🎄We Are Only Seven 1/4🎄

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Ein ganz herzliches Dankeschön an Erin und Ria für die Anregung, mich mal wieder an einem Oneshot zu versuchen. Ich fühle mich immer geehrt, wenn ich zu solchen Projekten eingeladen werde. Ich wünsche viel ... hm. "Spaß" ... - Na, sagen wir mal - ich freue mich, dass Du meine Geschichte liest!
JiminsPapierflieger

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Das Aufstehen fällt genauso schwer, wie das ins Bett gehen

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Das Aufstehen fällt genauso schwer, wie das ins Bett gehen. Erst will ich nicht schlafen, weil mich diese furchtbaren Bilder heimsuchen. Dann kann ich nicht aufstehen, weil ich die ganze Nacht mit dem tückischen Tod gekämpft habe. Ich habe Freunde und Feinde sterben sehen. Ich habe unendliches Leid in der Zivilbevölkerung gesehen. Und jetzt starren mich jede Nacht diese Augen an. Wütende Augen, weinende Augen, verlorene Augen, rachsüchtige Augen, desillusionierte, resignierte, ängstliche, gequälte Blicke. - Und brechende Augen.

Dieser Krieg war schlimmer als alle anderen Kriege, die die Menschheit jemals zuvor angezettelt hat. Kein Mensch wollte Krieg. Aber wir sind wohl nicht in der Lage zu lernen aus dem Dreißigjährigen Krieg in Europa, dem Bürgerkrieg in den Vereinigten Staaten, Auschwitz, Pearl Harbour, Hiroshima, Korea, Vietnam, Ruanda, dem Balkan und Syrien.

Jeder wusste, dass der nächste Weltkrieg der letzte sein würde. Gift, Hunger, Krankheiten, Waffen, die in der Lage sind, den Pazifik zu überqueren und dort passgenau ein einprogrammiertes Ziel zu erreichen. Was haben wir alles erfunden, um uns gegenseitig zu vernichten, für nichts und wieder nichts. Jetzt liegt die ganze Welt in Trümmern, ganze Landstriche und Länder sind durch Radioaktivität auf Jahrhunderte hinaus unbewohnbar. Wir haben es fertiggebracht, die halbe Menschheit auszurotten.

Für diesen geschundenen Planeten ein Segen. Aber für die übrig Gebliebenen? Ein Fluch! Ich glaube, es gab keinen Mann und in vielen Ländern auch keine Frau zwischen 20 und 50 auf der ganzen Welt, die nicht in den erschreckend kurzen neun Monaten dieses alles vernichtenden Krieges eine Waffe in der Hand hatten. Und auch benutzt haben. Und viel zu oft mit dem Leben bezahlt haben. Wie sinnlos! Denn mit Messern und Gewehren war dieser Krieg nicht zu gewinnen. Sie alle waren nichts als Kanonenfutter.

Heute ist Sonntag. Das macht es noch schwerer. Mühsam zwinge ich mich aus dem Bett und danke wie jeden Morgen, dass ich noch auf meinen eigenen zwei Beinen rumlaufen, alles sehen und hören und meine Hände rühren kann. Mir ist schmerzhaft bewusst, dass das absolut nicht selbstverständlich ist. Wie viele haben zwar nicht ihr Leben, aber doch ihr Augenlicht, ihre Beweglichkeit oder gar ihren Verstand verloren. Ich kann noch arbeiten. Und ganz vielleicht werde ich sogar irgendwann wieder singen. Oder tanzen. Wenn es jemals wieder so was wie eine Musikindustrie in Korea geben wird.

BTS Christmas OS feat. precious Dongsaengs :D // now sorted & closedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt