er. "Ich bleib bei Grünem Tee", bestätigte ich, "oder Tee generell." Ich stellte den Kakao ab und Jimin nahm es sich raus unsere Tassen zu tauschen, denn seine war schon leer. "Oh schau nur, Hobi, den hast du aber schnell getrunken", feixte er. Hobi? Wirklich? Was kam bitte als nächstes? Dieser Junge machte mich fertig.
Ich lachte leise und schüttelte den Kopf. Dann musterte ich ihn vorsichtig. "Ist es sehr schlimm?", fragte ich und Jimins Lächeln wurde ein bisschen kleiner. "Es ist schon okay, man gewöhnt sich irgendwie dran ständig irgendwelche Riesentabletten zu schlucken, damit man wenigstens noch ein bisschen was von seinen letzten Tagen hat, während man immer schwächer wird. Aber wenn die Schmerzen immer da sind musst du dich eben irgendwie damit abfinden", erklärte er und nun war ich es der seufzte. Zumindest das mit dem Schwächegefühl konnte ich nachvollziehen, denn ich bemerkte immer mehr, dass ich als Stern nicht ewig hier bleiben konnte.
"Es tut mir Leid für dich, Jimin", sagte ich leise und sah ihn wieder an. Jimin winkelte ein Bein an und stützte den Ellenbogen auf sein Knie, bevor er die Luft einmal geschafft aus seinen Lungen ausstieß. "Das muss es nicht", erwiderte er und fand dabei auch sein Lächeln wieder, auch wenn es leicht nostalgisch war, "ich hatte ein echt schönes Leben, bis die Krankheit kam. Nur das Ende war ein bisschen bitter. Das schlimmste an der Sache war nicht mal, dass sie mich umbrachte, sondern dass es die Leute, die mir wichtig waren, gleich mit umbrachte. Sie konnten mich nicht sterben sehen, also distanzierten sie sich von mir. Die Krankheit machte mich einsam und ich rutschte ab." Er fuhr sich durch die Haare und seufzte wieder.
"Deswegen war ich auch in dieser Selbsthilfegruppe in der auch Tae war. Tae hörte meine Geschichte und hing sich an mich ran. Ich wusste erst gar nicht was ich damit anfangen sollte. Alle hatten mich sitzen lassen, weil ich bald sterben würde und er wollte sich genau deswegen mit mir anfreunden. Er sagte mir, dass er sicher niemanden einsam sterben lassen würde", erzählte Jimin weiter. Natürlich. Es machte schon Sinn. Taehyung hatte selber mehrere Jahrhunderte Einsamkeit hinter sich. Also war es auch nur natürlich, dass er sich Jimin annahm, wenn dieser einsam war. "Er schleifte mich irgendwann mit und so lernte ich auch Jungkook kennen. Die beiden haben mir so viel Kraft gegeben, ich bin ihnen unglaublich dankbar. Ohne die beiden wäre ich wahrscheinlich schon im September einfach in den Han gesprungen um die Sache abzukürzen, doch nun schau: Ich hab noch ein Weihnachten."
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BTS Christmas OS feat. precious Dongsaengs :D // now sorted & closed
FanfictionWenn im Gruppenchat Dinge entstehen... Hier eine 'kleine' Ansammlung von Weihnachts-OS, von uns und unseren hochtalentierten Dongsaengs und Freunden. Vier Weihnachten lang haben wir jedes Mal wieder kleine Kurzgeschichten gesammelt und veröffnetlich...