Kapitel 18

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Die Sonne stand um die Mittagszeit am höchsten. Es war ein wollig warmer Tag.

„Wo warst du gestern so plötzlich?“ Mias Stimme am anderen Ende der Leitung.

„Hat dir Victor nichts erzählt?“ Wunderte ich mich und war dabei das Fahrrad aus der Garage zu holen.

„Nur das du, Tyler und Victor eine Auseinandersetzung hattet“ Ein rascheln am anderen Ende der Leitung. Sie war dabei ihre Sachen für die Übernachtung bei Liam zu packen. Noch lebten beide getrennt. Eine gemeinsame Wohnung war schon in Planung.

„Ja ich habe Victor nochmal ausdrücklich gesagt, das aus uns nichts wird“ 

„Oh und wie hat er reagiert?“

„Er sagt das er die Hoffnung nicht aufgeben wird“ Kurz legte ich meine Kopf in den Nacken, als ich an seine Worte dachte.

„Soll Liam mit ihm sprechen?“ Ich hörte wie sie alles tun kurz pausierte.

„Das bringt alles nichts Mia!“

„Er ist wie besessen von dir“ Nun nahm sie ihre Arbeit wieder auf.

„Das weiß ich schon. Nach dem Gespräch wollte ich ja sofort nach Hause. Auf einmal war da so ein Kerl. Der hat mich richtig bedrängt. Wenn Victor um Tyler nicht da gewesen wären, dann weiß ich nicht was passiert wäre“ Bei dem Gedanken, was hätte passieren können. Ließ ich mein Haustürschlüssel neben meinem Fahrrad fallen.

„Oha“ Ihre stimme besorgt „Aber dir geht es gut?“ Wieder pausierte sie ihr vorhaben und lauschte

„Ja“ Versicherte ich ihr und bückte mich nach dem Schlüssel „Victor hat mich getröstet, während Tyler sich an meinem Leid, ergötzt hat“

„Tut er das nicht immer?“ Es überraschte sie gar nicht, das es so ein Ende genommen hatte.

„Ja aber davor, hat er mit mir getanzt. Er war so anders und dann plötzlich wieder so“ Ich spürte selbst jetzt seine Berührungen. So präsent und doch so unreal, fühlte sich das an.

„Was ist nur mit den Männern los?“

„Das Frage ich mich auch!“ ich schloss die Garage und setzte mich aufs Fahrrad. Ich musste etwas Luft schnappen und das alleine „Mia ich muss Schluss machen ich möchte ein wenig mit den Fahrrad in den Park“

„Na gut. Wir hören uns süße“
Mein Handy verstaute ich in meiner Umhängetasche und fuhr los.
Ich dachte an den gestrigen Abend, wie Tyler mich überraschenderweise, auf die Tanzfläche gezogen hatte, um mit mir zu tanzen und nicht, um mich auf das Podest zu stellen, um mich vor all den vielen Leuten, bloß zu stellen. Ein eigenartiges Gefühl schlich sich in meine Magen Gegend, vielleicht hasste er mich ja wirklich nicht.

Ich wünschte mir einen Tag, an dem ich diesem Kerl nicht begegnete.
Privat, auf der Arbeit, in meinen Gedanken. Überall war er anwesend.

Völlig in meinen Gedanken verloren, wollte ich die Straße überqueren. Doch ein lautes hupen riss mich aus meinen Gedanken und teleportierte mich in die Gegenwart zurück. Ich erschrak und prallte mit dem Fahrrad gegen die gegenüberstehende Ampel und fiel zu Boden.
Auf dem Boden liegend, schaute ich mich um und sah einen schwarzen Ranch Rover am Straßen Rand anhalten. Es war das Auto was gehupt hatte. Jemand stieg aus und ich erkannte Junior Teufel. Nicht er schon wieder. Langsam setzte ich mich auf und klopfte den Dreck von meinen aufgeschürften Händen.

"Kannst du nicht aufpassen?" Rief Tyler zu mir.

"Wenn du nicht wie so ein irrer gehupt hättest, wäre das gar nicht passiert!"

Love Me Or Hate MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt