Kapitel 32

54 3 0
                                    

Ich packte mein Notizblock aus und nahm meinen silbernen Kugelschreiber zur Hand und notierte mir Stichpunkte, die ich zum sortieren meiner Gedanken brauchte.

„Lass uns Fotos machen“ Vor Victor, wollte ich mir nicht anmerken lassen, das ich die ganze Nacht durch geweint hatte. Mit Schminke, hatte ich meine geschwollenen und dunkle Augenringe abgedeckt.

„Dieser Teil gefällt mir am besten" Grinste Victor. Er war immer so gut gelaunt. Sein Herz am rechten Fleck. Seinen Optimismus musste ich mir mal aneignen.

„Quatsch nicht und gib mir was zu sehen“ Setzte ich mein alles gut lächeln auf und positionierte die Kamera vor die Nase, um abzudrücken, wenn der Moment sich zeigte.

„Okay, sieh genau hin und schön an meine Schokoladenseite denken" Mit diesem Satz legte er los und boxte gekonnt und erbarmungslos auf den Sack ein.

Im nu, hatte ich das was ich wollte und war zufrieden mit dem Ergebnis.

„Ich hab‘s" Mit diesen Worten erlöste ich den wehrlosen Boxsack von seinem leid.

„Den habe ich auch zerstört“ Zufrieden kam er auf mich zu, damit ich ihn die Bilder zeigen konnte.

„Du boxt auf etwas, was sich nicht wären kann" Hob ich eine Augenbraue an.

„Ah ja?“ Er nahm seine Fäuste hoch und kam Kampf bereit auf mich zu.

„Denkst du, das du mit mir fertig wirst?“ Lachte ich extra spöttisch.

„Na dann zeig mal her" Winkte er mich, mit erhobenen Fäusten zu sich.
Spaßend boxte ich auf ihn ein. Er lachte laut, als ich anfing mich an ihn zu Klammern, damit er viel.

„Du kämpfst mit unfairen mitteln" Immer noch lachend, zog er mich von seinem Rücken zu sich in seine Arme.

„Wer von uns hat hier mit unfairen mitteln gekämpft?“ Deutete ich auf seine Boxhandschuhe.

„Auch ohne, hätte ich dich erledigt“ Führte er mir seine Muskeln vor, während der andere Arm mich noch festhielt.

„Angeber!“ Schubste ich ihn von mir und stieß selber mit dem Rücken an den Boxsack.

„Aber ein gut aussehender Angeber“ Mit langsamen Schritten kam er auf mich zu, so das ich kein vor und zurück hatte.

„Und selbstverliebt ist er auch noch“ Hauchte ich ihm entgegen. Was geschah hier? Mein Körper wollte Victor.

„Und deiner noch dazu" Mit seinen Armen, stützte er sich so am Boxsack ab, so, das er mich sicher beim anlehnen hielt.
Ich musste schmunzeln, als er sein Gesicht zu mir bewegte und ich seine Lippen erwartete.
Er sah prüfend in meine Augen und als er merkte, das ich das nach all den Jahren wollte, strahlte er übers ganze Gesicht. Als er nun seine Lippen auf meine legte.

„Endlich“ Hauchte er unter meinen Lippen hinweg und seine küsse wurden fordernder. Er stieß den Boxsack etwas weg, als er seine Arme um mich legte und mit einem schwung, meinen Körper hinauf hob, so das sich meine Beine um seine Talje legten und seine Hände mich unter meinem Hintern auf ihm stützen.
Er drehte sich ohne unseren Kuss zu unterbrechen und lehnte mich an die nicht nachgehende Wand an, so das er sich näher an mich drücken konnte.

Ein biss in meinen Hals lies mich auf stöhnen. Sofort vergruben sich meine Hände in seinen Haaren.
Er reagierte prompt und biss ein zweites mal zu. Er mochte das Geräusch das ich machte, wenn ich Lust verspürte.

„Victor" Hauchte ich und versuchte mich etwas von ihm zu lösen „Langsam“ Hauchte ich ein zweites mal, als er dabei war mir sie Kleidung vom leib zu reisen.

„Tut mir leid“ Lies er mich auf dem Boden ab „Es ist nur so, das ich so lange darauf gewartet habe“

„Ich weiß“ Sah ich schwer atmend zu ihm auf. Jeder Atemzug ließ es zu, das sich unsere Körper berühren.

„Jetzt gehören wir zu einander" Legte er seine Stirn auf meine.

„Ja" Lächelte ich. So musste sich liebe anfühlen.

Das laute Geräusch einer schweren Tür, die heftig ins Schloss befördert wurde, lies mich aufzucken und Victor auf schauen.

„Geht es nicht leiser?“ Victor drehte sich genervt zu Tyler. Er hatte die Eisentür mit voller Wucht ins Schloss befördert. Mein Herz setzte aus, als ich daran dachte, das Tyler das eben geschehne, vielleicht gesehen hatte.

„Nein!“ Wie direkt Tyler nun mal war, scherte er sich nicht einmal um uns und ging direkt zu den Boxsäcken.

„Ich muss gehen!“ Ich musste hier raus. Meine Gedanken waren verwirrt und überfordert. Das genau jetzt, Tyler in den Raum kommen musste. Tyler, dessen Lippen ich hätte spüren wollen. Der mir gestern Nacht, von seiner Kriminalität erzählt hatte und verlangt hatte, das ich ihn aus meinem Leben verbanne.

„Bitte bleib“ Victor verstand nicht wieso ich auf einmal so panisch davon laufen wollte. Aber ich durfte nicht da sein, wo Tyler war, wenn ich versuchte ihn zu vergessen.

„Tut mir leid“ Ich konnte nichts gegen machen aber der Schmerz in mir sprach mit.

Schnell und mit gesenktem Blick ging ich aus dem Raum. „Endlich da raus“ Dachte ich mir und war auf dem Weg zu meinem Auto, bis ich merkte, das ich meine Kamera da drinnen vergessen hatte.

Sollte ich wirklich zurück gehen? Oder warten bis Victor sie mir brachte? Nein ich musste zurück. Die Fotos brauchte ich morgen.

Ich nahm all mein Mut zusammen und ging zurück. Doch kaum hatte ich die schwer Eisentür hinter mir schießen lassen.
Sah und hörte ich die beiden Männer, die sich gegenseitig verprügelten. Nein das war kein Test Kampf, das war ernst.

„Was macht ihr da?“ Schrie ich gefühlt durch die ganze Halle aber die beiden Männer ließen sich nicht von mir beirren und kloppten weiter auf einander ein.

„Hört auf“ Tyler musste auf sich aufpassen. Seine Gehirnerschütterung war noch nicht vollständig verheilt. Gezielt und schnell packte ich Tyler am Arm und zog dran. Sofort ließen die beiden von einander ab.

„Ist okay!“ Nahmen beide Männer ihre ihr Fäuste von einander und hielten sie ergeben in die Höhe.
Schwer atmend standen beide voreinander und ich direkt dazwischen.

„Sind wir hier im Kindergarten oder was?“ Da komme ich zurück um meine Kamera zu holen und sehe die beiden wie Kinder aufeinander los gehen. Mich überraschte es überhaupt nicht, das Tyler zu meiner Reaktion, grinsend an seine Lippe fasste und festgestellte, das Victor ihm die Lippe zum platzen gebracht hatte.

„Er ist immer so provokant“ Auch Victor fasste sich an seine schmerzende Augenbraue. Sie würde sowas von anschwellen.

„Worum ging es überhaupt?“ Sah ich die streit süchtigen an.

Tyler kam langsam auf mich zu, während Victor bereit war, ihn von mir zu reisen, sobald er eine falsche Bewegung mir gegenüber tat.
Nur noch Millimeter war sein Gesicht von meinem entfernt und der drang ihn zu berühren war groß aber das, durfte ich Victor nicht antun.

„Um gar nichts!“ Hauchte er mir vernichtend entgegen und verließ den Raum.

„Wieso könnt ihr euch nie benehmen?“ Jetzt erst spürte ich die Angst in mir „Jedes mal das selbe mit euch!“ Wütend packte ich meine Kamera und verlies zügig diesen Ort. 

Tyler musste ich nun wirklich ein für alle mal vergessen, denn nun, gehörte ich Victor.

Love Me Or Hate MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt