💫Tell yourself that it's just business 4/5 [VKook]

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Jeongguk

Meine Schultern straffend ging ich zurück und beschloss an jetzt cooler zu sein (Haha, wie optimistisch!) und versuchte mir vor Augen zu führen, dass er immer noch der Mann war, dem ich schon seit Jahren größere und kleinere Aufgaben abnahm. Ich ging zu meinem Schreibtisch, welcher im Vorzimmer stand. Ich kramte das Geschenk hervor, welches ich schon vor Wochen besorgt hatte. Das war nicht mal Absicht gewesen, ich hatte den Schlüsselanhänger gesehen und meine Gedanken waren direkt zu Taehyungs nackten Autoschlüssel gewandert an dem wirklich nichts dran baumelte.

Der Schlüsselanhänger war nichts wirklich besonderes, eigentlich sah er nur hübsch aus, zumindest fand ich das. Gut möglich, dass er ihn zum Kotzen fand. Doch jetzt gab es kein Zurück mehr. Seufzend zog ich mir auch das Jacket aus, weil es bequemer war ohne und ich gönnte mir ebenfalls, meine Krawatte loszuwerden. Mein Hemd, was eh schon halb raushing, zog ich einfach ganz aus der Hose, aber ich ließ die Weste an. Nervös ging ich mir durch die Haare, dann nickte ich mir selbst zu. Ich schnappte das Geschenk also und begab mich zurück in Taehyungs Büro.

Er hatte das Essen auf den Tisch geräumt und stand inzwischen mit einem Arm ans Fenster Fenster gelehnt mit dem Rücken zu mir und schaute hinaus. Die Andere Hand hatte er in der Tasche seiner Hose vergraben. Ich trat an ihn heran und er drehte sich mir wieder zu. "Das war aber ein langer innerer Monolog", zog er mich auf und ich grinste verhalten. Woher wollte er das wissen und wieso hatte er recht? Ich ging noch näher zu ihm und dann warf ich ihm das Geschenk einfach zu und in Response schmiss er mir das zu, was er in der Hand hatte.

Ich fing seins, er meins und ich lachte leise. Liebe Freunde, so tauscht man Geschenke aus mit seinem Chef. Ich stellte mich in einigem Abstand neben ihm ans Fenster. "Merry Christmas, Jeongguk", meinte er locker. "Fröhliche Weihnachten", murmelt ich zurück und ein glückliches Lächeln schlich sich auf mein Gesicht.

Mein Blick wanderte zu dem Geschenk, dass er mir zugeworfen hatte und erstaunt stellte ich fest, dass es das war, welches ich erst vorhin unten abgeholt hatte. Warum war er so? Lies mich das erst selbst hochholen? Hatte er gewusst, dass ich mir Gedanken machen würde? Ich späte in die Karte. 'Für Jeongguk'. Ich war froh, dass ich nicht aus Neugier auf die Karte geschaut hätte, sonst wäre ich vorhin einfach schon verreckt. Auf dem Weg nach oben. Und würde immer noch im Gang liegen und mich nicht mehr rühren.

Wieder bemerkte ich, dass das Papier leicht nach Parfüm roch und mir wurde klar, dass ich den Geruch auch an ihm wahrgenommen hatte. "Eingesprüht?", fragte ich, die Anrede umgehend, da ich echt nicht wusste, ob ich ihn wirklich dutzen sollte. "Eher aus Versehen", meinte er amüsiert. "Ich gehöre zu denen, die ganz viel in die Luft sprühen und dann in die Wolke...", er machte eine ausholende Handbewegung, dann zwei Schritte auf mich zu, "... hineinschreiten." Ich versuchte mir das vorzustellen, doch scheiterte. "Nein, das tust du nicht", sagte ich nur und er schüttelte amüsiert den Kopf.

Er zupfte an seinem Geschenkpapier und packte schließlich aus, was ich ihm mitgebracht hatte. Der Schlüsselanhänger fiel ihm in die Hände und das fahle Licht reichte, um die zwei Schmucksteine, die mit an dem Anhänger baumelten zum glitzern bringen. Er lächelte leicht, dann hielt er ihn auf Augenhöhe und inspiziere ihn genauer. Ich hoffe, dass er ihm genügte. Er war nicht ganz billig gewesen und wenn er schlecht verarbeitet gewesen wäre, hätte ich ihn gar nicht erst gekauft, aber die Steine waren nur aus Glas und der Rest Sterlingsilber, das war nicht exakt das, was er sonst so gewöhnt war.

"Er ist wunderschön, ich werde ihn an meinen Autoschlüssel machen, der ist mir ohnehin viel zu nackig." Ich lächelte verlegen und verbuchte für mich einen Volltreffer. "Dankeschön", bedankte er sich und mein Lächeln wurde breiter. Dann atmete ich durch und öffnete das Päckchen, welches ich von ihm bekommen hatte.

Schon nachdem ich die erste Seite aufgerissen hatte, konnte ich sehen, dass es ein Buch war. Ich runzelte die Stirn und als ich es auspackte, stellte ich fest, dass es genau der Band meiner Lieblingsbuchreihe war, der mit noch fehlte. Ich biss mir auf die Lippe, weil mir wollte ein wirklich unmännlicher laut der Freude entkommen. Doch ich riss mich zusammen. "Danke Mr. Kim", sagte ich, drückte das Buch an meine Brust und deutete eine Verbeugung an. "Taehyung." "D-danke, Taehyung."

Er grinste fast zufrieden. "Mach es auf", forderte er mich auf und ich schlug das Buch auf. Gleich auf der ersten Seite, war eine handschriftliche Widmung meines Lieblingsautors. Mein Mund klappte auf. Ich hatte mehrere Fragen. Woher hatte er das gewusst, wie hatte er das hinbekommen, wie war er da rangekommen?!

Raus kam nur: "Was... wie?? Also... Woher... wow."

Erneut bedachte er mich mit einem tiefen, warmen, amüsierten Lachen. "Ich habe Kontakte und du hast von deinem Geschäftstablett nach Geschenken für dich selbst geschaut, ich musste nur deinen Verlaufen stalken und mich davon inspirieren lassen." Soso. War das etwa sein Plan gewesen? Ich war mehr als beeindruckt davon, wie einfach und treffsicher man auf diese Weise ein passendes Geschenk finden konnte. Ich lachte ungläubig auf. "Warum das alles?", fragte ich und nahm ihm den Anhänger ab. Ich brachte beides zum Tisch und legte mein Buch und darauf den Anhänger ab. Einfach, weil ich was zu tun haben wollte. Doch das hielt nur bis, ich wieder zu ihm ans Fenster trat.

"Weil ich dich gern habe." Uuuuund jetzt hatte ich nichts mehr, um meine Hände alibimäßig zu beschäftigen. Nicht zu Ende gedacht! Verdammt.

Bis eben war ich wieder relativ entspannt gewesen, doch nun schlug die Nervosität wieder zu. Ich befeuchtete meine trocken gewordenen Lippen. Ich hatte keine Reaktion damit heraufbeschwören wollen, doch ich bemerkte, wie sein Blick dunkler wurde und zu meinen Lippen wanderten. Mir wurde heiß. Intensiv lagen seine Augen auf mir und ich schaute vorsichtig auf. "Ich... ich habe dich auch gern", wisperte ich. "Ich weiß...", murmelte er nicht lauter. Ich biss mir unwillkürlich auf die Lippe.

Er hob seine Hand und legte sie an meine erhitze Wange, dann löste er meine Lippe von meinen Zähnen, ehe er näher an mich heran trat. Ein angenehmer Schauer erfasste mich und ich schnappte leicht nach Luft. Seine andere Hand wanderte an meine Hüfte und stich sanft von dieser hoch zu meiner Taille. "Ich weiß", flüsterte er nochmal. Mein Herz drohte aus meiner Brust zu springen und, im ersten Moment nicht wissend, wohin mit meinen Händen, legte diese an deiner Brust ab. Doch kaum lagen sie, machten sie sich selbstständig und ich ließ sie fasziniert nach oben wandern, um meine Arme schließlich um seinen Nacken zu legen. Ich atmete aus und entspannte mich unter seiner Berührung.

"Woher?", fragte ich nur leise und er schob mich einen halben Schritt zurück, sodass mein Rücken Kontakt mit der kalten, glatten Scheibe des Fensters machte. "Ich hab gesehen, wie du mich ansiehst", antwortete er, "Zunächst dachte ich mir nichts dabei. Doch du hast angefangen mich damit schwach für dich zu machen. Ich sag doch, wir bekommen ein Problem." Er strich mir über die Unterlippe und mein Atem stockte einen Augenblick. Ich wusste was er meinte. Er war schließlich mein Chef. Ließ sich das überhaupt vereinbaren?

"Tut mir leid", wisperte ich fahrig, unkonzentriert. Er senkte seien Lippen zu meinem Ohr und drückte mich mit seinem Körper etwas mehr an die Scheibe. "Das sollte es auch", amüsiert wiederholte er seine Worte von vorhin noch. "Ich träume von dir, weißt du?", rutschte es mir raus und ich löste meine Hände, damit ich eine durch die Haare in seinem Nacken wandern lassen konnte. "Ich bin also immer auf der Arbeit, dir sollte es leid tun." Er lachte leise. Dann drückte er mir einen Kuss hinter Ohr. "Tut mir leid", entschuldigte er sich, aber es tat ihm kein bisschen leid.

Er platzierte einen zweiten Kuss etwas weiter unten und wie von selbst legte ich den Kopf auf die Seite und seufzte leise. Dann drehte ich meinen Kopf, um ihn ansehen zu können. Er versenkte seinen Blick kurz in meinem, dann legte er seine Lippen sanft auf meine.

ErinTempel

BTS Christmas OS feat. precious Dongsaengs :D // now sorted & closedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt