Kaum hatte ich heute morgen die Augen aufgeschlagen, sah ich auf mein Handy. Mehrere anrufe in Abwesenheit von Tyler und Victor. Geiler morgen, wenn ich sofort daran erinnert wurde, wie beschissen mein Leben war.
Heute musste ich Doug im Kino helfen. Also stand ich auf. Auch, wenn ich das Bedürfnisse hatte, mich unter der Decke zu verstecken und nie wieder hinaus zu gehen aber die blöde Pflicht rief nun mal.
Im Kino war alles ganz normal. Niemand, dem ich Antworten schuldete und niemand, dem ich eine Erklärung schuldete.
Ich bediente in dauerschleif Kino Besucher und verteilte die Eintrittskarten.
„Hallo, was darf ich für sie tun?ˋ“ Freundlich wande ich mich vom PC zum Kunden. Es war Tyler.
„Ich wollte mich bei dir entschuldigen“ Er wirkte müde und erschlagen, weshalb mir das Herz zu bluten anfing. Es tat mir so unglaublich leid ihn gestern so angefahren zu haben aber auch ich fühlte mich so, wie er aussah.
„Ist schon Okay“ Lächelte ich ihn an „Welchen Film willst du dir ansehen?“
„Ich weiß es nicht, schlag mir was vor“ Lehnte er sich an die Theke.
„Auf was hättest du den Lust?“ Sah ich mir das Kino Programm an.
„Auf irgendeinen Film, der die Zeit zurück dreht“ Kaum hatte er es gesagt, drehte ich mich zu ihm um. Es war an unsere Situation gerichtet und das brach mir erneut das Herz.
„Leider kann ich dir damit nicht dienen“ Wie in einen Ban gezogen, sah ich ihn an und merkte nicht mal das Victor auf uns zu kam. Tyler der einen Blick nach hinten erhaschte, hatte ihn jedoch gesehen.
„Dann versuche ich es beim nächsten mal“ Sagte er und ging. Er wollte sich nur Endschuldigen und mir nicht, diese unangenehme Frage stellen.
„Nicht schon wieder der“ Spottete Victor über ihn.
„Er wollte sich nur endschuldigen“ Sah ich nun zu Victor, ich durfte dem drang nicht nachgeben und zu Tyler sehen. Sehnsucht packte mich. Sehnsucht, die ihn berühren wollte, die ihn bei sich haben wollte aber all das ging nicht. Es war zu spät. Traurig senkte ich meinen Blick und schluckte einen Klos runter, der sich in meinem Hals gebildet hatte.
„Egal wo er ist bringt er nur Unheil, und das, allen drum herum“ Sagte Victor und gab mir einen Kuss „Wie geht es dir heute?“ Fragte er vorsichtig.
„Ganz gut“ Log ich. Ich war immer noch aufgewühlt. Nur das musste er nicht wissen.
„Doug hat gesagt, du hast jetzt Pause“ Schmunzelte er mich an. Das ich traurig über die Situation war, hatte ich mittlerweile runterspielen können. Hatte gelernt ein lächeln auf zu setzen, auch wenn die Tränen laufen wollten.
„Ja die habe ich“ Ich erwiderte sein schmunzeln. Meine ablösende Kollegin klopfte mir auf die Schulter und ich konnte gehen.
Victor und ich hatten uns im Pausenraum des Kinos bequem gemacht.
„Sag mal“ Kaute Victor an seinem Brötchen „Was war gestern bei der Party los?“ Sein ernster Blick verriet mir, das er keine Lüge akzeptierte.
„Ich weiß es selber nicht“ Wie sollte ich ihm die Situation auf der MMA Party erklären? Ich wollte ihn doch nicht verletzten, doch gleichzeitig verletzte ich mich dabei, wenn ich nicht darüber sprach.
„Fangen wir damit an, das Tyler die Wahrheit von dir wollte“ Prüfend sah er mich an „Von welcher Wahrheit hat er gesprochen?“
„Victor, ich will ungerne darüber sprechen“ Es schmerzte, ihn ab zu wimmeln aber wieso wollten alle was von mir.
„In einer Beziehung, sollte man einander vertrauen und ich finde, das gehört dazu“ Er hatte recht und das wusste ich auch aber trotzdem änderte nichts daran, das wenn ich ihm gestand, wie ich für Tyler empfand und auch für ihn, und nun nicht mehr Herr meiner eigenen Gefühle war und mich von Tyler unglaublich angezogen fühlte. Ich glaube, würde ich ihm das sagen, würde es diese Beziehung nicht mehr geben.
„Ich stimme dir da auch zu aber es gibt Dinge, mit denen ich selber erst mal fertig
werden muss“ Natürlich wusste er nicht so recht was es für uns bedeutete und das war auch gut so.
„Also empfindest du was für ihn?“ Wie so neben bei, warf er mir die Worte vor die Nase.
„Victor“ Ich schob mein Essen beiseite. Hunger hatte ich definitiv nicht mehr „Können wir das Thema nicht einfach lassen?“
„Also ja“ Jetzt war auch er der Junige, der das Essen weg schob und einen verzweifelten Gesichtsausdruck aufsetzte.
„Ist das nicht das wichtigste, das wir uns haben?“ Ich legte mein Hände Hilfesuchend an die Tisch kanten und drückte zu. Wieder einmal wurden meine Augen glasig und das aus purer Überforderung.
„Ja, es ist das wichtigste für mich, das ich dich habe aber ich kann mit dem Gedanken nicht leben, das es noch Jemand anderes gibt, jemanden wie Tyler, Ivy“ Er wollte das ich über diesen Satz nachdachte aber ich musste das nicht tun. Tyler war keiner den man freiwillig seinen Eltern vorstellen würde. Ich schon, ich war da anders und genau das, was andere an ihn verabscheuten, liebte ich „Jemand der dir das leben Privat und auf der Arbeit zur Hölle gemacht hat“
„Ich weiß wie er zu mir war“ Gab ich am Boden zerstört zu.
„Ich, würde dich niemals, niemals, so behandeln und mit deinen Gefühlen spielen“ Kam er auf mich zu „Weil ich zu schätzen weis, wenn ich an meiner Seite habe“ Er kniete sich neben mich und ich sah zu ihm hinunter „Ich liebe dich!“ Sagte er und unsere Lippen berührte sich.
Victor hatte von Anfang an die liebe zu mir bewahrt und sie nie geleugnet, anders wie Tyler. Victor hatte recht, alleine wie er mit mir umgegangen war, sollte mich von ihm fernhalten. Wer wusste schon, ob Tyler mich wirklich wollte oder nur mit mir spielte. Er spielte doch gerne mit mir.
Meine Pause war leider auch mal zu ende, also machte ich mich wieder an die Arbeit, nachdem ich mich von Victor verabschiedet hatte.
Der Abend im Kino, ging wie ein Fingerschnippser an mir vorbei.
Total erledigt, lies ich mich also zu Hause ins Bett fallen und schlief sofort ein. Mal keine Nacht, in der ich stundenlang wach blieb und vergeblich verruchte nicht an Tyler zu denken und keine Nacht, die ich bei Victor verbrachte.
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Love Me Or Hate Me
RomanceIvy, schüchtern, tolpatschig und sehr nah am Wasser gebaut. Tyler, Macho, selbstverliebt und scheißt auf andere. Gegensätzlicher könnten beide nicht sein, also entscheidet sich Tyler, Ivy das Leben zur Hölle zu machen. Aber was war sein Antrieb? Has...