Kapitel 1

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Während sich jeder in meinem Alter am Wochenende die Kante gab und unter Leuten gingen. Stand ich hier hinter der Theke im Kino meines Stiefvaters. Ich verkaufte das Popcorn die Getränke und anderes Knabber-Zeugs.

Aber das war mir nur recht, denn unter Menschen zu gehen war noch nie mein Ding.
Alleine das ich hier schon stand, war Überwindung genug. Zu viele Menschen, von jung bis alt besuchten am Wochenende das Kino. Viel zu viele Menschen für meinen Geschmack. Ich half ab und an hier aus, wenn die Angestellten meines Stiefvaters im Urlaub oder krank waren.

Im Nachhinein aber, beneidete ich jeden, der hier mit seinen Freunden war, denn Kontaktknüpfen konnte ich nicht. Ich war viel zu schüchtern.

Seit ich denken kann, habe ich nur eine beste Freundin, die ich liebte und schätzte.

„Wird's bald?" Drang eine dunkle Stimme zu mir durch

„Kleinen Moment die Maschine braucht noch etwas" Irgendetwas stimmte mit der Saft-Maschine nicht, die Einspritzanlage spuckte nur mit Mühe die Cola aus dem Schlauch. Mein Stiefvater wollte sie schon längst mal angeschaut haben aber er hatte noch keine Zeit dafür gefunden.

„Wenn ich den Film verpasse, will ich mein Geld zurück!" Knurrte es ein zweites mal. Innerlich angespannt aber äußerlich total entspannt, sah ich von der Maschine auf und erblickte ein dunkles Augen paar, die einen wilden Kontrast zu den hell blonden Haaren hatten.

„Den Film werden sie schon nicht verpassen, alleine wegen der 15 minütigen Vorschau" So langsam bildete sich eine lange Schlage hinter meiner Theke. Grüppchenweise stellte sich Leute dazu

„Vielleicht will ich genau die sehen" Sein schelmisches Grinsen entging mir nicht und auch nicht seine Belustigung mich zu triezen.

Panisch drückte ich erneut auf den Knopf der Saft-Maschine und plötzlich ertönte ein lauter Knall und der Schlauch löste sich von der Verankerung.

Sofort spritzte die Cola in alle Richtungen. Ich hörte die Leute aufschrien. Jetzt ging mir die Pumpe, von 0 auf 100.
Schnell versuchte ich das Leck mit meinen Händen zu flicken und drücke mich mit aller Kraft dagegen, doch der gewünschte Effekt blieb aus.
Immer noch Spritze das klebrige Nass in alle Richtungen, so das ich beinahe an der ganzen Cola ertrank. Heftig hustend verzweifelte ich an dem Versuch die Maschine zur Ruhe zu bringen.

„Was ist hier los?" Hörte ich die Stimme meines Stiefvaters, der mit schnellen Schritten hinter die Theke eilte und den Stecker zog, der die Maschine verstummen ließ.
Natürlich gab es da einen Stecker!

Ich stand nun da, klebrig und nass, während mein Blick durch die nasse uns verärgerte Menge von Menschen glitt.

„Ich wollte nur einen Film sehen, stattdessen macht mich ihre inkompetente Mitarbeiterin mit Cola nass!" Der harte Blick des jungen Mannes streifte mich nur kurz, bevor er wieder seine durchnässte Kleidung betrachtete.
Doch trotzdem hatte der kurze Blick gereicht, um mir mit voller Wucht seinen gesamten Hass entgegen zu werfen.

„Es..." Ich wollte mich entschuldigen aber nichts kam aus meinem Mund.

„Erst verpasse ich den Film und jetzt das!" Der viel sagend Blick einer jungen Frau durchbohrten mich wütend. Ihre Haare klebten ihr im Gesicht und die dicke Schicht Schminke war verlaufen.

„Es.." Wieder ein vergeblicher Versuch mich zu entschuldigen. Aber sofort meldete sich mein Fluchtinstinkt.

„Ivy" Rief mein Stiefvater mir nach, doch das war mir egal. So schnell wie mich meine Beine nur tragen konnten, lief ich an den pitschnassen Leuten vorbei, hinaus in mein Auto.

Da saß ich nun, heulend wie ein Baby in meinem Auto.
Mit meinen 18, war ich nah am Wasser gebaut.
Ich war nicht stolz drauf aber so war ich eben, eine unsichere junge Frau.

Ich fuhr zusammen als es plötzlich an meiner Fahrerseite klopfte.

Langsam, nahm ich meinen Kopf vom Lenkrad und erblickte Mia meine beste Freunden. Mit einem Knopfdruck entriegelte ich die Beifahrertür. Sie schnellte ums Auto herum, um sich in den Beifahrer sitzt sinken zu lassen.

„Dein Vater hat mir erzählt was passiert ist" Biss sie sich auf die Unterlippe und sah mich besorgt an.

Peinlich berührt, ließ ich meinen Kopf wieder auf das Lenkrad fallen und löste die Hupe aus. Erschrocken blickte ich auf und Mia fing an lauthals zu lachen.

Eine Frau die vor meinem Auto her gegangen war, hatte vor Schreck einen Sprung nach vorne gemacht und mir etwas sehr unschönes zu gerufen, bevor sie wieder davon eilte.

"Ich bin so peinlich" Fasst automatisch versank mein Körper im Autositzt.

„Nein du bist lustig" Wurde Mias Lachen lauter.

„Hör auf zu Lachen!" Vor Charme fingen meine Wangen an zu glühen.

„Dann hör auf zu heulen, es ist doch niemanden was passiert!" Kaum hatte sie es ausgesprochen, traf mein böser Blick ihren.

„Die sind nur nass geworden Ivy"

„Ja und das ist schon demütigend genug!" Ich hatte den Ruf meines Stiefvaters ruiniert. Wie ein kleines Kind bin ich heulend weg gelaufen, ohne mich zu entschuldigen.

„Die werden schon klar kommen!" Ihren Optimismus hätte ich auch gerne.

„Hast du keine Angst in meiner Nähe?" Ich zog das Unglück nur so magisch an.

„Ich fürchte jedes mal um mein Leben!" Fuchtelte sie mir ihren Händen um die Dramatik, noch dramatischer zu machen.

„Das glaube ich dir sogar" Mein Kopf traf das gepolsterte Kopfteil hinter mir.

„Ah Quatsch, du wirst mich niemals los hörst du" Lachend nahm sie mich in den Arm und es war ihr egal, das ich nass und klebrig war.

„Das hoffe ich doch" Wischte ich mir die klebrigen Haare aus dem Gesicht und blinzelte die letzten Tränen aus meinen Augen.

„Wie fühlst du dich wegen morgen?" Löste sie sich aus der Umarmung und Band sich ihre Schulter langen Haare, gerade noch so wie die Länge es her gab, zu einem Zopf.

„Sollen wir zu mir fahren? Dann erzähle ich dir alles" Morgen war ein ganz wichtiger Lebensabschnitt für mich. Ein Vorstellungsgespräch bei der größten Zeitschriftenfirma die man hier nur kannte, Ridley.

„Okay super. Ich fahre dir Hinterher" Sie stieg aus meinem Wagen, um in ihren zu steigen. Sofort stellte ich die Musik auf vollepulle und wir fuhren die kurze Strecke zu mir.

Love Me Or Hate MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt