Kapietel 19

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Warm kamen die frisch gedruckten Blätter aus dem Drucker. Sorgfältig legte ich sie in eine Gelbe Mappe. Ich war fertig mit meinem Artikel über die Menstruation.

Meinem Fuß ging es zum glück besser. Er schmerzte nachts zwar sehr aber jetzt gerade, verspürte ich keine. Doch der Vorfall war trotzdem präsent, wie Tyler über mich geredet hatte, tat mir gut. Ich schöpfte neue Hoffnung in meine Arbeit, die ich fest in meinen Händen hielt. Der Artikel musste ihm gefallen, sonnst wüsste ich nicht weiter.

Nervös wie immer ging ich zum Aufzug, dieser fuhr mich zum Fünften stock, dort wo auch Mr. Ridley Büro war. Ich hatte so unglaubliche Angst vor seiner Reaktion. Was, wenn ihm wieder etwas nicht passte?

„Treten sie ein“ Ertönte seine Stimme hinter der Tür, die ich vorsichtig öffnete.

„Hallo Mr. Ridley“ Ging ich auf ihn zu „Mein Artikel“ Übereichte ich ihm die Mappe

„Danke“ Nah er sie an „Setzten sie sich“ Zeigte er auf den Stuhl und ich setzte mich.

Wieder konnte ich nicht einmal erraten, was sich in seinem Gesicht zeigte. Nervös rieb ich meine Hände immer wieder über meine Oberschenkel. Nicht das meine Hände schwitzten, das beruhigte mich gerade.

Nach einer weile, fing er so plötzlich an zu lachen, das ich erschrocken aufzuckte.

„Sie sind ja witzig“ Lachte er und lehnte sich genüsslich zurück.

„Was meinen sie?“ Beruhigte sich mein, vor schreck hämmerndes, Herz.

„So etwas schlechtes habe ich lange nicht mehr gelesen“ Mit diesem Satz riss er ein Blatt raus und fing es an zu faltete.

„Was daran stört sie denn?“ Mit Mühe, brachte ich die Frage aus meinen Gedanken, durch meinen Mund.

„Dieses Papier ist perfekt dafür“ Er hob seinen Arm und lies sein gefaltetes Flugzeugt durchs Büro fliegen. Ganz sanft, landete es auf eines der Leder Sessel.

„Ich habe ihnen eine Frage gestellt“ Sagte ich so freundlich wie es nur ging, denn innerlich brodelte ich vor Wut. So viel Arbeit für einen Papierflieger.

„Ihre Arbeit ist nicht befriedigend Ms. Bloom“ Und schon flog der nächste Papierflieger. Fasst traf er mich aber ich konnte mich gerade noch so, rechtzeitig ducken.

„Dann sagen sie mir wie ich sie besser machen kann“ Flehte ich beinahe. Heute wollte ich nicht abgewimmelt werden also suchte ich nach Antworten.

„Sie werden den Fehler schon finden“ Seine stimme bedrohlich in meinem Ohr.

„Es tut mir leid ihnen das zusagen aber so langsam bezweifle ich, das wir hier, auf einen gemeinsamen Nenner kommen“ Aus Wut wurde Verzweiflung.

„Wenn sie so eine Chance, sausen lassen wollen“ Zuckte er mit seinen Schultern „Ein Jammer, das sie ihre eigenen Fehler nicht erkennen, denn so, kann ich nichts für sie tun Ms. Bloom. Ich verlange Glanzleistung und Professionalität und wenn sie mir hier, so etwas vorlegen, zweifle ich generell an der Kompetenz jeglicher angestellten hier“

„Wissen sie…“ Bevor ich weiter sprechen konnte wurde ich schon grob unterbrochen.

„Nichts wird hier richtig gemacht, wissen sie wie es ist, so ein unternehmen zu führen? Wie es ist, immer das richtige tun zu müssen? Menschen immer wieder eine Chance zu geben, auch wenn das potenzial bereits ausgeschöpft ist?“ Zornig lehnte er sich vor.

„Nein sie hören mir jetzt zu!“ Stampfte ich mit dem gesunden Fuß auf und er verstummte.

„Wissen Sie eigentlich wie es ihren Angestellten geht? Sie behandeln uns respektlos. Angst und Respekt sind zwei verschiedene paar Schuhe und wenn sie wollen, das ihre Angestellten Glanzleistungen erbringen, dann haben sie Respekt! Aus Angst vor ihnen wird hier keiner sein bestes geben können, weil man immer wieder durch ihre Ausraster an sich selber zweifelt! An seinem können zweifelt Mr. Ridley! Ein unschönes Gefühl wissen Sie? Vor allem, wenn man nicht mal weiß wo der Fehler ist!“ Ein und ausatmen stand ich da. Gesicht an Gesicht mit meinem bösen Chef. Dem Teufel persönlich.

„Wenn ich sie feuern würde, hätte ich niemanden mehr der sich mir widersetzt“ Faltete er, demonstrierend wie viel macht er hatte, seine Hände auf dem Schreibtisch.

„Widersetzt? Ihnen mal die Meinung sagt!“ Sollte er mich nur feuern. Hier hatte ich eh das Gefühl fehl am Platz zu sein, alleine wegen seinem schikanierenden Sohn. Teufel Junior. Der einem erst Honig ums Maul schmierte und einem dann, seinen Zorn spüren lässt.

„Sie lehnen sich echt zu weit aus dem Fenster der Firma!“ Nun erhob auch er sich von seinem Stuhl.

„Wissen Sie was? Ich glaube ich sollte springen“  Er sah mich mit großen Augen an.

„Ich kündige!“ Geschockt das ich solch einen Schritt gewagt hatte, sagte er nichts mehr dazu.

Wütend machte ich kehrt und verließ sein Büro.

„Was ist lose?“ Begegnete ich Tyler auf dem Weg zu meinem Büro.

„Jetzt bist du mich endgültig los, freu dich darüber!“ Entgegnete ich ihm beim zügig vorbei gehen. Er sollte mich nicht so sehen. Niemand sollte mich jetzt so am Ende meiner Nerven sehen.

„Was?“ Hörte ich ihn nur noch sagen aber als ob er sich wirklich für mich interessieren würde. Er hasste mich doch und wird sich freuen zu hören, das ich gekündigt hatte. Aus den Augen, aus dem Sinn. Sein Problem, würde jetzt gelöst sein.

Weinend, weil ich die Zukunft im Ridley so aufs Spiel gesetzt hatte, betrat ich mein Büro und fing an, meine Sachen in die Tasche zu packen. Auch den Kaktus, das Geschenk von Eva, auf der Fenster Bank, würde mit mir kommen.

Jemand musste Mr. Ridley mal die Meinung sagen! Wenn nicht jetzt, wann dann? Wenn nicht ich, wer sonnst?

Love Me Or Hate MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt