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Weihnachten allein? / 1 [Namjin]

Jin

Normalerweise feiere ich Weihnachten mit der Familie. Ich helfe meiner Mutter beim Backen der Plätzchen und mein Hyung schmückt den Baum mit meinem Vater....

Dieses Jahr soll es wohl nicht so ablaufen, denn ich habe vor kurzen eine Stelle als Schauspieler gefunden. Das ist ja auch gut so immerhin habe ich lange genug dafür gearbeitet, aber nun musste ich für meinen Traumberuf wegziehen und dass kurz vor Weihnachten. Leider so weit weg, dass ich nicht kurz bei der Familie vorbeischauen kann. Und Geld habe ich auch keins, das meiste habe ich in die Wohnung gesteckt aber sogar die ist noch ausbaufähig. Als wenn das nicht traurig genug wäre habe ich mir grade mein eigenes Weihnachtsgeschenk gekauft.

Damit das Ganze nicht noch trauriger wird habe ich beschlossen Kekse zu backen, backen und kochen war immer schon mein Hobby gewesen und wirkt irgendwie entspannend für mich und Entspannung ist genau das was ich jetzt brauche. Zuhause angekommen lege ich meine Einkäufe zur Seite und machte mich ans Werk.

Ich kremple mir mein Pullover hoch und zieh eine Schürze an. Es dauert nicht lange und ich hab meinen Teig fertig an dem ich etwas herumexperimentiert habe, ich bin jetzt schon auf das Ergebnis gespannt aber ich bin mir sicher es würde lecker schmecken.

Ich schiebe also den ausgestochenen Teig in den Backofen und verlasse die Küche. Kurz nachdem ich wieder unbeschäftigt bin, muss ich wieder an meine Familie denken. Ob sie wohl an mich denken, frage ich mich und mir kommt in den Sinn in meinen Briefkasten zu schauen, wer weiß vielleicht haben sie mir ja eine Postkarte geschickt. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit gering ist, hält es mich nicht davon ab doch kurz vor die Tür zu treten und nachzuschauen. Doch als ich die Türschwelle hinüber gehe, gilt meine Aufmerksamkeit etwas ganz anderem.

Aus der Wohnung nebenan tritt Rauch raus und das nicht wenig. Ich mache mich auf dem Weg zur Wohnung und die Tür ist zu meinen erstaunen geöffnet, ich klopfe trotzdem.

„Hallo ist jemand zu Hause?", rufe ich kurz durch die Wohnung doch keine Antwort. Als ich in hineinschaue erkenne ich Flammen in der Küche. Ich nehme so schnell wie möglich mein Handy raus, doch bevor ich überhaupt eine Nummer wählen kann, erkenne ich plötzlich jemanden auf dem Boden.

Ohne es weiter zu hinterfragen gehe ich hinein direkt zu der Person die dort liegt. „Hallo, können Sie mich hören?", frage ich, während ich ihn etwas rüttle. Doch keine Reaktion, es gibt auch nicht viel Zeit um es weiter zu versuchen also hebe ich ihn vom Boden auf und bringe ihn so schnell es geht zur meiner Wohnung, dort angekommen lege ich ihn auf die Couch und rufe die Feuerwehr an genau so wie das Krankenhaus. Nun heißt es warten.

Ich setze mich auf meinen Tisch und betrachte die Person die ich einfach mit Nachhause gebracht habe. Er hat auffälliges lila Haar und ist relativ groß, wenn ich schätzen müsste würde ich 180cm sagen, was das tragen vorhin echt nicht vereinfacht hat, aber ich glaub mein kleiner Adrenalinstoß hat geholfen.

Er ist dünn aber relativ breit, sieht etwas Jünger aus als ich und hat schöne volle Lippen. Ich frage mich wie seine Augen aussehen, wenn sie geöffnet sind wahrscheinlich genau so schön wie der Rest.

Und als hätte irgendjemand meine Gedanken gelesen, öffnen sich die Augen meines Gegenüber langsam. Er blinzelt mehrmals und stösst einen sanften Seufzer aus, während er seine Hand auf seinen Kopf legt. Meine Vorstellung hat mich nicht getäuscht er hat wunderschöne Augen aber davon darf ich mich erstmal nicht ablenken lassen.

„Geht es Ihnen gut?", frage ich und lenke seine Aufmerksamkeit zu mir. „Wo bin ich und wer sind Sie?", fragt er verwundert und setzt sich auf, als ich nun Bekanntschaft mit seiner wohlklingenden tiefen Stimme mache. „Ich bin Jin, dein Nachbar und du bist in meiner Wohnung."