Kapitel 9

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Ich war wie immer einer der ersten im Ridley.
In meinem Büro überarbeitete ich meinen Artikel und gab meine Erfahrungsberichte zu den selbst gemachten Cremen für Problemhaut, den letzten Schliff, bevor ich diese dem Chef übereichen konnte.

Mein erster Artikel musste ihm gefallen. Ich hatte mir so viel Mühe gegeben. Ich hatte so viel Schweiß und Arbeit rein gesteckt. Sogar als Versuchskaninchen, wie meine Mutter und Mia.

Wenn Mr. Ridley mein Artikel nicht gefallen würde, würde ich am Boden zerstört sein. Also musste meine erste Arbeit von Anhieb gefallen. Ich wollte nicht, das er seine Entscheidung bereute, mich in sein Team hinein gelassen zu haben.
Er war mein Chef und meine Arbeit sollte ihm gefallen.

Zufrieden überflog ich meine Zeilen und druckte sie auf Papier aus, legte die fertig gedruckten Blätter der Reihe nach sorgfältig in eine graue Mappe und machte mich auf den weg zu den Aufzügen.

Und Wuala, ich begegnete Tyler, er wartete auch auf den Aufzug. Das ich ihn hier traf wunderte mich nicht, denn auch er arbeitete hier in der Firma seines Vaters.

„Willst du mit fahre?“

Ich nickte und sofort traf mich das Bild seines nackten Körpers, den ich in der Männer Dusche gesehen hatte. Diese Haut. Dieses Haar.

„Wird wohl nichts, die Aufzüge sind defekt. Ich warte hier auf den Typen der sie wider zum Laufen bringt“ Seine Stimme riss mich aus der Diashow in meinem Kopf.

Ohne etwas zu erwidern ging ich zum Treppenhaus. Keine Sekunde länger durfte ich in seiner Gegenwart sein.

Schweiß gebadet kam ich oben an und sofort traf ich auf einen strahlenden Tyler. Gelassen lehnte er am Aufzug. Wie war er so schnell hier hoch gekommen? Er war nicht an mir vorbei gekommen. Jetzt fing mein Hirn an zu rattern. Niemand war mir begegnet, nur der endgeisterte Blick der Reinigungskraft, weil ich die Treppe genommen hatte.

Tyler hatte mich also verarscht.

„Aber ich dachte..“ Mitten im Satz brach ich ab. Ich war außerpuste. Wieso hatte er gelogen?

„Man muss nicht immer glauben was die Leute sagen“ Schnalste er mit der Zunge und stieß sich von der Wand ab.

„Wie weise!“ kratzte ich meine Kräfte zusammen. Ich musste ihm endlich mal die Stirn bieten. Also sendete ich meinem Hirn verzweifelt das Signal mal tapferer zu sein, als sonnst. Er konnte es sich nicht einfach rausnehmen, mich zu piesacken. 

„So bin ich nun mal, weise und stark!“ Fuhr er sich durchs Haar.

„Geh Glücks Kekse schreiben“ Schnaubend und selber überrasch von meiner Stichelei, ging ich an ihm vorbei.

„Spannerin“ Flüssterte er hinter mir. Doch mein tapfer sein war ausgeschöpft.
Wieso amüsierte es ihn nur so, mich zu quälen?

Aber nicht mehr mit mir!

Step by Step, lernte ich aus zu sprechen was ich dachte.
Außerdem hätte mir auffallen müssen, das mir niemand hinterher oder entgegen gekommen war aber ich war noch nie der aufmerksamste Mensch. Ich war also das perfekte ahnungslose Opfer. Musste ich leider zu geben.

Vor der Bürotür meines Chefs hielt ich nun inne. Ich sollte ihm nicht so verärgert begegnen und ihm so meine Arbeit überreichen.
Mein Herz hämmerte. Ich war so aufgeregt.
Ein und ausatmen wie immer, wenn ich vor seine Tür stand, ballte ich meine Hand zur Faust und klopfte an.

„Ich erwartete sie bereits, treten sie ein!“  Hörte ich Mr. Ridley rufen und trat ein.

Die Mappe eng an meine Brust gepresst blieb ich vor seinem Schreibtisch stehen. Das große Fenster hinter ihm ließ die grellen Sonnenstrahlen rein, so das ich die Augen zukneifen musste.

Love Me Or Hate MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt